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Zwanzigtausend Meilen unter'm Meer

Zwanzigtausend Meilen unter'm Meer

Titel: Zwanzigtausend Meilen unter'm Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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entgegengesetzten Fall wird das Ungeheuer, welches uns verschlungen hat, uns bei erster Gelegenheit wieder auf die von unsers Gleichen bewohnte Welt versetzen.
    – Es sei denn, daß es uns unter seine Bemannung aufnehmen, sagte Conseil, und also uns festhalten will …
    – Bis zu dem Moment, versetzte Ned-Land, wo eine Fregatte, die rascher oder gewandter ist, als der Abraham Lincoln, sich dieses Piratennestes bemächtigen und seine Mannschaft sammt uns an seiner Hauptrah baumeln lassen wird.
    – Richtig geurtheilt, Meister Land, entgegnete ich; aber man hat uns, so viel ich weiß, noch nicht einen Vorschlag in der Hinsicht gemacht. Es ist also unnütz darüber zu berathen, wozu wir, wenn der Fall eintreten sollte, uns zu entschließen haben würden. Ich wiederhole daher, warten wir ab, lassen wir uns von den Umständen rathen, und thun wir nichts, denn es ist nichts zu thun.
    – Im Gegentheil, Herr Professor, erwiderte der Harpunier, der nicht ablassen wollte, es muß Etwas gethan werden.
    – Nun, was denn, Meister Land?
    – Uns retten.
    – Aus einem Kerker zu Lande entkommen, ist oft schwierig, aber aus einem unterseeischen scheint mir durchaus unausführbar.
    – Nun, Freund Ned, fragte Conseil, was haben Sie auf meines Herrn Einwand zu erwidern? Ich meine, einem Amerikaner gehen niemals die Hilfsmittel aus!«
    Der Harpunier, in sichtbarer Verlegenheit, schwieg. Ein Entrinnen, unter den Verhältnissen, worin wir durch das Schicksal gerathen waren, war durchaus unmöglich. Aber ein Canadier ist ein halber Franzose, das ließ Meister Ned in seiner Antwort wohl erkennen.
    »Also Herr Arronax, fuhr er, nachdem er eine Weile überlegt hatte, fort, Sie ahnen nicht, was Leute, die aus ihrem Kerker nicht entrinnen können, zu thun haben?
    – Nein, mein Freund.
    – ‘s ist sehr einfach, sie müssen sich bequemen zu bleiben.
    – Wahrhaftig! sagte Conseil, besser noch drinnen, als darunter oder darüber!
    – Aber nachdem man Kerkermeister, Schließer und Hüter hinausgeworfen, fügte Ned-Land hinzu.
    – Wie, Ned? Sie dächten ernstlich daran, sich dieses Fahrzeugs zu bemächtigen?
    – Sehr ernstlich, erwiderte der Canadier.
    – Eine unmögliche Sache.
    – Weshalb denn, mein Herr? Es kann sich eine günstige Gelegenheit ergeben, und ich sehe nicht ein, was uns abhalten könnte, sie zu benützen. Wenn nicht mehr als zwanzig Mann an Bord sind, so werden zwei Franzosen und ein Canadier, denk’ ich, ihnen nicht weichen!«
     

    Ned-Land’s Zorn. (S. 75.)
     
    Es war besser, den Vorschlag des Harpuniers gelten zu lassen, als darüber zu reden. Darum erwiderte ich nur:
    »Lassen wir die Umstände herankommen, Meister Ned, und wir werden dann sehen. Aber bis dahin, bitte ich, bezähmen Sie Ihre Ungeduld. Man kann nur mit List zum Handeln schreiten, und durch Erzürnen werden Sie nicht bewirken, daß günstige Gelegenheiten sich ergeben. Versprechen Sie mir also, daß Sie ohne allzuviel Zorn sich der Lage fügen wollen.
     

    Der Commandant. (S. 75.)
     
    Ich versprech’s Ihnen, Herr Professor, erwiderte Ned-Land in einem Ton, der wenig beruhigen konnte. Kein ungestümes Wort soll aus meinem Mund kommen, keine brutale Bewegung soll mich verrathen, wenn auch die Tafel nicht immer nach Wunsch versehen werden sollte.
    – Ich nehme Sie beim Wort, Ned,« erwiderte ich dem Canadier.
    Darauf brach die Unterredung ab, und Jeder von uns überlegte für sich besonders. Ich gestehe, daß ich meinerseits, trotz der Versicherungen des Harpuniers, mir keine Illusion mehr machte. Ich gab die günstigen Gelegenheiten, wovon Ned-Land gesprochen hatte, nicht zu. Um so sicher zu manövriren, mußte das unterseeische Boot mit zahlreicher Bemannung versehen sein, und folglich hätten wir es im Falle eines Kampfes mit einer zu starken Gegnerschaft zu thun. Uebrigens hätten wir vor allen Dingen frei sein müssen, und wir waren’s nicht. Ich sah sogar kein Mittel, um aus dieser hermetisch verschlossenen Zelle zu entrinnen. Und im Falle der seltsame Commandant dieses Bootes ein Geheimniß zu bewahren hätte – was wenigstens wahrscheinlich schien – so würde er uns an Bord nicht frei handeln lassen. Gegenwärtig war’s unbekannt, ob er sich einmal gewaltsam unser entledigen, oder uns auf einen Winkel der Erde aussetzen würde. Diese Hypothesen schienen mir äußerst wahrscheinlich, und man mußte eben ein Harpunier sein, um auf Wiedergewinnung seiner Freiheit zu rechnen.
    Ich begriff übrigens, daß Ned-Land’s Ideen durch die

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