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Zwei Einzelzimmer, bitte!: Mit Kluftinger durch Deutschland

Zwei Einzelzimmer, bitte!: Mit Kluftinger durch Deutschland

Titel: Zwei Einzelzimmer, bitte!: Mit Kluftinger durch Deutschland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kobr , Volker Klüpfel
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Korrektheit dieser Vermutung: Er hat ein Einstecktuch und eine Samstagabendshow, wir weder das eine noch das andere. Doch damit ist jetzt Schluss. Wir veröffentlichen hier nun erstmals unsere allürale »Liste der Forderungen, die erfüllt sein müssen, wenn man mit uns reden oder uns sonst wie nahe kommen will«:

    1. Freiwillige, für das Zustandekommen des Gesprächs aber bitte nicht zu knapp bemessene finanzielle Zuwendungen bitte vor Drucklegung auf ein Schweizer Nummernkonto überweisen, und zwar bei einer Bank, die über keinerlei Computer mit CD -Rom-Laufwerk verfügt.
    2. Sollten Sie die Absicht haben, ein Foto von Volker Klüpfel zu machen, brauchen Sie keinen Maskenbildner mitzubringen.
    3. Sollten Sie die Absicht haben, ein Foto von Volker Klüpfel zu machen, bringen Sie stattdessen eine Masseuse mit.
    4. Sollten Sie von einem Radiosender sein, dessen Name sich auf Schlagertitel reimt, rufen Sie fürs Interview folgende Telefonnummer an: 000000/0000000000000000000 (Durchwahl: -2).
    5. Sollten Sie die Absicht haben, ein Foto von Michael Kobr zu machen, bringen Sie bitte einen Schönheitschirurgen mit.
    6. Sollten Sie von einem ernst zu nehmenden Feuilletonteil einer ernst zu nehmenden Zeitung sein, versichern Sie sich noch einmal genau, ob Ihr Chefredakteur nicht doch ein Interview mit Herrn Knopp statt Herrn Kobr und nicht vielleicht doch einen Artikel mit Grass statt einen Artikel mit Spaß bestellt hat. Falls Sie tatsächlich mit uns sprechen wollen, stellen Sie die Fragen langsam und befreien Sie sie mit Rücksicht auf unsere Allgäuer Herkunft möglichst von Fremdwörtern.
    7. Wir fordern für unser Gespräch eine Garderobe mit weißen Blumen und Tänzerinnen, die mit weißen Kleidern, auf denen weiße Blumen aufgestickt sind, auf unseren weißen Garderobentischen tanzen.
    8. Bringen Sie bitte mindestens zwei Garderobenhaken zum Interview mit.
    9. Es ist kein Ausschlusskriterium, würde die Autoren aber sehr freuen, wenn Sie Michael Kobr nicht Michael Korb, Kober, Kohbr oder Koppr, seinen Co-Autor nicht Volker Klüpfl, Klüpsel, Klipfl oder Michael nennen.
    10. Schlussbestimmung: Stecken Sie diese Liste in einen ausreichend frankierten und mit großen schwarzen Druckbuchstaben beschrifteten Briefumschlag und schicken Sie sie an Dr. Benecke oder Dr. Hirschhausen.

    Ich freue mich sehr auf unseren Termin.

Wir wissen nicht mehr genau, wie ’rum das war: Hat sich Gerhard Schröder unter unsere Unterschrift gedrängt oder wir uns über seine?

Beim Bayerischen Fernsehpreis 2010 oder:
Als wir einmal ganz und gar überhaupt nicht nirgends im Fernsehen zu sehen waren

    Von Volker Klüpfel

    Neulich waren Michael Kobr und ich bei der Verleihung des Bayerischen Fernsehpreises. Jetzt werden Sie vielleicht sagen: Dann hätte ich die doch in der Aufzeichnung gesehen. Aber genau da liegt das Problem, das ich einmal mit der Schlagzeile umschreiben möchte: »Als wir einmal ganz und gar überhaupt nicht nirgends im Fernsehen zu sehen waren.«
    Doch lassen Sie mich von Anfang an erzählen:
    Sie kennen sicher diese Übertragungen von Preisverleihungen, sei es Oscar, Emmy, Lola oder was für hübsche ostdeutsche Vornamen diese goldglänzenden phallischen Trophäen auch immer tragen, wo manche der Nominierten nur per Foto eingeblendet werden, weil sie eben nicht in der illustren Publikumsschar sitzen. Entweder drehen sie gerade einen anderen Film oder sie waren schon mal bei einer Preisverleihung und sind bedient. Genauso erging es Herbert Knaup, der für den Klufti-Film nominiert war, weswegen wir an seiner statt gingen.
    Philip Roth hat in Jedermann mal einen Satz geschrieben, der auf diese Galas übertragen lautet: »Preisverleihungen sind kein Kampf, Preisverleihungen sind ein Massaker.«
    Das Gemetzel beginnt bereits auf dem roten Teppich. Ein befreundeter Schauspieler hat mir kürzlich gesagt, dass er immer den Hintereingang nimmt, worauf ich dachte: wie bescheiden! Ich hingegen verfüge nicht über diese rare Gabe der Selbstgenügsamkeit und sagte in meinem naiven Leichtsinn zu Michael: »Los, wir gehen auch über den Teppich rein, wenn wir schon mal da sind …« Lassen Sie es mich so sagen: Wir haben dort mehr Bilder von den etwa 8000 Fotografen gemacht als die von uns.
    Der Vollständigkeit halber: Wir haben zweimal geknipst.
    Dennoch möchte ich die Hoffnung nicht völlig aufgeben, dass wir am Rand eines Bildes, vielleicht von einer Kamera, die gerade runterfiel, gegen die Absperrung knallte, vom Knie eines

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