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Zurückgeküsst (German Edition)

Zurückgeküsst (German Edition)

Titel: Zurückgeküsst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristan Higgins
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zwischen 17 und 19 Uhr. Die kleine Tür des Beichtstuhls stand offen, und ich trat ein. Pater Bruce saß tatsächlich auf der anderen Seite und schien zu schlafen.
    „Vergib mir, Vater, denn ich habe gesündigt.“ Schon immer hatte ich meine katholischen Freunde um dieses Ritual beneidet.
    Pater Bruce wachte ruckartig auf. „Wann war deine letzte … Oh, Harper, Sie sind es. Sehr witzig.“
    „Wie geht es Ihnen?“
    „Gut, meine Liebe. Aber diese Zeit ist für diejenigen reserviert, die das heilige Sakrament der Beichte erfahren wollen.“
    „Die stehen aber nicht gerade Schlange, Pater.“
    Er seufzte. „Auch wieder wahr. Was kann ich für Sie tun?“
    „Ach, eigentlich nichts. Ich wollte nur mal wissen, was Sie hier drin eigentlich machen.“
    „Ich stricke.“
    „Das dachte ich mir.“
    Wir saßen ein paar Minuten schweigend da. Das Schöne an Kirchen war, dass sie immer so gut rochen. All die Kerzen … all die Vergebung …
    „Haben Sie etwas auf dem Herzen, meine Liebe?“, wollte Pater Bruce nun wissen. Ich antwortete nicht. „Als Ihr Beichtvater bin ich an dieselbe Schweigepflicht gebunden wie Sie bei Ihren Klienten“, fügte er hinzu.
    Nervös starrte ich auf meine Hände. „Tja, in dem Fall … Ja, ich habe etwas auf dem Herzen. Ich werde in Kürze meinen Exmann wiedersehen – nach zwölf Jahren.“
    Pater Bruce reagierte ebenso verblüfft wie Kim. „Sie waren verheiratet?“
    „Nur kurz.“
    „Erzählen Sie mir mehr.“
    Ich zuckte mit den Schultern. „Es hat einfach nicht funktioniert. Wir waren jung und unreif, die alte Geschichte … Jetzt heiratet meine Schwester seinen Bruder. Also, meine Stiefschwester seinen Halbbruder. Wie auch immer.“ Ich fühlte mich plötzlich unwohl und setzte mich gerade hin. „Tja, ich muss los. Dennis abholen.“
    „Weiß Dennis davon?“
    „Wovon? Dass ich verheiratet war? Sicher. Ich habe es ihm letzte Woche erzählt.“
    „Und das war das erste Mal, dass Sie über dieses Thema mit ihm gesprochen haben?“
    „Es ist nicht wirklich ein Thema. Es ist mehr eine Tatsache. So wie: ‚Ich habe mit neun meine Mandeln rausoperiert bekommen. Ich habe einen Monat nach Abschluss des College geheiratet, wir wurden noch vor dem ersten Hochzeitstag wieder geschieden.‘“
    „Haben Sie Ihren Mann seitdem noch mal gesehen?“
    „ Exmann. Nein.“
    „Wie bezeichnend.“
    „Ach, ihr Priester! Allesamt Hobbypsychologen, wie?“
    „Sie sind doch diejenige, die im Beichtstuhl sitzt und unter dem Vorwand der Neugier meinen Rat sucht.“
    Ich schmunzelte. „Gut, der Punkt geht an Sie. Aber ich kann wirklich nicht länger bleiben und Ihre Schadenfreude ertragen, weil ich los muss. Die Fähre legt in einer Stunde ab.“ Dennoch rührte ich mich nicht.
    Seit dem Anruf meiner Schwester hatte ich mich wie elektrisiert gefühlt. Nicht auf angenehme Weise – eher so, als würde ich neben Hochspannungsleitungen wohnen und bald eine schreckliche Krankheit bekommen. Als hätte die gegnerische Partei gerade die Bombe platzen lassen, dass mein Mandant ein geheimes Bankkonto und eine Geliebte in Vegas habe. Zwölf Jahre lang waren die Erinnerungen an meine Ehe ganz tief in meiner Seele verschlossen gewesen. Und nun, durch eine Laune des Schicksals, ganz ohne meinen Wunsch oder Willen, würde ich Nick Lowery wiedersehen.
    „Hier.“ Pater Bruce zog etwas aus seiner Tasche und öffnete die Tür seines Abteils. Ich trat aus dem Beichtstuhl. „Hier ist meine Karte mit meiner Handynummer darauf. Rufen Sie mich an und lassen mich wissen, wie es läuft.“
    „Ich bin am Montag wieder da und lade Sie stattdessen auf ein Bier ein.“
    Er zwinkerte mir zu. „Rufen Sie mich an. Amüsieren Sie sich. Und grüßen Sie Ihre Schwester von mir.“
    „Das werde ich.“ Ich boxte ihm sanft in die Schulter und ging. Meine Absätze klackten laut auf den Steinfliesen.
    Zweiundzwanzig Stunden später war ich so weit, dass ich Dennis am liebsten mit Cocos Halsband erwürgt und seine Leiche den Aasgeiern oder Weißkopfseeadlern oder Hyänen – oder was auch immer hier herumkreuchte und -fleuchte – überlassen hätte.
    Ja, ja, schon gut, ich hatte ja gewollt, dass er mitkommt. Man will seinem Exmann ja nicht allein gegenübertreten, wenn man einen starken und gut gebauten Feuerwehrmannfreund hat, deraussieht wie eine Kreuzung aus Gerard Butler und Jake Gyllenhaal. Doch der Auftritt von mir „und Begleitung“ war in der Vorstellung deutlich besser gewesen als in der Realität, zumal ich

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