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Zwanzig Jahre nachher (German Edition)

Zwanzig Jahre nachher (German Edition)

Titel: Zwanzig Jahre nachher (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas (der Ältere)
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ist, zu setzen: »Ich genehmige den von den Parisern vorgeschlagenen Vertrag.« Anna war gefangen, sie konnte nicht mehr zurückweichen, sie unterschrieb.
    D'Artagnan kniete nieder und sagte: »Madame, geruhen Sie, den unglücklichen Edelmann anzublicken, der zu Ihren Füßen liegt; er bittet Ihre Majestät, zu glauben, daß ihm auf Ihren Wink alles möglich wird. Er setzt Vertrauen in sich selbst, er setzt Vertrauen in seine Freunde, er will auch Vertrauen in seine Königin setzen, und zum Beweise, daß er nichts fürchtet und auch nichts achtet, wird er Ihrer Majestät Herrn von Mazarin ohne Bedingung zurückführen. Nehmen Sie, Madame, hier sind die geheiligten Unterschriften Ihrer Majestät; wenn Sie glauben, sie mir zurückstellen zu müssen, so werden Sie es tun; von diesem Augenblicke an aber sind Sie zu nichts mehr verpflichtet.«
    Hier übergab d'Artagnan, immer noch knieend und mit einem von Stolz und männlicher Kühnheit flammenden Blicke, der Königin Anna alle die Papiere, die er ihr mit so viel Mühe der Reihe nach entrissen hatte. »Madame.« erwiderte d'Artagnan, »vor zwanzig Jahren – ich habe ein gutes Gedächtnis – hatte ich die Ehre, hinter dem Türvorhange des Rathauses eine dieser schönen Hände zu küssen.«
    »Hier ist die andere!« rief die Königin, »und damit die Linke nicht weniger freigebig sei als die Rechte« – sie zog einen Diamant vom Finger der dem ersten ungefähr gleich war –, »nehmt und bewahrt diesen Ring zu meinem Andenken.«
    »Madame,« stammelte d'Artagnan, indem er aufstand, »ich habe nur noch einen Wunsch, daß nämlich das erste, was Sie von mir fordern, mein Leben sei.« Und mit jener Bewegung, die nur ihm eigen war, richtete er sich wieder auf und verließ das Zimmer.
    Fünfzehn Stunden darauf führten d'Artagnan und Porthos Mazarin wieder der Königin zu, wo der eine sein Dekret als Kapitän -Leutnant, der andere sein Baron-Diplom erhielt. »Seid Ihr jetzt zufrieden?« fragte die Königin. D'Artagnan machte eine Verbeugung; Porthos drehte sein Diplom zwischen den Fingern und heftete die Augen auf Mazarin. »Was ist es denn noch weiter?« fragte der Minister. »Was es ist, gnädiger Herr? Daß von einer Zusicherung zum Ritter des Ordens bei der ersten Ernennung die Rede war. »Für wen also?« fragte Mazarin. »Für meinen Freund, den Grafen de la Fere.« »O, für ihn,« rief die Königin, »das ist etwas anderes, die Proben sind abgelegt.« »Er wird es bekommen?« »Er hat es.«
    Noch an demselben Tage ward der Vergleich mit Paris unterfertigt und überall bekannt gemacht, daß sich der Kardinal seit drei Tagen eingesperrt hätte, um ihn mit desto größerer Obsorge auszuarbeiten.

Schluß
    Als Porthos und Aramis nach Hause kamen, fanden sie einen Brief von Athos, worin er sie für den folgenden Morgen in das Gasthaus zu »Karl dem Großen« zu kommen bat. Beide begaben sich schon frühzeitig zu Bette, doch schlief weder der eine noch der andere. Man erreicht das Ziel all' seiner Wünsche nicht, ohne daß es nicht, wenn man dahin gelangt ist, diesen Einfluß hätte, daß es wenigstens den Schlaf der ersten Nacht verscheuchte. Am nächsten Morgen gingen beide zur festgesetzten Stunde zu Athos. Sie trafen den Grafen und auch Aramis im Reiseanzuge. »Ha!« rief Porthos, »reisen wir also ab? Auch ich habe diesen Morgen meine Sachen eingepackt.« »Ah, mein Gott, ja!« entgegnete Aramis; »in Paris ist nichts mehr zu tun, da es keine Fronde mehr gibt. Frau von Longueville hat mich eingeladen, einige Zeit in der Normandie zuzubringen und ihr in Rouen eine Wohnung einrichten zu lassen, indes ihr Sohn getauft wird. Ich gehe, um diesem Auftrage nachzukommen, und gibt es dann nichts Neues, so kehre ich zurück, um mich wieder in Noisy-le-Sec zu begraben.« »Und ich,« versetzte Athos, »ich kehre zurück nach Bragelonne. Ihr wißt es, lieber d'Artagnan, daß ich nur noch ein guter und braver Landwirt bin. Rudolf besitzt kein anderes Vermögen, als das meinige; das arme Kind! sonach muß ich darüber wachen, indem ich gewissermaßen nur ein Namenborger bin.« »Und was macht Ihr aus Rudolf?« »Freund, ich überlasse ihn Euch. Man wird in Flandern Krieg führen, nehmt ihn mit Euch. Ich bin besorgt, der Aufenthalt in Bois dürfte ihm den jungen Kopf verrücken. Nehmt ihn mit und lehrt ihn, tapfer und bieder sein, wie Ihr.« »Und ich,« versetze d'Artagnan, «da ich Euch nicht mehr haben werde, Athos, so werde ich doch wenigstens diesen lieben Blondkopf haben, und

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