Zwei Maenner fuer Miss Darcy
zu beeinflussen bist. Er muss dich nur mit seinen blauen Augen anblinzeln, ein wenig seinen keltischen Charme spielen lassen, und schon bist du Wachs in seinen Händen.«
Ich bin ein bisschen abgelenkt von dem, was Dermot gerade mit den Eiern angestellt hat. Bislang hat nur eine einzige Person das genauso gemacht: meine Tante. Früher hat sie mir immer zum Frühstück Spiegeleier gebraten, für gewöhnlich, bevor wir mit den Hunden zu einem langen Spaziergang aufbrachen. Ohne ein anständiges Frühstück im Magen hat sie mich nicht aus dem Haus gelassen. Ich versuche, mich wieder auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. »Ich bin keineswegs Wachs in Conors Händen! Sei nicht albern!«
» Ich hatte tatsächlich vor, den Küstenweg auszuprobieren, Dermot. Die Welpen werden die Zeit unten am Sandstrand genießen … Hmmm«, piepst Dermot mit verstellter Stimme und tut, als würde er nachdenken, indem er den Zeigefinger auf die Lippen legt. »Lass mich mal kurz nachdenken, mit wem du ganz zufällig den ganzen Vormittag lang geangelt hast?«
Mit zusammengekniffenen Augen mustere ich Dermot. »Conor und ich sind nur Freunde. Er hat mir gezeigt, wie ich die Angel auswerfen muss. Aber ich wüsste nicht, warum ich dir erklären muss, was ich tue und lasse.«
»Wo ist denn dein Freund jetzt, um dir bei deinem Heißwassernotfall aus der Klemme zu helfen?« Genauso vorsichtig dreht Dermot die Eier wieder auf die andere Seite und legt sie auf die Toastscheiben, die er gerade vom Bratrost genommen hat.
»Conor ist drüben auf dem Festland, um Vorräte für Caitlins Laden zu besorgen. Vermutlich ist er vom schlechten Wetter überrascht worden.«
Dermot scheint diese Erklärung nur wenig zu überzeugen. »Schon möglich, dass er noch nicht zurück ist«, antwortet er widerwillig. »Ich bin nicht in den Hafen runtergegangen, um zu schauen, ob sein Boot wieder da ist.«
»Und falls Conor und ich eine leidenschaftliche Affäre miteinander haben sollten, wie du uns bereits unterstellst«, fahre ich fort, »dann kann ich dir versichern, dass ich heute Morgen ganz bestimmt in seinem Cottage geduscht hätte und nicht bei dir.«
Dermot starrt mich einen Augenblick lang an, doch es fällt mir schwer abzulesen, was in ihm vorgeht. Sein Blick aus dunklen Augen huscht über mein Gesicht. Jedenfalls ist es weder Verärgerung noch Entrüstung, was mir entgegenstarrt.
Vielleicht bin ich mit meiner letzten Bemerkung ein wenig übers Ziel hinausgeschossen. Ich will mich gerade dafür entschuldigen, als Dermot mir einen Teller in die Hand drückt. »Frühstück ist fertig«, erklärt er, geht an mir vorbei und setzt sich an den Küchentisch.
Auf meinem Teller entdecke ich ein wunderschön gebratenes Spiegelei, das sich auf einem perfekt gerösteten Toast befindet. »Aber iss nicht alles auf einmal«, warnt mich Dermot und schiebt einen Stuhl zurück, um sich zu setzen.
Ich folge ihm an den Tisch.
»Das sieht hervorragend aus«, lobe ich als Entschuldigung für meine blöde Bemerkung eben. »Ich habe bisher nur einmal solche Eier gebraten bekommen – die noch während des Bratens gesalzen und gepfeffert wurden.«
Interessiert schaut Dermot zu mir auf, während er sich über sein Frühstück hermacht.
»Von meiner Tante Molly«, fahre ich lächelnd fort. »Darum bin ich mir sicher, dass diese hier genauso gut schmecken werden wie die Spiegeleier von Tante Molly.«
Für Dermots und meine Verhältnisse frühstücken wir relativ harmonisch miteinander, und ich will ihm gerade vorschlagen, beim Abwasch zu helfen, als es an der Tür klopft.
»Bin gleich wieder da«, sagt Dermot und springt auf, um aufzumachen.
Ich erkenne Caitlins Stimme.
»Es tut mir wirklich leid, dass ich dich damit belästigen muss, Dermot«, erklärt sie. »Aber mein Dach scheint dem ganzen Regen nicht standzuhalten. Könntest du vielleicht mal vorbeikommen und dir das ansehen, bevor die Pfützen in meiner Küche sich noch zu einer Flut biblischen Ausmaßes entwickeln?«
»Es regnet durch?«, ruft Dermot entsetzt. »Bestimmt nicht, das kann gar nicht sein. Aber ich gehe gleich mit rüber, Caitlin.«
Er kommt in die Küche zurückgelaufen. »Ich muss los«, informiert er mich. »Caitlin hat …«
»Ja, ich hab’s mitbekommen. Dann kümmere dich mal um den Notfall, Dermot. Ich mache hier noch Klarschiff, dann gehe ich und ziehe die Tür einfach hinter mir zu. Keine Sorge.«
»Na gut.« Dermot streift sich eine Jacke über. »Dann bis später. Und es macht dir
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