Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zwei Krankenschwestern auf dem Jacobsweg oder im Oktober gibt es keine Nachtpilger (German Edition)

Zwei Krankenschwestern auf dem Jacobsweg oder im Oktober gibt es keine Nachtpilger (German Edition)

Titel: Zwei Krankenschwestern auf dem Jacobsweg oder im Oktober gibt es keine Nachtpilger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Braun
Vom Netzwerk:
Ich schleiche mich über Umwegen zu einer Möglichkeit, meine Post los zu werden. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg! Als die Pflichten erledigt sind, beschließen wir, in die Stadt zu gehen. Auch heute ist das Stadtfest noch in Gange und in der Stadt ist viel los. Wir finden einen tollen Basar mit Buden, die doch mal ganz andere Angebote haben, als wir sie von Deutschland gewöhnt sind. Wir nehmen einige Souvenirs mit, obwohl wir das ursprünglich erst in Santiago machen wollten. Weil es eigentlich dumm ist, das Gewicht der Rucksäcke unnötig zu erhöhen. Aber wer weiß, ob wir die Dinge genauso noch mal wiederfinden. Hier kaufen wir uns auch gleich Proviant für heute und morgen. herrlichen Käse und frisches Brot. Wir essen Kuchen und fühlen uns hier sehr wohl. Irgendwann haben wir genug und schlendern zur Innenstadt zurück. Unterwegs essen wir noch Eis. Gleich neben unserer Herberge befindet sich eine Kirche, die schauen wir uns jetzt noch an und dann gehen wir zurück, in unser heutiges Heim. Wir schreiben noch die restlichen Karten, wer weiß, wann wir wieder dazu kommen. Rechtzeitig sind wir im Bett. Heute teilen wir mit einer irischen Mädchengruppe das 12- Bettzimmer. Die kommen natürlich zu spät, aber die Hosteleros drücken heute am Sonntag ein Auge zu. Sie sind ziemlich gut drauf. Ein einziger Mann (außer Martin) ist heute mit im Zimmer, aber der schnarcht nicht, dafür quietschen die Betten. Irgendwas ist immer.
    10. August 2009, Montag, mit dem Bus von Carrión de los Condes - Leon, 90 km
    7.30Uhr müssen wir die Herberge heute verlassen. 6.00 Uhr schlägt Martins Handy Alarm. Er hat es unten auf dem Tisch liegen gelassen. Eine mir unbekannte Melodie verrät mir nicht gleich, dass es Martins Handy ist und bis er es endlich ausmachen kann, sind alle wach. Ich habe vor Schreck einen großen Schluck Saft, den ich gerade trinken will, verschüttet. Das fängt ja gut an. Also machen wir uns fertig, packen die Rucksäcke und verlassen im Morgengrauen die gemütliche Herberge. Unser Bus nach Leon fährt erst 12.45 Uhr, also haben wir noch viel Zeit. Auf dem Platz vor der Herberge suchen wir uns eine Bank und frühstücken. Es gibt auf dem Platz einen Bäcker und wir gönnen uns noch jeder einen Pfannkuchen. Die Zeit nutzen wir, um alle Verbände zu erneuern. Julianes und meine Füße erhalten eine gründliche Untersuchung und Versorgung. Juliane hat sich vor ein paar Tagen den Finger ausgerenkt, vielleicht sogar gebrochen. Er ist ganz blau. Sie blieb an einer Schlaufe des Rucksacks hängen, als sie ihn absetzen wollte. Wir haben ihr eine Schiene gebastelt, so dass der Finger ruhig gestellt ist. Damit kommt sie ganz gut zurecht. Als wir satt und verarztet sind, machen wir uns auf den Weg. Die Bar in der wir gestern bereits versucht haben unsere Bustickets zu bekommen, ist unser Ziel. Die Bar ist total voll. Wir suchen uns erst mal einen Platz am Fenster und holen uns vom Tresen unsere Getränke. Der Wirt erkennt uns auch gleich wieder und bedeutet mir freundlich, dass er jetzt viel zu tun hat und nachher die Tickets klar macht. Die Bar ist wieder von Einheimischen und Pilgern belagert, es herrscht ein ständiges Kommen und Gehen. Die Spanischen Männer genehmigen sich einen hochprozentigen Schnaps und danach noch einen starken Kaffee und dann verschwinden sie wieder. Der Platz bleibt nicht lange leer und der nächste tut es seinem Vorgänger gleich. Ich weiß nicht wo die alle herkommen oder ob die sich abgesprochen haben, die Plätze sind immer besetzt.
Jeder deutsche Kneipenwirt, kann da nur neidisch werden. Als der Wirt mal Luft hat, winkt er mich heran und verkauft mir die Bustickets. Für uns Drei, ins 90 km entfernte Leon, kosten die Fahrscheine 36,- €. Da kann man nicht meckern. Der Bus kommt nicht ganz pünktlich. Wir sehen auch gleich warum. Das Beladen dauert einige Zeit und außerdem kommen Fahrgäste, die nicht gebucht haben nicht mit und diskutieren mit dem Fahrer. Es gibt nur Sitzplätze, da die Entfernungen beträchtlich sind. Die anderen Pilger haben es einfach nicht besser gewusst. Wir hatten ja auch mehr Glück als Verstand. Der Busplan ist straff organisiert. Barbesitzer oder andere Läden buchen für die Fahrgäste über Internet die Tickets. Wer zu spät kommt, hat Pech. Als alle Fahrgäste im Bus sind, geht die Fahrt los. Die Busfahrt ist für Juliane und mich die Hölle. Spanische Busfahrer sind ja für ihre rasante Fahrweise bekannt, aber das einem auf ebener Strecke in

Weitere Kostenlose Bücher