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Zwei Einzelzimmer, bitte!: Mit Kluftinger durch Deutschland

Zwei Einzelzimmer, bitte!: Mit Kluftinger durch Deutschland

Titel: Zwei Einzelzimmer, bitte!: Mit Kluftinger durch Deutschland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kobr , Volker Klüpfel
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kalten Duschen, durchgelegenen Matratzen und kopulierenden Hotelzimmernebenwohnern fertiggeworden, ja wir haben es sogar ausgehalten, dass man uns immer wieder zwei Einzelzimmer nebeneinander gegeben hat.
    Nach dem Motto: Rache ist süß oder Blutwurst oder jedenfalls mein, also in dem Fall unser, schlagen wir nun erbarmungslos zurück. Es tut uns leid, lieber Herr Kluftinger, aber jetzt ist es zu spät. Jetzt lassen wir Sie verreisen. Das haben Sie nun davon.
    Bon voyage!
    Die logische Übersetzung von Kluftis Passat in ein Wohnmobil. Damit möchte man sofort Expeditionen in unbekannte Universen starten, oder? Südtirol, zum Beispiel.

Reisebüro

    »Der Flug nach Malta zum Schiff und zurück nach München wäre im Preis aber enthalten.«
    Kluftinger schluckte. Priml. Wohin hatte ihn das alles nur geführt! Hatte er sich nicht besser konzentrieren können? Seit über dreißig Jahren war er nun verheiratet! Wichtige Geburtstage, etwa die seiner Eltern und seines Sohnes, konnte er sich doch auch merken – wenn auch vor allem deshalb, weil Erika ihn immer frühzeitig daran erinnerte und obendrein gleich ein passendes Geschenk kaufte, wie er eingestehen musste. Warum also nicht diesen saudummen Hochzeitstag? Auf den Erika so großen Wert legte? Immer noch, wie er in Gedanken hinzufügte …
    Wieder einmal hatte sie ihm mit Tränen in den Augen kurz vor dem Schlafengehen, als er im Fernsehsessel schon in einen sanften Dämmer hinüberglitt und damit klar war, dass von ihm keine Überraschung mehr zu erwarten war, das Päckchen mit den selbst gestrickten Wollsocken hingeworfen und die Schnapspralinen hinterher. Dabei hätte er eigentlich beim Abendessen noch draufkommen können, kommen müssen!, schließlich hatte es Kässpatzen gegeben, an einem stinknormalen Mittwoch – obendrein war sein edelster Steingutkrug auf dem Tisch gestanden und das Mahl von einem opulenten Schokoladenpudding gekrönt worden. Und er hatte sich in seiner Einfältigkeit auch noch eingebildet, dass das alles eine Reaktion auf den unwiderstehlichen Charme und die übergroße Liebenswürdigkeit der letzten Wochen gewesen sei, für die er sich selbst schon ein paar Mal gedanklich auf die Schulter geklopft hatte.
    Dann aber war es zu spät gewesen. Und Erikas Auszug aus dem Ehebett hatte er nur mit der großspurigen Ankündigung eines gemeinsamen Urlaubs verhindern können – Erika dürfe Ziel und Art der Reise wählen, hatte er, nicht mehr Herr seiner Sinne, versprochen, in der Hoffnung, dass alles wie gewohnt im Sande verlaufen würde und sie schließlich kurzfristig in der Nachsaison mit dem Passat ein paar Tage nach Südtirol aufbrechen würden.
    Und jetzt? Erika hatte ihn abgepasst, als er eigentlich mit den Kollegen zum Mittagessen gehen wollte, und ihn in den dritten Stock des Einkaufszentrums in dieses Reisebüro verschleppt, das ihr noch dazu Dr. Langhammer empfohlen hatte, der dort immer seine Reisen in exotische Länder zu buchen pflegte. »Nicht das Billigste, aber ein toller Service, vor allem, wenn es um schwierige Fälle und das nicht Alltägliche geht«, hatte Erika den Quacksalber zitiert!
    »Jetzt sag, wollen wir östliches oder westliches Mittelmeer nehmen?«, riss sie ihn aus seinen Gedanken.
    »Du, Erika, ich weiß halt wirklich nicht, ob so eine Kreuzfahrt was für mich ist«, log der Kommissar. Er wusste genau, dass es das Letzte war, was er machen wollte. Und das nicht nur wegen des sicherlich unverschämt hohen Preises: Schiffe konnten untergehen, er bekam schnell Platzangst und obendrein hatte er die Fahrt auf einem Ausflugsdampfer über den Ammersee beim letzten Ausflug der Musikkapelle nach Andechs über der Reling hängend verbracht. Noch dazu führten sämtliche Kreuzfahrtrouten an Orte, die er entweder schon aus Reportagen im Dritten kannte oder über die er solche Reportagen nicht einmal anschauen würde. Und dass man erst einmal ein Flugzeug besteigen musste, um an den Ausgangsort zu kommen, war sowieso indiskutabel, schließlich hatte er sich nach dem einzigen Flug, den er bisher absolviert hatte und der aus dienstlichen Gründen nötig geworden war, geschworen, nie wieder in eine solche Höllenmaschine zu klettern. Nein, er blieb schön auf dem Boden der Tatsachen.
    Kluftinger atmete schwer. Welches der zahllosen Argumente sollte er anbringen, ohne als geizig, weltfremd oder überängstlich dazustehen?
    »Also, wenn Sie Angst vor Seegang haben …«, warf ihm die junge Frau, die ihnen gegenübersaß, einen

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