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Zwanzig Jahre nachher (German Edition)

Zwanzig Jahre nachher (German Edition)

Titel: Zwanzig Jahre nachher (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas (der Ältere)
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funkelnden Augen, als wäre er geneigt, der Herausforderung sogleich nachzukommen. Auch Porthos stand auf, wie er denn zu derlei Abenteuern immer bereit war.
    »Vergebt, vergebt,« sprach d'Artagnan mit derselben Kaltblütigkeit; »übereilen wir uns nicht, denn jeder von uns muß wünschen, daß die Sache nach allen Regeln abgetan werde. Setzt Euch also wieder, lieber Porthos, und Ihr, Herr Mordaunt, bleibt gefälligst ruhig. Wir wollen diese Angelegenheit aufs beste schlichten, und ich will mit Euch offen sein. Bekennt, Herr Mordaunt, daß Ihr große Lust hättet, die einen oder die anderen von uns zu töten.«
    »Die einen und die anderen,« erwiderte Mordaunt. »Lieber Herr Mordaunt, ich muß Euch sagen, diese Herren erwidern Eure Gesinnungen, und wären gleichfalls entzückt, Euch zu töten. Ich möchte noch mehr sagen, daß sie Euch nämlich wahrscheinlich töten werden; auf jeden Fall wird aber das nach Art ehrbarer Edelleute geschehen, und hier ist der beste Beweis, den ich Euch geben kann.« Bei diesen Worten warf d'Artagnan seinen Hut auf den Teppich, rückte seinen Stuhl zurück gegen die Mauer und winkte seinen Freunden, dasselbe zu tun, und sich vor Mordaunt mit einer ganz französischen Höflichkeit verneigend, begann er wieder: «Zu Euren Diensten, mein Herr, denn wenn Ihr nichts gegen die Ehre einzuwenden habt, die ich in Anspruch nehme, so will ich, wenn es gefällig ist, den Anfang machen. Mein Schwert ist zwar viel kürzer als das Eurige, doch wenn auch, ich hoffe, der Arm wird das Schwert ersetzen.«
    »Halt!« rief Porthos hervortretend, »ich fange an, ich, ohne Wortmacherei.«
    »Erlaubt, Porthos,« sprach Aramis. Athos blieb unbeweglich, man hätte ihn für eine Statue halten können, sogar sein Odem schien innezuhalten.
    »Meine Herren, meine Herren!« rief d'Artagnan, »seid unbesorgt, Ihr werdet an die Reihe kommen. Blickt doch diesem Herrn in die Augen, und leset darin den seligen Haß, den wir ihm einflößen; seht, wie gewandt er die Klinge zog; bewundert, mit welcher Umsicht er rings herum sucht, ob ihm nicht etwas im Wege stände, das ihn verhindern würde, zurückzuweichen. Nun, beweiset Euch das alles nicht, daß Herr Mordaunt eine gute Klinge ist, und daß Ihr alsbald meine Stelle einnehmen werdet, wenn ich ihn anders gewähren lasse? Bleibt somit auf Eurem Platze, Athos, dessen Ruhe ich Euch nicht genug empfehlen kann, und überlaßt es mir, den Anfang zu machen, überdies,« fuhr er fort und schwang mit entsetzlicher Bewegung sein Schwert, »habe ich es mit dem Herrn persönlich zu tun und werde also beginnen. Ich fordere, ich will es!«
    D'Artagnan hatte zum ersten Male dieses Wort ausgesprochen und seine Freunde angeredet. Bis dahin hatte er das bloß gedacht. Porthos trat zurück; Aramis nahm sein Schwert unter den Arm; Athos blieb unbeweglich im dunklen Winkel, worin er aber nicht ruhig saß, wie d'Artagnan sagte, sondern beklommen und schwer atmend. »Chevalier,« sprach d'Artagnan zu Aramis, »steckt Euer Schwert wieder in die Scheide, der Herr könnte Euch Absichten zumuten, die Ihr nicht habt.« Dann wandte er sich wieder zu Mordaunt und sagte: »Herr, ich erwarte Euch.«
    »Und ich bewundere Euch, meine Herren. Ihr streitet Euch, wer anfangen soll, mit mir zu kämpfen, und Ihr fragt mich gar nicht über diese Sache, die mich doch ein bißchen angeht, wie ich glaube. Es ist wahr, ich hasse Euch alle, aber in verschiedenen Graden. Ich hoffe, Euch alle zu töten, doch habe ich mehr Aussicht, den Ersten zu töten, als den Zweiten, den Zweiten als den Dritten, und den Dritten als den Letzten. Somit nehme ich das Recht in Anspruch, mir den Gegner zu wählen. Verweigert Ihr mir dieses Recht, so tötet mich, ich will nicht kämpfen.« Die vier Freunde blickten sich an.
    »Das ist richtig,« sprachen Porthos und Aramis, in der Hoffnung, die Wahl würde auf sie fallen. Dagegen sagten weder Athos noch d'Artagnan etwas, allein ihr Schweigen selbst war eine Einwilligung.
    »Nun denn,« sprach Mordaunt, mitten unter diesem tiefen, feierlichen Stillschweigen, das in diesem geheimnisvollen Hause herrschte, «nun denn, ich erwähle zu meinem ersten Gegner denjenigen von Euch, welcher, da er sich nicht mehr für würdig hielt, den Namen Graf de la Fère zu führen, sich Athos nennen ließ.« Athos erhob sich von seinem Stuhle, als hätte ihn eine Feder emporgeschnellt; jedoch zur großen Verwunderung seiner Freunde sprach er nach einem Augenblick der Unbeweglichkeit und des Schweigens

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