Zwei Maenner fuer Miss Darcy
das Problem gefunden haben«, schlägt Dermot ohne Umschweife vor. »Es wird wohl kaum einer herkommen und eine 5-Sterne-Unterkunft erwarten. Die Leute kommen hierher, weil sie zum Ursprünglichen zurückwollen, und das werden wir ihnen bieten – den echten Geschmack des Ursprünglichen gleich von Beginn an. Die Jungs und ich haben in den letzten Wochen auch auf dem Boden geschlafen. Es hat uns nicht geschadet; alle sind froh und lebendig nachhause gefahren.«
Ich schüttele den Kopf. »Nein, Dermot, das reicht nicht. Ich bin sicher, dass du und die anderen Handwerker viel Spaß dabei hattet, Pfadfinder zu spielen. Ich habe aber den Leuten beschrieben, was sie bei ihrer Ankunft hier erwarten wird, und ich kann sie nicht hängen lassen, indem ich nicht mal den Anstand besitze, ihnen für die erste Nacht ein Bett bereitzustellen. Da muss es eine andere Lösung geben. Muss es einfach.«
Roxi legt mir tröstend den Arm um die Schultern.
»Vielleicht habe ich eine Idee«, meldet sich Conor leise. »Es ist aber nur eine Vermutung, um ehrlich zu sein.«
Hoffnungsvoll drehe ich mich zu ihm um. »Worum geht’s? Im Augenblick ist alles einen Versuch wert.«
Conor lächelt mich an. »Na ja, ich habe mich heute Morgen beim Frühstück mit der Besitzerin des Bed & Breakfast unterhalten, in dem ich übernachtet habe. Ich war der einzige Gast, und ich glaube, die Frau hat sich über meine Gesellschaft gefreut. Jedenfalls hat sie mir erzählt, dass sie dieses Jahr leider ziemlich wenige Buchungen hat und dass es ihrer Schwester, die ein Hotel oben in einer der Städte besitzt, noch viel schlechter geht und sie darüber nachdenkt, ihr Hotel zu verkaufen, weil es kein Geld mehr einbringt.«
Im ersten Augenblick starren wir alle Conor an und lassen seinen Vorschlag sacken.
»Das, Conor, könnte die Lösung für Darcys Problem sein!«, ruft Niall dann aufgeregt. »Was meinst du, Darcy?«
Wie kommt es, dass plötzlich alles mein Problem ist, wenn etwas schiefläuft?
»Ich weiß nicht genau, was ich von Betten aus zweiter Hand halten soll.« Beim Gedanken daran ziehe ich die Nase kraus und schaue zu Roxi hinüber. Sie tut das Gleiche, zuckt dann aber mit den Schultern und hebt resignierend die Hände.
Dermot verdreht die Augen. »Du hast wohl kaum eine andere Wahl, würde ich sagen.«
»Okay, okay, ihr habt beide Recht«, seufze ich. »Tut mir leid, Conor, die Idee ist wirklich toll. Ich würde vorschlagen, wir kehren zum Festland zurück und finden dieses Hotel. Das ist doch in Ordnung, Niall, oder? Das Budget reicht so weit, nicht wahr, wenn wir die Dame zum Verkauf überreden können.«
»Nein, es wird nicht reichen, um ein Hotel zu kaufen, Darcy. Aber wenn ihr die Besitzerin dazu bringen könnt, euch nur die Einrichtung zu verkaufen, dann könnte es ausreichen.«
»Wie schnell kannst du das Boot fahrtüchtig machen, Conor?«, erkundigt sich Dermot. »Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.«
»Gebt mir fünf Minuten«, erwidert Conor mit einem kleinen Salut.
»Fünf Minuten!«, rufe ich entsetzt. In fünf Minuten bin ich nie im Leben fertig! »Ich muss mich erst noch umziehen!«
»Warum?«, will Dermot wissen.
»Sieh mich doch nur mal an!« Ich deute auf meine Jeans und die wasserdichte Jacke. »In diesem Aufzug kann ich doch nicht hinüberfahren und mit einer Hotelbesitzerin darüber verhandeln, ihr die Einrichtung abzukaufen! Ich muss dafür zumindest so aussehen, als könnte ich es mir leisten. Roxi, erklär es ihm.«
»Sie hat Recht. Sie muss glaubwürdig rüberkommen, sonst kann sie es vergessen. Um das zu wissen, muss man wirklich kein Genie sein.«
Conor grinst uns beide an.
Dermot verdreht wie gewohnt die Augen. »Darcy, ich gehe jede Wette mit dir ein, dass es der Hotelbesitzerin schnurzpiepegal sein wird, wie du aussiehst, solange dein Portemonnaie nur dick genug ist.«
»Das ist mir egal. Ich ziehe mich um und basta.«
»Dann also … in einer Viertelstunde ?«, fragt Conor zögerlich.
Ich schüttele den Kopf.
»In zwanzig Minuten?«
Ich nicke. »Prima, vielen Dank, Conor. Wir treffen uns dann in zwanzig Minuten unten am Hafen.«
»Ich wette, dass eher eine halbe Stunde draus wird«, höre ich Dermot zu Niall murmeln.
Ich ignoriere ihn geflissentlich und unterhalte mich weiter mit Conor. »Conor, kommst du mit mir, wenn wir drüben sind, und hilfst mir, das Problem zu lösen?«
»Es wäre mir ein Vergnügen, eine Dame aus ihrer misslichen Lage zu befreien«, erklärt er
Weitere Kostenlose Bücher