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Zwanzigtausend-Dollar-Date

Zwanzigtausend-Dollar-Date

Titel: Zwanzigtausend-Dollar-Date Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E McKay
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der TV-Fernbedienung oder einem Krimi zu Bett ging. Nach zehn klingelte niemand mehr an der Tür.
    Deshalb hatte Claire schon geduscht und trug nur noch Boxershorts und ein T-Shirt, als Matt um Viertel nach zehn am Dienstagabend bei ihr klingelte. Als sie ihn durch den Spion vor der Tür stehen sah, wäre sie am liebsten zurück ins Bett gegangen. Doch er läutete erneut und rief leise: „Claire, je länger ich hier draußen stehe, desto mehr Leute sehen mich.“
    Da öffnete sie die Tür, blieb jedoch stehen, um ihm den Zutritt zu verwehren. „Ich lasse dich nicht rein, Matt. Du brichst dein Versprechen.“
    „Ich habe es satt, so zu tun, als wären wir nur befreundet.“ Die Hände tief in den Taschen vergraben, wirkte er wie ein kleiner Junge, der sich beklagte, weil er sein Lieblingsspielzeug verloren hatte. Doch sein begehrlicher Blick hatte absolut nichts Kindliches. Dann senkte er auch noch die Stimme zu einem sinnlichen Flüstern. „Ich habe es satt, Spielchen zu spielen.“
    Claires Entschlossenheit geriet ins Wanken, doch sie bemühte sich, bestimmt zu klingen. „Ich muss morgen früh aufstehen. Ich bin müde. Es ist zu spät.“
    Himmel, was hatte sie da gesagt? Ja, sie war müde. Geradezu erschöpft von der Woche, in der sie arbeiten und dann nachmittags versuchen musste, Matt zu beschäftigen.
    Und es war nicht nur zu spät am Abend, sondern auch in ihrem Leben. Sie fühlte sich ganz einfach zu alt dafür, spätabends heimlich ihren Liebhaber zu empfangen.
    „Ach, komm schon, Claire.“ Mit einem frechen Lächeln ergriff Matt ihre Hand. Spielerisch strich er mit dem Daumen über ihre Handinnenfläche. „Lass mich doch rein.“
    Er sprach leise und sanft. Seine Berührung war federleicht und wirkte ganz unschuldig. Claire durchrieselte ein erregendes Kribbeln. Am Ende konzentrierte es sich in der hochsensiblen Zone zwischen ihren Beinen zu einem Pochen.
    Auf einmal hatte sie ein Bild vor Augen, wie Matt genau so an der Tür ihrer Studentenwohnung stand, den Kopf leicht zur Seite geneigt, schüchtern lächelnd, und sie nervös um ihre erste Verabredung bat. Vor zwölf Jahren war er so ganz anders gewesen. Sie allerdings auch.
    An jenem Tag hatte sie ihn zufällig in einem Café in der Nähe der Uni getroffen. Er, Ford und Jonathon hatten an einem Tisch in der Ecke gesessen und diskutiert, als sie hereingekommen war. Ihr Herz fing sofort an, heftig zu klopfen, als ihr Blick auf Matt fiel.
    Die drei waren in der Schule einige Klassen über ihr, und sie bewunderte sie schon immer ein bisschen. Ford war der beliebteste Junge ihrer Klasse und konnte jedes Mädchen, das er wollte, mit seinem Charme bezirzen. Jonathon stammte aus einer armen, chaotischen Familie. Aber ihn bedauerte man deswegen nicht. Selbst damals, als Kind, wusste Claire, dass er alles tun würde, um aus Palo Verde wegzukommen, weil sie selbst genauso empfand.
    Und für Matt hatte sie immer schon ein bisschen geschwärmt. Damals auf der Highschool war er schüchtern, aber sehr ernsthaft und nachdenklich. Auch ihm war ganz klar vorherbestimmt, es weiter zu bringen als Palo Verde.
    Und in dem Moment, als sie in dem Café an der Uni mit klopfendem Herzen an ihm vorbeiging, sah er hoch. Als sich ihre Blicke trafen, hatte sie das Gefühl, dahinzuschmelzen. Sie schaffte es kaum, sein kurzes Hallo zu erwidern, ehe sie ihrer Freundin nacheilte.
    Den Rest des Tages ärgerte sie sich über sich selbst, weil sie nicht stehen geblieben war, um mit ihm zu plaudern. Weil sie zu ängstlich war, zu nervös, zu viel Ehrfurcht vor ihm hatte. Doch dann spürte er sie wie durch ein Wunder auf und fragte sie, ob sie mit ihm ausgehen wolle. Und sie ließ ihn in ihre Wohnung.
    „Weißt du noch, wie du mich das erste Mal gefragt hast, ob ich mit dir ausgehen möchte?“, fragte Claire zu ihrer eigenen Überraschung.
    „Ja, ich erinnere mich.“
    Natürlich. Denn es war auch das erste Mal, dass sie Sex miteinander hatten.
    Sie hatte damals nicht ausgehen können, weil sie am nächsten Tag ihre allererste Arbeit schrieb und nicht riskieren konnte, schlecht abzuschneiden. Wenn sie durch schlechte Noten ihr Stipendium verlor, hätte sie ihr Studium nicht mehr finanzieren können. Statt also mit ihr wegzugehen, hatte Matt Pizza bestellt und ihr bei ihren Vorbereitungen geholfen. Und drei Stunden später hatten sie auf ihrem Sofa miteinander geschlafen.
    Jetzt sah er sie mit genau demselben intensiven Blick an. Und ihr wurden davon immer noch die Knie weich. Aber

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