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Zwei Maenner fuer Miss Darcy

Zwei Maenner fuer Miss Darcy

Titel: Zwei Maenner fuer Miss Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali McNamara
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er.
    Hinter seinem Rücken verziehe ich das Gesicht, als er in meine Küche durchgeht, wickele das Handtuch noch einmal extra fest um mich und folge ihm.
    Der Boiler befindet sich in einem kleinen Küchenschrank am Ende der Küche. Dermot steckt den Kopf in den Schrank, zieht ihn aber genauso schnell wieder zurück. »Wie lang, sagtest du, warst du unter der Dusche?«, fragt er und mustert mich argwöhnisch von Kopf bis Fuß.
    Ich wünschte, ich hätte mehr Kleidung am Leib. Trotz des Handtuchs – und obwohl es ein großes Badetuch ist – fühle ich mich jetzt doch relativ entblößt unter Dermots durchdringendem Blick. Außerdem scheine ich nicht in der Lage zu sein, mich wie gewohnt verteidigen zu können.
    »Zehn … vielleicht fünfzehn Minuten.«
    »Hast du das Wasser lange laufen lassen, bevor du unter die Dusche gegangen bist?«, hakt Dermot weiter nach wie ein Kriminalkommissar, der einen Verdächtigen ins Kreuzverhör nimmt.
    »Nein«, erwidere ich stolz. »Ich weiß genau, dass wir das Wasser nicht verschwenden sollen. Das ist eines der grundlegenden Gesetze auf dieser Insel.« Ich betone die Worte »grundlegendes Gesetz« genauso wie Dermot, wenn er jemanden anweist, wie mit den Ressourcen im Haushalt umgegangen werden muss. »Ich würde nie …«
    Abrupt halte ich inne.
    »Was?«, fragt Dermot.
    »Vielleicht musste ich kurz in die Küche, bevor ich unter die Dusche gesprungen bin.«
    Dermot schaut mich vielsagend an und zieht eine Augenbraue hoch.
    »Das war nicht meine Schuld. Die Welpen haben Ärger gemacht, und ich musste dazwischengehen.«
    »Und du hast dabei das Wasser laufen lassen?«
    »Es war heiß. Vorher war es noch nie so heiß gewesen. Ich brauchte eine heiße Dusche, Dermot, mir war eiskalt, und ich war nass bis auf die Knochen.«
    »Da hast du deine Antwort.«
    »Und die wäre?«
    »Die Antwort darauf, warum du jetzt nicht mehr genügend heißes Wasser hast. Du hast den ganzen Tankinhalt aufgebraucht. Er ist komplett leer.«
    Ausdruckslos starre ich Dermot an.
    Er seufzt. »In diesen Tanks befindet sich nur für etwa fünfzehn oder zwanzig Minuten warmes Wasser; das ist das absolute Maximum. So wie es klingt, hast du das Wasser deutlich länger laufen lassen.«
    Mein Blick schweift zum Küchenschrank, bevor er wieder zu Dermot zurückkehrt. »Du willst mir ernsthaft sagen, dass sich mein Wasser da drin befindet?«, frage ich ungläubig und komme mir ziemlich dumm vor.
    »Dein Wasser wird da drin gespeichert, während es erhitzt wird, ja. Ich dachte, ich hätte dir das neulich ausführlich erklärt.«
    Hast du wahrscheinlich auch …
    »Aber in London hatte ich immer heißes Wasser zur Verfügung. Ich bin sicher, dass ich da keinen Tank hatte.« Schnell denke ich noch einmal nach; vielleicht hatten wir doch einen Tank in der Wohnung, der mir nur nie aufgefallen ist. Nein: Die Wohnung war kaum groß genug für uns und unsere Kleiderberge. Einen Wassertank hätte ich bemerkt. Oder?
    »Wahrscheinlich hattet ihr eine Boiler-Tank-Kombination«, erklärt Dermot nüchtern. »Die Geräte erhitzen das Wasser über Heizspiralen, wenn es benötigt wird. Anders als hier wird das heiße Wasser nicht in Tanks gespeichert.«
    »Oh. Ich verstehe.« Dann kommt mir ein anderer Gedanke. »Wie lange dauert es also nun, bis ich wieder heißes Wasser habe?«
    »Zwanzig bis dreißig Minuten, wenn du es komplett aufgebraucht hast.«
    »Wie bitte?« Allmählich wird mir wieder richtig kalt, als die Wärme vom Duschen meinem Körper genauso schnell wieder entweicht, wie das Wasser eben im Abfluss verschwunden ist.
    »Das passiert eben, wenn du nicht zuhörst, was andere Leute dir erklären.« Dermot zuckt mit den Schultern, bückt sich und krault Louis die Ohren. Louis rollt sich sofort auf den Rücken, um sich den Bauch kraulen zu lassen.
    Wie ich nun so in mein Handtuch gewickelt und mit der Pflegespülung im Haar in meiner Küche stehe, werde ich wütend, verlegen und eiskalt zur gleichen Zeit.
    Dermot dreht den Kopf und sieht zu mir hoch. »Du könntest in mein Cottage mitkommen und dich dort zu Ende duschen, wenn du magst«, schlägt er vor und richtet sich wieder auf.
    Ich kneife die Augen zusammen und weiß nicht so recht, wie ich seinen Vorschlag finden soll. »Und wie soll ich zu dir kommen? Ich bin doch klatschnass!«
    Wieder zuckt Dermot mit den Schultern. »Abtrocknen? Anziehen?«
    Ich gehe die Sache gedanklich kurz durch. Unwahrscheinlich, dass Roxi noch heißes Wasser übrig hat – sie hat ihres

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