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Zusammen ist man weniger allein

Zusammen ist man weniger allein

Titel: Zusammen ist man weniger allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Gavalda
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    »Ach, das ist nichts Besonderes … Das ist für Nadège, ein ganz liebes Ding, das morgens hier arbeitet. Ich flicke ihren Pullover. Da fällt mir ein, kannst du mir mal das Garn einfädeln, ich finde nämlich meine Brille nicht?«
    »Willst du dich nicht aufs Bett setzen, dann kann ich den Sessel nehmen?«
     
    Kaum hatte er sich entspannt, schlief er bereits.
    Den Schlaf des Gerechten.
     
    Er wachte auf, als das Tablett hereingetragen wurde.
     
    »Was ist das?«
    »Abendessen.«
    »Warum gehst du nicht nach unten?«
    »Abends bekommen wir das Essen immer aufs Zimmer.«
    »Aber wie spät ist es denn?«
    »Halb sechs.«
    »Was ist denn das für ein Schwachsinn? Die geben euch um halb sechs zu essen?«
    »Ja, sonntags ist es so. Damit sie früher gehen können.«
    »Pff … Und was ist das für ein Zeug? Das stinkt ja.«
    »Ich weiß nicht, was es ist, und ich will es lieber gar nicht wissen.«
    »Was ist das? Fisch?«
    »Nein, sieht eher aus wie Kartoffelgratin, meinst du nicht?«
    »Hör auf, das riecht nach Fisch. Und das hier, dieses braune Zeug, was ist das?«
    »Kompott.«
    »Nein?«
    »Ich glaube schon.«
    »Bist du sicher?«
    »Ach, ich weiß es nicht.«
    So weit waren sie in ihren Ermittlungen gekommen, als die junge Frau wieder auftauchte.
    »Und? Schmeckt’s? Sind Sie fertig?«
    »Moment mal«, Franck schnitt ihr das Wort ab, »Sie haben es ihr doch vor zwei Minuten erst gebracht. Lassen Sie ihr wenigstens die Zeit, in Ruhe zu essen!«
    Unwirsch schloß die Frau die Tür hinter sich.
    »So ist es jeden Tag, aber sonntags ist es am schlimmsten. Sie haben es eilig, nach Hause zu kommen. Man kann es ihnen nicht verdenken, oder?«
    Die Alte sah zu Boden.
    »Ach Omi, du Arme. Was ist das für eine Kacke. Was für eine Kacke.«
     
    Sie faltete die Serviette.
    »Franck?«
    »Ja.«
    »Entschuldige bitte …«
    »Nein, ich entschuldige mich. Nichts läuft so, wie ich es gern hätte. Aber das macht nichts, ich gewöhn mich allmählich dran.«
    »Kann ich jetzt abräumen?«
    »Ja, ja, nur zu.«
    »Gruß an den Küchenchef«, fügte Franck hinzu, »es war wirklich vorzüglich.«
     
    »Okay, ich muß langsam los.«
    »Willst du noch warten, bis ich mein Nachthemd angezogen habe?«
    »Klar, mach nur.«
    »Hilf mir mal auf.«
    Er hörte im Badezimmer Wasser laufen und drehte sich schamhaft um, während sie unter die Decke schlüpfte.
    »Mach das Licht aus, mein Junge.«
    Sie machte ihre Nachttischlampe an.
    »Komm her, setz dich noch zwei Minuten zu mir.«
    »Zwei Minuten, okay? Ich wohn hier nicht im Zimmer nebenan, ich …«
    »Zwei Minuten.«
    Sie legte ihm die Hand aufs Knie und stellte ihm eine Frage, mit der er zuallerletzt gerechnet hätte:
    »Sag mal, dieses Mädchen, von dem du mir vorhin erzählt hast … Das bei euch wohnt … ie ist sie so?«
    »Sie ist blöd, eingebildet, mager und genauso gestört wie er.«
    »Donnerwetter …«
    »Sie …«
    »Was sie?«
    »Man könnte meinen, eine Intellektuelle. Nein, man könnte nicht nur meinen, sie ist eine. Sie und Philibert haben die Nase ständig in Büchern, und wie alle Intellektuellen können sie sich stundenlang über Sachen unterhalten, die sonst niemanden interessieren, und außerdem, was komisch ist, sie geht putzen.«
    »So?«
    »Nachts.«
    »Nachts?«
    »Ja. Ich sag doch, sie ist seltsam. Und wenn du wüßtest, wie mager sie ist. Es würde dir in der Seele weh tun.«
    »Ißt sie nicht?«
    »Keine Ahnung. Ist mir auch egal.«
    »Wie heißt sie?«
    »Camille.«
    »Und wie ist sie?«
    »Das hab ich dir doch schon gesagt.«
    »Ihr Gesicht?«
    »He, warum fragst du mich das alles?«
    »Um dich länger hierzubehalten. Nein, weil es mich interessiert.«
    »Na ja, sie hat ganz kurze Haare, fast eine Glatze, Richtung kastanienbraun. Blaue Augen, glaub ich. Keine Ahnung. Jedenfalls sind sie hell. Sie … ach, und außerdem ist es mir egal, hab ich dir doch schon gesagt!«
    »Ihre Nase, wie ist die?«
    »Normal.«
    »…«
    »Ich glaub auch, daß sie Sommersprossen hat. Sie … warum lachst du?«
    »Nichts, ich höre dir zu.«
    »Nein, ich hau jetzt ab, du gehst mir auf die Nerven.«
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    7
     
     
     
    »Ich hasse den Dezember. Diese ganzen Feste machen mich depressiv.«
    »Ich weiß, Mama. Das sagst du jetzt schon zum vierten Mal.«
    »Macht dich das nicht depressiv?«
    »Und sonst? Warst du mal im Kino?«
    »Was soll ich denn im

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