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Zwei Jahre Ferien

Zwei Jahre Ferien

Titel: Zwei Jahre Ferien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Jacques nach Osten hinausflog, um sie zu entdecken Ohne die von French-den aus abgegebenen Kanonenschüsse hätten sie den richtigen Weg freilich nicht wiederfinden können.
    Die Gedanken nur auf seinen im Nebel verirrten Bruder gerichtet, fiel es Briant gar nicht ein, Doniphan Vorwürfe zu machen, dessen Ungehorsam so ernste Folgen zu haben drohte. War Jacques gezwungen, auf dem See die ganze Nacht bei einer Temperatur zu verbringen, welche vielleicht bis auf fünfzehn Grad unter Null herabging, wie hätte er eine solche strenge Kälte aushalten können!
    »Ich hätte an seiner Statt gehen sollen… ich!« wiederholte Briant, dem Gordon und Baxter vergeblich einige Hoffnung einzuflößen versuchten.
     

    Der Schuß donnerte hinaus (S. 286.)
     
    Noch einige Kanonenschüsse wurden abgegeben. Hatte Jacques sich French-den genähert, so mußte er sie gehört haben, und hätte es dann gewiß nicht unterlassen, seine Anwesenheit durch einige Signale mit dem Horne zu erkennen zu geben.
    Als sich die letzten rollenden Töne aber in der Ferne verloren, blieben die Schüsse ohne jede Antwort.
    Schon brach nun die Nacht herein und die Dunkelheit mußte bald die ganze Insel einhüllen.
    Da trat aber eine günstige Aenderung der Verhältnisse ein – der Nebel schien geneigt, sich zu zerstreuen. Eine leichte Brise, welche von Westen her wehte, wie das fast jeden Abend nach windstillen Tagen der Fall war, trieb die Dunstmassen nach Osten zurück und legte damit die Oberfläche des Family-lake wieder frei. Bald konnte die einzige Schwierigkeit, French-den aufzufinden, nur noch im nächtlichen Dunkel liegen.
    Unter diesen Umständen gab es nur noch ein Hilfsmittel, nämlich die Anzündung eines großen Feuers am Ufer, welches als Signal dienen konnte. Schon häuften Wilcox, Baxter und Service auch trockenes Holz in der Mitte der Sport-terrace auf, als Gordon sie aufhielt.
    »Wartet ein wenig!« sagte er.
    Das Fernrohr vor den Augen, blickte Gordon aufmerksam in der Richtung nach Nordosten hinaus.
    »Mir scheint, ich sehe da einen Punkt… sagte er, einen Punkt, der sich auch bewegt«…
    Jetzt ergriff Briant das Glas und lugte auch selbst hinaus.
     

    Binnen wenigen Augenblicken erreichte ihn Doniphan (S. 290.)
     
    »Gott sei gelobt!… Er ist es!… rief er. Das ist Jacques!… Ich erkenne ihn!«…
    Da stießen Alle aus vollem Halse laute Rufe aus, als könnten sie sich bis auf eine Entfernung, welche mindestens noch eine Meile betragen mochte, vernehmbar machen.
    Jedenfalls verminderte sich diese Entfernung sichtlich. Die Schlittschuhe an den Füßen, glitt Jacques mit der Schnelligkeit eines Pfeiles über die Eisdecke des Sees hin und auf French-den zu. Nur noch wenige Minuten, und er mußte daselbst angelangt sein.
    »Es sieht aus, als wenn er nicht allein käme!« rief da Baxter mit dem Ausdrucke von Verwunderung.
    Wirklich ließ eine genauere Beobachtung zwei weitere Punkte erkennen, welche sich einige Schritte hinter Jacques mit diesem fortbewegten.
    »Was ist denn das?… fragte Gordon.
    – Sollten es Menschen sein?… meinte Baxter.
    – Nein!… Ich würde es eher für Thiere ansehen!… sagte Wilcox.
    – Vielleicht sind es gar Raubthiere!«… rief Doniphan.
    Er täuschte sich nicht und ohne Zögern eilte er, das Gewehr in der Hand, Jacques entgegen.
    Binnen wenigen Augenblicken hatte Doniphan den jüngeren Knaben erreicht und zwei Schüsse auf die Raubthiere abgegeben, welche verdutzt Kehrt machten und bald aus dem Gesichte entschwanden.
    Es waren zwei Bären, deren Vorkommen man unter der Fauna der Insel Chairman nicht vermuthet hatte. Doch, da diese furchtbaren Raubgesellen sich auf der Insel zeigten, wie war es gekommen, daß die Jäger bisher noch keine Spur von ihnen entdeckt hatten? Sollte man annehmen, daß jene dieselbe für gewöhnlich nicht bewohnten und daß sie nur zur jetzigen Winterszeit, indem sie entweder über das zugefrorene Meer herkamen oder von davontreibenden Eisschollen getragen wurden, in diese Gegend verschlagen waren? Wies das nicht auf ein Festland in der Nähe der Insel hin?… Dieser Gedanke schien des Erwägens werth.
    Doch, wie dem auch sein mochte, jedenfalls war Jacques gerettet und sein Bruder drückte ihn herzlich in die Arme.
    Glückwünsche, Umarmungen und warme Händedrücke fehlten dem muthigen Knaben überhaupt nicht. Nach vergeblichen Versuchen, seine Kameraden durch Hornsignale anzurufen, hatte auch er sich in dem überaus dichten Nebel so verirrt, daß er sich nicht mehr

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