Zwei Herzen im Einklang
kleines Lächeln nicht verbergen und antwortete: »Das war das Opferdrama. So konnte ich etwas Besonderes sein. Und das habe ich dann benutzt, um viel Angst und Kummer in mir zu erzeugen.«
»Dann steckte also ein Teil von dir in einer Wut und du hast das Ganze dann als Masche benutzt â gegen dich und andere?«
»Klar, und zwar sehr«, meinte Mary. »Ich bin eine Drama-Queen und konnte mich so vor meiner Bestimmung verstecken.«
Ich fragte sie, was ihr eigenes höheres Bewusstsein ihr denn als Gabe anbieten würde, wenn sie seinem Weg folgte, und sie sagte: »Wahrheit.«
Dann fragte ich sie nach dem Geschenk des Himmels, um diese Situation zu ändern, und sie sagte: »Die Heilung von Machtkampf.«
Eine weitere Schicht tauchte auf, um geheilt zu werden. Das war die Ebene des Konkurrenzdenkens, die für Mary und ihre Mutter in Bezug auf ihren Vater eine Rolle gespielt hatte. Ich fragte sie, weswegen sie sich denn derart schuldig gefühlt hatte, dass sie sich selbst ins Exil, also in das Internat, geschickt hatte. Mary erkannte, dass sie ihren Vater ihrer Mutter »abspenstig« gemacht und ihn »gewonnen« hatte, und später hatte ihre Mutter ihren Vater verlassen und die Scheidung eingereicht. Mary glaubte, dass das ihre Schuld gewesen war.
Mary begann zu sehen und zu spüren, wie die Teile des Puzzles zusammengehörten. Sie hatte sich sexuell nicht entwickelt, bis sie fast sechzehn Jahre alt war. Die Probleme in ihrer jetzigen Familie waren die »Strafe« für ihre ödipalen Schuldgefühle, ihren Vater ihrer Mutter »gestohlen« zu haben. Mary erkannte, wie viel Abstumpfung es infolgedessen zwischen ihr und ihrem Mann gab. Sie konnte auch sehen, welche Konkurrenzmuster bei ihren Kindern und Stiefkindern abliefen, und sie realisierte, wie sehr ihr Sohn begann, ihr aus dem Weg zu gehen.
Mary erkannte, dass all ihre Schwierigkeiten mit der Familie eine groÃe Verschwörung darstellten, die sie loslassen konnte. Sie konnte ihren Eltern jetzt Heilung für den Machtkampf geben und die Wahrheit von Unschuld. Sie erlaubte sich, ihre Liebe und ihre Sexualität anzunehmen, und gab im Rollenspiel ihren Vater ihrer Mutter zurück.
Danach konnte sie dieselben Gaben mit ihrem Ehemann teilen und den tief versteckten Selbsthass aufgeben, den sie bis dahin in sich gehegt hatte. So konnte sie die Einheit für sich und ihre Eltern wiederherstellen und zugleich ihr Versprechen annehmen, eine Pionierin der Unschuld zu sein.
Lektion 66
Akzeptanz
Alles Leid rührt vom Widerstand her. Wir lehnen ab, etwas zu akzeptieren. Wo es in uns ein persönliches Muster von Leid gibt, begann dies mit einer Verletzung oder einem gebrochenen Herzen. Akzeptanz kann solche Muster heilen und uns ganz auf den Weg zur Erleuchtung bringen. Anstatt etwas zu bewerten oder anzugreifen, lassen wir es einfach sein.
Was wir uns weigern anzunehmen, dem widersetzen wir uns. Das beginnt als Stress, verwandelt sich jedoch rasch in Leid. Ich stelle hier eine einfache Akzeptanzübung vor, die aber eine groÃe Wirkung haben kann, indem sie Muster auflöst, die sowohl schmerzlich als auch hinderlich sind.
ÃBUNG Frage dich zuerst, was in deinem Leben du derzeit stark ablehnst? Was verletzt dich immer noch? Was verurteilst du und kannst du nicht akzeptieren? Deine Bewertung bringt Leid mit sich. Zweitens: Die ursprüngliche Wurzel der Verletzung begann mit einer Abspaltung im Bewusstsein. Ein Teil von dir wollte nicht verletzt oder zum Opfer werden, und ein anderer Teil von dir war damit einverstanden. Die zwei Hauptgründe dafür sind, dass wir entweder der Meinung sind, es sei zu schwierig, unsere Lebensaufgabe zu erfüllen, oder dass wir uns aufopfern, um noch unabhängiger zu werden. Akzeptanz heilt die leidvollen Opferrollen und Opfermuster genauso wie unser abgespaltenes Bewusstsein, da Akzeptanz unsere Verbundenheit erneuert und Leichtigkeit, Liebe und Erfolg mit sich bringt.
Bediene dich deiner Intuition bei dieser Ãbung, um abzuschätzen, wie viele Schritte du von einer vollen Akzeptanz entfernt bist. Dann gehe diese Schritte und miss sie ab. Wenn es sich um eintausend Schritte handeln sollte, kannst du jeden deiner Schritte mit fünfzig oder hundert Schritten gleichsetzen. Und wenn es hundert Schritte sind, die du von voller Akzeptanz noch entfernt bist, dann rechne jeden Schritt wie fünf oder zehn Schritte, während du auf die Marke
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