Zwanzigtausend-Dollar-Date
Verlangen, das sie füreinander empfanden, einfach unermesslich war. Er hatte das schon vor Langem akzeptiert. Er hatte schon in ihrer allerersten Nacht gewusst, dass Claire für ihn bestimmt war. Auch wenn sie noch nicht einmal miteinander aus gewesen waren. Damals war sie knapp achtzehn gewesen, er einundzwanzig.
Himmel, wenn er zurückdachte, hatte er es schon geahnt, als er noch auf der Highschool gewesen war. Während er sie jetzt tief und innig küsste, ihren süßen, betörenden Duft einatmete, fiel ihm eine Szene aus seinem letzten Schuljahr ein. Es war Herbst gewesen, und er hatte auf der Treppe vor der Schule gesessen, um auf Ford und Jonathon zu warten. Sie war an ihm vorbeigegangen, dann jedoch umgekehrt, weil sie offenbar etwas vergessen hatte. Vier Stufen unter ihm war sie stehen geblieben, sodass sie fast auf gleicher Augenhöhe gewesen waren. Als sich ihre Blicke getroffen hatten, hatten sie einander nur wie gebannt angesehen. Als ob die Zeit stillstünde.
Er hatte sie augenblicklich begehrt, war jedoch zu schockiert gewesen, um auch nur mit ihr zu reden. Damals hatte er nicht gewusst, was er seit ihrer ersten gemeinsamen Nacht mit absoluter Sicherheit wusste. Er hatte versucht, es zu vergessen, zwölf lange Jahre nicht daran zu denken. Aber ihm war immer klar gewesen, dass Claire zu ihm gehörte.
Sie war seine große Liebe. Seine Leidenschaft. Sein Ein und Alles.
Nichts war wichtiger. Nicht seine Arbeit. Nicht FMJ. Nicht seine Freundschaft zu Ford und Jonathon. Gar nichts.
Mit dieser Gewissheit hielt er ihren Blick gefangen, während er tief in sie eindrang. Wieder und immer wieder. Er sagte ihr mit seinem Körper, was er noch nicht erneut mit Worten sagen konnte: Ich liebe dich. Ich werde dich immer lieben. Ich habe dich immer geliebt.
Claire wollte in Matts Armen bleiben. Und doch war das eine Illusion, oder etwa nicht? So sicher und geborgen sie sich in seiner Umarmung fühlte, für ihr Herz war Matt der gefährlichste Mann, den sie kannte.
Sie sprang aus dem Bett. Schnell zog sie ihre Jeans und ein Sweatshirt an, die auf einem Stuhl lagen. Boxershorts und T-Shirt boten ihr nicht den Schutz, den sie brauchen würde.
Schläfrig stützte Matt sich auf seine Ellbogen. „Wohin willst du?“
Mit dem Laken, das um seine Hüften geschlungen war, und seinem zerzausten Haar sah er unglaublich sexy aus. Es wäre so leicht, zurück zu ihm ins Bett zu steigen, sich an ihn zu kuscheln und einzuschlafen. Sie könnten noch einmal miteinander schlafen. Sie könnte in seinen Armen aufwachen. Ihm Frühstück machen. Und das Ganze das nächste Mal wiederholen. Und das übernächste Mal.
Aber wie lange würde sie das durchhalten? Immer ihre Zweifel verdrängen. Immer auf den Tag warten, an dem er das Interesse an ihr verlor.
„Tut mir leid, Matt. Ich kann nicht länger so tun als ob.“
„Was meinst du?“
„So tun, als ob das Ganze für mich nicht ein schlimmes Ende nehmen würde. So tun, als ob du nicht in ein paar Wochen oder vielleicht Monaten genug von mir haben würdest – von dem Spiel, das du spielst – und mich verlassen wirst.“
Matt setzte sich auf, fuhr sich mit einer Hand durchs Haar und schlang die Arme um seine angezogenen Knie. „Du bist dir so sicher, dass das Ganze enden wird.“
„Ja.“ Sie fühlte sich unbehaglich, und um sich abzulenken, sammelte sie seine Kleidungsstücke ein und warf sie ihm zu. „Das letzte Mal konnte ich mir wenigstens noch einreden, dass ich jung und dumm war und keine Erfahrung hatte. Aber das geht jetzt nicht mehr.“
„Was willst du damit sagen, Claire?“ Er ignorierte seine Jeans, die am Fußende des Bettes landete. „Du willst es uns nicht einmal versuchen lassen?“
„Es gibt kein ‚uns‘, oder?“ Sie fand seinen einen Schuh, den anderen jedoch nicht. „Was verbindet uns denn wirklich, außer dieser übermächtigen sexuellen Anziehung?“ Mit klopfendem Herzen wartete sie auf eine Antwort. Und sie hasste den Funken Hoffnung, der in ihr glomm. Den winzigen Teil von ihr, der wollte, dass Matt ihr sagte, er liebe sie wirklich. Dass die Jahre, die sie getrennt gewesen waren, in Wirklichkeit nur ein Missverständnis waren. Doch als er stumm blieb, redete sie schließlich weiter. „Toller Sex allein bringt es nicht. Ich kann nicht einfach alles andere, was zwischen uns steht, ignorieren. Ich kann nicht so tun, als ob es okay wäre, dass du nur mit mir ins Bett willst. Das reicht mir nicht mehr.“ Sie lachte verbittert auf, weil sie das
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