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Zwanzig Jahre nachher (German Edition)

Zwanzig Jahre nachher (German Edition)

Titel: Zwanzig Jahre nachher (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas (der Ältere)
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Musketieren, und wenn ich richtig rechne, so bin ich es schon gegen einundzwanzig Jahre lang.«
    »Nun, es ist Euch doch kein Unglück begegnet, und das ist viel.«
    »Dann ist Mazarin immer noch Mazarin?«
    »Mehr als je, mein Lieber, und wie es heißt, ist er heimlich mit der Königin verheiratet.«
    »Verheiratet?«
    »So sind die Frauen,« sprach d'Artagnan wie ein Philosoph. »Die Frauen, wohl, allein die Königinnen!«
    »Ach, mein Gott! in dieser Hinsicht sind die Königinnen doppelt Frauen.
    »Und ist Herr von Beaufort noch immer im Gefängnis?«
    »Ja, immer noch; warum?«
    »Ach, weil er mir gewogen war und mich hätte befreien können.«
    »Wahrscheinlich seid Ihr näher daran, frei zu werden, als er, und somit wäre es an Euch, ihn zu befreien.«
    »Sodann der Krieg ...« »Er wird ausbrechen.«
    »Mit Spanien?«
    »Nein, mit Paris.«
    »Was wollt Ihr damit sagen?«
    »Hört Ihr nicht schießen?«
    »Ja; nun?«
    »Nun, das sind die Bürger, welche indes einzelne Schüsse abfeuern.«
    »Glaubt Ihr wohl, mit Bürgern läßt sich etwas anfangen?«
    »Ei ja, sie versprechen das, und wenn sie einen Anführer hätten, der diese Truppen zusammenraffte ...«
    «Es ist ein Unglück, nicht frei zu sein!«
    »Ach Gott! Verzweifelt nicht. Wenn Euch Mazarin holen läßt, so tut er es, weil er Euch braucht, und wenn er Euch braucht, nun, so wünsche ich Euch Glück. Mich hat schon viele Jahre lang niemand mehr gebraucht, sonach seht Ihr, wie es mit mir steht.«
    »Nun, so beklagt Euch dann!«
    »Hört, Rochefort, einen Vertrag ...«
    »Welchen?«
    »Ihr wißt, daß wir gute Freunde sind.«
    »Bei Gott!«
    »Wohlan, wenn Ihr wieder zu Gunst gelangt, so vergesset meiner nicht!«
    »So wahr ich Rochefort heiße, doch müsset Ihr desgleichen tun.«
    »Das versteht sich, darauf habt Ihr meine Hand.«
    »Nun, hört, die erste Gelegenheit, die Ihr findet, von mir zu reden ...«
    »Will ich von Euch reden; und Ihr?«
    »Ich gleichfalls.«
    »Aber sagt, soll ich auch von Euren Freunden reden?« »Von welchen Freunden?«
    »Von Athos, Porthos und Aramis. Habt Ihr sie denn vergessen?«
    »Beinahe.«
    »Was ist denn aus ihnen geworden?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Wirklich?«
    »O mein Gott, ja! Wie Ihr wisset, haben wir uns getrennt; sie sind am Leben, das ist alles, was ich von ihnen weiß, da ich zuweilen indirekte Nachrichten von ihnen bekomme. Doch hole mich der Teufel, wenn ich weiß, in welchem Winkel der Welt sie sind. Nein, auf Ehre! außer Euch, Rochefort, habe ich keinen Freund mehr.«
    »Und der berühmte ... wie habt Ihr doch den Diener genannt, den ich im Regiment Piemont zum Sergeanten machte?«
    »Planchet.«
    »Ja, richtig; und was ist aus dem berühmten Planchet geworden?«
    »Nun, er hat eine Zuckerbäckerbude in der Straße Lombards erheiratet: er liebte stets das Wohlleben, so daß er Bürger von Paris wurde, und jetzt wahrscheinlich Meuterei treibt. Ihr werdet sehen, der Schurke wird früher Schöppe, als ich Kapitän werde.«
    »Ei was, lieber d'Artagnan! nur ein bißchen Mut. Gerade wenn man zu unterst im Rade ist, wendet sich das Rad und erhebt uns. Euer Schicksal ändert sich vielleicht noch diesen Abend.«
    »Amen!« rief d'Artagnan und ließ die Kutsche anhalten. »Was tut Ihr?« fragte Rochefort. »Was ich tue? nun, wenn wir angelangt sind, so will ich nicht, daß man mich aus Eurem Wagen steigen sehe; wir kennen einander nicht.«
    »Ihr habt recht. Adieu!«
    »Auf Wiedersehen. Erinnert Euch an Euer Versprechen.«
    D'Artagnan schwang sich wieder auf sein Pferd und ritt an der Spitze der Bedeckung. Fünf Minuten darauf fuhr man in den Hofraum des Palais-Royal. D'Artagnan führte den Gefangenen über die große Treppe, und ließ ihn durch das Vorgemach und die Galerie gehen. An der Türe von Mazarins Kabinett wollte er ihn anmelden lassen, da legte ihm aber Rochefort die Hand auf die Schulter und sagte lächelnd: »Soll ich Euch etwas eingestehen, d'Artagnan, woran ich während des ganzen Weges dachte, als ich die Bürgergruppen betrachtete durch welche wir fuhren, und die Euch nebst Euren vier Mann mit funkelnden Augen anstierten?«
    »Sagt an,« versetzte d'Artagnan. »Daß ich nur um Hilfe zu rufen gebraucht hätte, um Euch und Eure Bedeckung in die Pfanne hauen zu lassen, und daß ich sodann frei geworden wäre.«
    »Und warum habt Ihr es nicht getan?« fragte d'Artagnan.
    »Ei, so geht nur,« entgegnete Rochefort, »geschworene Freundschaft!«
    »Ha, wäre es ein anderer gewesen als Ihr, der mich

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