Zwei Maenner fuer Miss Darcy
lächelnd. »Es fahren also nur wir beide rüber?«
»Ja«, erwidere ich ohne Zögern. »Ich bin sicher, dass Dermot noch jede Menge handwerkliche Dinge zu erledigen hat. Und außerdem ist die Einrichtung nicht gerade seine Baustelle, nicht wahr, Dermot?«
Dermot kneift die Augen zusammen, macht sich aber nicht die Mühe zu antworten.
»Ist das für euch beide okay?«, frage ich Roxi und Niall. »Ihr habt keine Lust, mit rüberzufahren, oder?«
»Nein, Darcy«, erwidert Roxi kopfschüttelnd und schaut interessiert von mir zu Conor. »Geht ihr beide mal schön alleine auf Shopping-Tour.« Sie hängt sich bei Dermot ein. »Ich bin sicher, Mr Cowell hier wird mich solange beschützen.«
Ohne jede Begeisterung schaut Dermot hinunter auf Roxis Arm, der sich um seinen geschlungen hat, und sieht dann an Roxi hoch. Ihre Augen leuchten vergnügt auf, als sie ihm zuzwinkert.
Niall, der während dieses Zwischenspiels grinsend dagestanden hat, schüttelt den Kopf. »Nein, das ist völlig okay für mich. Aber ihr werdet das hier brauchen.« Er greift in seine Hosentasche und holt ein Scheckbuch sowie eine Bankkarte hervor. »Aber übertreibt es nicht«, warnt er mich, als er mir beides reicht. »Ich weiß, wie dringend wir die Sachen brauchen, aber du solltest mit der Dame feilschen, Darcy. Das ist kein Shopping-Streifzug!«
»Niall, ich bin Expertin darin, Sonderpreise auszuhandeln. Ich werde mein Bestes geben, versprochen.«
»Conor?« Niall schaut ihn mit flehendem Blick an.
»Klar, Niall. Ich werde ein Auge auf sie haben.«
Von mir aus kann Conor auch gern ein Auge auf mich werfen – das wäre eine ziemlich tröstliche Vorstellung.
11
D u solltest doch ausschließlich Möbel kaufen!«, ruft Dermot, als Conor und ich später an jenem Tag mit dem kleinen roten Boot in den Hafen einlaufen. »Darcy, wie hast du es geschafft, auch noch drei Hunde, eine halbe Zoohandlung und eine weitere Person zu akquirieren?«
Der Ausflug zum Festland war sehr erfolgreich; wir haben es geschafft, nicht nur die Schlafzimmermöbel zu kaufen, sondern auch die nötige Ausstattung sowie andere Dinge aus einem Touristenhotel zu beschaffen, dessen Blütezeit, wie Conor schon prophezeit hatte, leider schon ein paar Jahre zurücklag. Die Besitzerin, Mary, war eine äußerst nette Frau und hatte sich gleich blendend mit Conor verstanden. Mit ein bisschen Charme – hauptsächlich Conors Charme – und Feilscherei meinerseits hatten wir sie davon überzeugen können, uns all das zu verkaufen, was wir brauchten, obwohl Marys Möbel nicht ganz meiner Vorstellung entsprachen. Da ich aber keine andere Wahl hatte, habe ich ausnahmsweise einmal meinen Geschmack außer Acht gelassen und versucht, mich darüber zu freuen, dass wir in den nächsten Tagen wenigstens Möbel bekommen würden. Außerdem kehrten wir mit einem zusätzlichen Bonus für die Insel zurück.
Alles hatte auf der Hinfahrt auf dem Boot begonnen. Conor steuerte wie immer das Schiff fachmännisch über das Meer, während ich in meinem neuen Outfit, einer weißen Jacke von Karen Millen mit marineblauen Biesen, einer marineblauen Hose mit geradem Bein und einem marineblau und weiß gestreiften Top, still im Heck hockte (oder nennt man das Achterdeck?). Ich hatte gehofft, mit dem Marine-Look der Überfahrt einen fröhlichen Touch zu verleihen, doch die leuchtend orangefarbene Rettungsweste hat den Effekt vollkommen verdorben und mein Marineoutfit damit ruiniert. Deswegen hockte ich einfach im hinteren Teil des Schiffes, strich mir das Haar zurück, das mir wild ins Gesicht wehte, und fragte mich, welcher Art Hotel wir gleich die Möbel abkaufen würden …
Conor mustert mich, während ich so gedankenverloren dasitze. »Einen Euro für deine Gedanken!«
»Bitte?«
»Einen Euro für deine Gedanken! Ich denke doch, dass wir jetzt nicht mehr ›Penny‹ sagen dürfen, da wir nun zur EU gehören.«
Jetzt lächele auch ich. Ich stehe auf und mache mich vorsichtig auf den Weg zu ihm ans Ruder, die Hand dabei zur Sicherheit an der Reling des Bootes. Die roten Sandalen mit Absatz waren nicht gerade Roxis beste Idee! Aber sie hat Recht; Rot passt sensationell gut zu Marineblau und Weiß, und es wäre eine echte Schande gewesen, sie nicht zu tragen.
»Sie sind weder einen Euro noch einen Penny wert, ehrlich gesagt.«
»Alle Gedanken sind etwas wert, besonders für die Person, die sie gerade denkt.«
Ich drehe mich um und sehe Conor an, doch er schaut weiterhin stur geradeaus und
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