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Zuschauer - exzessive Freunde (German Edition)

Zuschauer - exzessive Freunde (German Edition)

Titel: Zuschauer - exzessive Freunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irina Meerling
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meinte Ian und trat ins Wohnzimmer. „Hast du jemanden kennengelernt?“
    Die Türklingel machte eine Antwort seitens Kathy unnötig – sie ließ Ian zurück, ging zum Eingang und öffnete.
    „Hallo Piero! Komm rein!“ Lächelnd machte Kathy dem großen, schlanken Jungen Platz zum Eintreten und führte ihn ins Wohnzimmer. „Das ist Ian“, stellte sie ihren Freund vor. „Er wusste nicht, dass ich mich für heute mit dir verabredet hatte, und kam eben vorbei. Ist es okay, wenn er bleibt?“ Es war keineswegs eine Frage gewesen, denn Kathy wandte sich bereits mit strahlendem Engelsgesicht an ihren besten Freund. „Und das ist Piero! Ich habe ihn zum Essen eingeladen. Danach wollten wir uns einen entspannten DVD-Abend machen.“
    „Hallo Piero.“ Ian nickte ihm flüchtig zu, blickte dann aber Kathy an und tadelte sie mit gespitzten Lippen und einem kaum vernehmbaren Kopfschütteln, das sie jedoch gekonnt ignorierte. „Wenn ich gewusst hätte, dass du bereits etwas vorhast, wäre ich nicht gekommen“, meinte er weiter, und Kathy wünschte, er würde sich zumindest Mühe geben, das Gesagte echt klingen zu lassen. Dass sie ihn für heute Abend sogar eingeladen hatte, erwähnte er aber nicht.
    „Ich kann auch ein anderes Mal kommen …“, warf Piero schulterzuckend ein, was zweifelsohne lässig hatte aussehen sollen. Doch seine in die Jeanstaschen geschobenen Hände und der Ausdruck auf seinem Gesicht verrieten, wie unwohl er sich in Wahrheit fühlte. Er wirkte noch unsicherer als sonst und kämpfte mit einer widerspenstigen Strähne seines glänzend schwarzen Haares, die ihm immer wieder zurück in die Augen fielen.
    „Sei nicht albern!“, entgegnete die Gastgeberin lachend. Sie fand Pieros eingeschüchtertes Auftreten entzückend. „Essen ist genug da und ihr werdet euch sicher blendend verstehen!“
    Ohne auf Antwort zu warten oder ihm und Ian weiterhin Aufmerksamkeit zu schenken, warf Kathy einen prüfenden Blick über den angerichteten Tisch und verschwand daraufhin in der Küche. Dort ließ sie sich extra lange Zeit, obwohl bloß die nun zusätzlich benötigten Teller, das Besteck und ein weiteres Weinglas geholt werden mussten. Fast geräuschlos nahm Kathy alles Nötige aus den Schränken und hielt dann an der Tür zum Wohnzimmer inne. Doch es war nichts zu hören – die zwei im angrenzenden Raum schwiegen sich an.
    „Gibt’s doch nicht …“, murmelte Kathy verärgert und wollte sich gerade wieder zu den anderen gesellen, als Ian in die Küche trat. Er verschränkte die Arme vor seiner Brust und warf ihr eine stumme Frage zu.
    „Ich habe das Gefühl, dass heute ein ganz toller Abend wird!“, meinte Kathy schnell beschwichtigend und lächelte breit.
    „O ja, ich bin mir sicher, dass du schon alles durchgeplant hast“, bestätigte ihr Freund. „Aber – ich muss schließlich wissen, wie ich in den Plan einfließe – was genau soll das Ganze werden?“
    „Gar nichts!“, strahlte Kathy unschuldig. „Ich dachte, es wäre nett, euch einander vorzustellen. Ihr werdet euch sicher blendend verstehen!“
    „Du wiederholst dich, Liebes“, neckte Ian zwinkernd. „Aber jetzt sind wir doch unter uns, also … Was hast du davon, uns zu verkuppeln? Hast du wieder versaute Fantasien, du Schweinchen?“ Grinsend tippte er mit dem Finger auf Kathys Stirn, als würde gleich jemand herauskommen und sich zeigen.
    Sie musste lachen, zuckte aber die Schultern. „Du bist einfach der Richtige, um ihn ein wenig locker zu machen – und du stehst auf ihn. Vielleicht ergibt sich ja irgendwann was, wenn ich euch einander vorstelle. Benimm dich aber bitte und mach es ihm nicht unnötig schwer, ja?“ Schließlich hatte Piero keinerlei Ahnung, wie offen sein Geheimnis inzwischen war – und Kathy wollte ihn nicht durch Ians direkte Art verschrecken.
    Ian fuhr mit seinem Zeigefinger einen unsichtbaren Kreis über seinem Kopf nach, als wolle er auf einen hell erleuchteten Heiligenschein aufmerksam machen und meinte: „Ich bin hier nicht das Teufelchen!“
    Piero hatte auf dem Sofa Platz genommen und schaute sich ein wenig unbeholfen um, wie Kathy fand. Als er die beiden reinkommen sah, lächelte er – was das Ganze jedoch noch viel unbeholfener erscheinen ließ, da das Lächeln nur auf seinen Lippen lag und die dunklen Augen nicht erreichte.
    „Dann lasst uns erst einmal anstoßen!“, strahlte Kathy und klatschte zum Auftakt des Abends in die Hände. Sie stellte Piero Geschirr und Besteck hin und schenkte den

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