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Zwei Jahre Ferien

Zwei Jahre Ferien

Titel: Zwei Jahre Ferien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Doniphan wollten jedoch der Reihe nach Wache halten. Konnten sie nicht den Ueberfall einer Bande wilder Thiere oder vielleicht gar eines Haufens Eingeborner erwarten, welch’ Letztere gewiß nicht weniger zu fürchten waren? Doch nichts von dem geschah. Die Nacht verlief ohne Störung, und als die Sonne aufging, machten sich Alle nach einem Dankgebet zu Gott an die durch die Umstände gebotene Arbeit.
    Zuerst galt es, sich über die Vorräthe der Yacht Rechenschaft zu geben, und dann das Material an Waffen, Instrumenten, Geräthen, Werkzeugen, Kleidungsstücken u. s. w. aufzunehmen. Die Frage bezüglich der Nahrung erschien als die dringendste, da die Küste ja völlig verlassen schien. Die Hilfsquellen hier beschränkten sich offenbar auf die Ausbeute der Fischerei oder der Jagd, wenn es an eßbarem Wild nicht mangelte.
    Bisher hatte Doniphan, ein geschickter Jäger, überhaupt nichts bemerkt, als zahlreiche Gesellschaften von Vögeln auf der Oberfläche der Klippen und den Felsen des Vorlandes. Es wäre aber sehr bedauerlich gewesen, sich nur von Seevögeln ernähren zu sollen. Man mußte also wissen, wie viel Proviant der Schooner noch führte und wie lange dieser noch ausreiche, wenn man sparsam damit umging.
    Ein Ueberschlag ließ erkennen, daß, abgesehen von dem in sehr großen Mengen vorhandenen Schiffszwieback, die Conserven, der Schinken, das Fleischbisquit – bestehend aus Mehl erster Sorte mit gehacktem Schweinefleisch und Gewürz – das Corn-beef, Salzfleisch und die Leckerbissen in Blechdosen nicht länger als zwei Monate reichen würden, selbst wenn man sehr sparsam damit umging. Demnach empfahl es sich von Anfang an, auf die Erzeugnisse des Landes zurückzugreifen, um den Proviant zu schonen, für den Fall, daß es nothwendig würde, einige hundert Meilen weiter zu ziehen, um einen Hafen an der Küste oder eine Stadt im Innern des Landes zu erreichen.
    »Wenn nur ein Theil dieser Conserven nicht schon verdorben ist! bemerkte Baxter. Ist nach unserer Strandung das Meerwasser in den Schiffsrumpf eingedrungen?…
    – Das werden wir sehen, wenn wir die Kisten öffnen, die uns beschädigt erscheinen, antwortete Gordon. – Wenn man den Inhalt derselben noch einmal aufkochte, könnte man ihn doch vielleicht verwenden.
    – Das soll meine Sorge sein, ließ sich Moko vernehmen.
    – So mach’ Dich recht bald daran, empfahl ihm Briant, denn während der ersten Tage werden wir doch gezwungen sein, von dem Proviant des »Sloughi« zu leben.
    – Warum aber, fiel Wilcox ein, sollten wir nicht schon heute die Felsen absuchen, welche sich im Norden der Bai erheben, und dort eßbare Vogeleier einsammeln?
    – Ja!… Ja!… riefen Dole und Costar.
    – Und warum sollten wir nicht fischen? fügte Webb hinzu. Sind denn nicht Angelschnuren an Bord und Fische im Meere? – Wer will mit mir angeln gehen?
    – Ich!… Ich!… riefen die Kleinen.
    – Gut, gut! sagte Briant. Aber es handelt sich nicht darum, nur zu spielen, und Angelschnuren erhalten von uns nur ernsthafte Fischer.
    – Beruhige Dich, Briant, versicherte Iverson, wir werden es als eine Pflicht betrachten….
    – Schon gut, doch laß’ uns damit beginnen, ein Inventar von Allem aufzunehmen, was unsere Yacht enthält, sagte Gordon. Wir dürfen nicht allein an’s Essen und Trinken denken.
    – Wir könnten einstweilen Schalthiere zum Frühstück einsammeln, bemerkte Service.
    – Nun, meinetwegen! antwortete Gordon. Nun auf, Ihr Kleinen, drei oder vier von Euch mögen gehen. Moko, Du wirst sie begleiten.
    – Gewiß, Herr Gordon.
    – Und Du giebst hübsch auf sie Acht, setzte Briant hinzu.
    – Aengstigen Sie sich nicht!«
    Der Schiffsjunge, auf den man sich verlassen konnte, ein sehr dienstwilliger, geschickter und entschlossener Bursche, versprach den jungen Schiffbrüchigen nach besten Kräften Dienste zu leisten. Er fühlte sich vorzüglich zu Briant hingezogen, der seinerseits kein Hehl aus der Theilnahme machte, die er für Moko hegte, eine Theilnahme, über welche seine angelsächsischen Gefährten ohne Zweifel gespöttelt hätten.
    »Nun vorwärts also! rief Jenkins.
    – Du begleitest sie nicht, Jacques?« fragte Briant, sich an seinen Bruder wendend.
    Jacques antwortete verneinend.
    Jenkins, Dole, Costar und Iverson brachen also unter Führung Moko’s auf und gingen am Rande der Klippen hin, welche das Meer jetzt ganz trocken gelegt hatte. Vielleicht konnten sie in den Zwischenräumen der Felsblöcke eine reichliche Ernte von Schalthieren,

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