Zwei Maenner fuer Miss Darcy
wahrscheinlich aufgebraucht, als sie selbst geduscht hat.
»Das könnte vermutlich funktionieren.«
»Besten Dank, Dermot. Welch netter Vorschlag« , erwidert Dermot grinsend. » Und wie unglaublich großzügig von dir, mir dein kostbares heißes Wasser zu überlassen, wo ich doch mein eigenes so leichtsinnig und achtlos verprasst habe.«
»Schon gut, übertreib es nicht«, lächele ich ihn reumütig an. »Ja, vielen Dank, ich würde gern deine Dusche benutzen, wenn ich darf. Bitte, bitte, Dermot.«
»Du darfst, Darcy. Und jetzt zieh dir um Gottes willen endlich etwas über, bevor du noch mehr Wasserpfützen hinterlässt. Sonst denken die Welpen noch, sie müssten dich stubenrein bekommen!«
Die Dusche in Dermots Badezimmer funktioniert einwandfrei, sodass ich mein mittlerweile bestens gepflegtes Haar unter herrlich heißem, ununterbrochen fließendem Wasser auswaschen kann.
Als ich fertig bin, trockne ich mich ab und ziehe mich an. Bevor ich jedoch gehe, kann ich der Versuchung nicht widerstehen und schaue mich noch ein wenig in Dermots Badezimmer um. Nicht, dass es hier viel zu sehen gäbe; offensichtlich ist Dermot kein großer Fan von Rasierwasser und Reinigungslotionen. Nachdem ich meine eigenen Schönheitsprodukte wieder eingesammelt habe, ist hier eigentlich kaum noch etwas zu sehen. Es gibt eine Zahnbürste und eine Zahncreme in einem Glas, ein Stück Seife auf einem Tellerchen, ein Sprühdeo, ein Rasiermesser und einen Rasierschaum – alles insgesamt recht enttäuschend.
Als ich zurückkomme, treffe ich Dermot in seiner Küche an; er macht Frühstück.
»Besser?«, fragt er.
»Ja, deutlich, vielen Dank.«
»Tee?«, fragt er und hält mir einen Becher hin.
»Warum eigentlich nicht?«
»Mit Milch und Zucker?«
»Nur ein Stückchen Zucker, bitte«, sage ich nickend.
Ich beobachte Dermot dabei, wie er Tee kocht. Er tut es, wie er alles zu tun scheint – sehr praktisch und ohne Energie zu verschwenden.
»Kann ich dir Frühstück anbieten?«, fragt mich Dermot und gibt ein paar Speckscheiben in die Pfanne, in der bereits ein paar Würstchen brutzeln.
Ich schüttele den Kopf. »Danke, nein. Ich frühstücke nie.«
Dermot zieht verwundert die Augenbrauen hoch. »Warum nicht?«, will er wissen.
»Keine Ahnung. Zuhause in London hatte ich nie Zeit dafür.«
»Jetzt hast du aber Zeit. Lass mich Frühstück für dich machen. Du siehst nämlich aus, als könntest du eine anständige Mahlzeit brauchen.«
Ich luge über den Rand der Bratpfanne und rümpfe die Nase, als ich das brutzelnde Fett sehe, das um das Fleisch herum hochspritzt.
»Was ist los? Bist du es nicht gewohnt, morgens etwas Gebratenes zu essen?«, fragt Dermot grinsend. »Das wird die Lebensgeister wecken.«
»Vielen Dank«, erwidere ich und verziehe das Gesicht. »Aber ich komme ganz gut ohne aus.«
Dermot lächelt schief. »Komm schon, Darcy, du kannst dich doch nicht ein Leben lang von Knäckebrot ernähren. Wie wäre es mit Spiegelei auf Toast?«
Jahrelang habe ich schon kein Spiegelei mehr gegessen. Ein einzelnes wird mir da wahrscheinlich nicht schaden … »Na gut. Aber nur eins!«
Dermot spritzt etwas Öl in eine zweite, kleine Pfanne und schlägt, als das Öl heiß genug ist, zwei Eier hinein.
Draußen prasselt der Regen an die Fensterscheibe. »Hoffentlich klart es gleich auf«, stelle ich fest, um ein Gespräch anzufangen, während wir darauf warten, dass die Eier fertig gebraten sind.
»Das wird es.« Dermot neigt den Kopf, um aus dem Fenster zu schauen. »Da vorne ist stellenweise schon blauer Himmel zu sehen.« Er nimmt vier Scheiben Brot und legt sie auf den Bratrost.
»Was hältst du eigentlich von meiner Idee?«, frage ich und beobachte, wie Dermot weiterkocht. »Ich weiß – du hast dich gestern hinter mich gestellt. Vielen Dank dafür.« Ich lächele ihn an. »Ich weiß deine Unterstützung sehr zu schätzen.«
»Ich konnte ja wohl schlecht zulassen, dass unser Wütender Seamus glaubt, dir eins ausgewischt zu haben, nicht wahr?« Dermot zwinkert mir zu und schiebt mit einem Pfannenwender den Speck in der Pfanne umher. »Wie willst du es denn nun anstellen, die Insel als einen Ferienort zu betreiben? Das kam gestern ja alles ein bisschen überraschend.«
Es ist wohl das Beste, Dermot erst gar nichts von diesem Eimer-und-Schäufelchen-Erlebnis zu erzählen, da ich selbst mir nicht ganz sicher bin, was da am Strand passiert ist.
»Ich musste mir auf die Schnelle etwas einfallen lassen, und plötzlich hatte
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