Zwei Maenner fuer Miss Darcy
wir weitermachen.«
Ich hole tief Luft und schließe einen Moment lang die Augen.
»Gib ihm einfach das Geld, Niall«, erkläre ich entschlossen, als ich die Augen wieder öffne. »Gib Dermot alles, was er will, damit er die Cottages so schnell wie möglich instand setzen kann.«
Ohne hinzusehen, weiß ich, dass Dermot breit grinst.
»So sehe ich das: Je schneller alles renoviert wird, desto schneller können Urlauber herkommen, und je eher diese für die Privilegien zahlen, desto schneller können wir die Auslagen wieder hereinholen.«
»So kann man es auch sehen«, gibt Niall widerwillig zu.
»Komm schon, Niall«, muntert Dermot ihn auf und sieht dabei ein wenig zu selbstzufrieden aus, wie ich schon vorausgeahnt hatte. »Gib ruhig zu, dass Darcy Recht hat. Sie ist eigentlich ein ganz helles Köpfchen, wenn sie ihren Verstand für etwas Vernünftiges benutzt. Bei gewissen Dingen jedenfalls«, fährt er fort, als Conor mit einer blauen und einer roten Leine in der Hand zurückkehrt.
»Bist du so weit?«, fragt er mich.
»Ja, ich muss nur noch meine Jacke holen. So – dann lasse ich euch zwei mal allein.« Bei mir melden sich leise Gewissensbisse, so einfach zu verschwinden, und schnell setze ich mein süßestes Lächeln auf. »Ich weiß, ich kann euch beiden absolut vertrauen, dass ihr richtig gute Arbeit leistet.«
Niall erwidert mein Lächeln. Dermot nicht.
»Netter Versuch, Darcy«, entgegnet er. »Tatsache ist aber, dass du uns all die Drecksarbeit überlässt, während du dich schön mit Mr Golden Balls herumtreibst.«
Conor grinst. »Ich nehme das mal als Kompliment, Dermot, da David Beckham nicht nur als einer von Englands besten Fußballern gilt, sondern auch als ziemlich attraktiv.«
Dermots Blick schnellt kurz zu Conor hinüber. Dann kneift er die Augen zu, bevor er wieder zu mir schaut.
Aber ich will ihm nicht zeigen, wie sehr er mir auf den Geist geht.
»Vielleicht ›treibe ich mich herum‹, Dermot. Aber alle sagen mir immer wieder, dass ich Entscheidungen treffen muss, also entscheide ich jetzt ganz allein, dass ich nun in netter Gesellschaft mit meinen Hunden Gassi gehen werde. Komm schon …«, will ich gerade zu Conor sagen, als mir eine Idee kommt, wie ich dieses Wortgefecht mit Dermot siegreich beenden kann. »… So, David« , fahre ich an Conor gewandt fort und knote mir den Regenmantel um die Taille. »Wollen wir los?«
Grinsend folgt mir Conor aus dem Cottage nach draußen und zieht sich seinen Pullover über, während ich mit Woody und Louis mit großen Schritten über das Gras vorauseile.
»Hey, hey, hey«, ruft er, nachdem er mich eingeholt hat. »Schalt mal einen Gang zurück! Meine Beine sind zwar länger als deine, aber mit deinem Tempo können sie trotzdem nicht mithalten!«
Ich bleibe einen Augenblick lang stehen. »Tut mir leid. Manchmal bringt er mich wirklich auf die Palme.«
»Wer? Dermot?«
»Ja, Dermot.« Missmutig blicke ich zum Cottage zurück. »Andauernd betonen die beiden, dass ich für alles die Verantwortung trage und sämtliche wichtigen Entscheidungen treffen muss. Aber wenn ich das dann tue, gefällt es ihnen nicht.«
»Du hältst es für eine wichtige Entscheidung, mit deinen Hunden Gassi zu gehen?«, fragt Conor und zieht eine Augenbraue hoch.
»Nein, wahrscheinlich ist das keine wichtige Entscheidung«, seufze ich. »Ach, aber du weißt doch, was ich meine.«
»Komm.« Conor dreht sich zu mir um, als er mit Woody und Louis den Küstenweg einschlägt. »Dann lass uns mal sehen, ob Tara die missmutige Miene von deinem hübschen Gesicht vertreiben kann.« Er grinst. »Du wirst noch Falten bekommen, wenn du das Gesicht immer so verziehst.«
»Hey!«, rufe ich empört und jage ihm hinterher, als er sich umdreht und den Weg hinaufläuft. »Werde ich nicht! Nur, damit du’s weißt: Ich benutze die gleiche Gesichtscreme wie Jennifer Lopez!«
»Bei ihr wirkt die Creme aber nicht sonderlich gut«, ruft Conor zurück, da er mir immer noch ein gutes Stück voraus ist. »Jede Wette, dass sie immer noch alle Falten übermalen muss!«
Nach ein paar Minuten dieses Katz-und-Maus-Spiels entlang Taras zerklüfteter Felsküste, bei dem Conor immer wieder langsamer wird, um dann zu beschleunigen, wenn ich ihn beinahe eingeholt habe, hält er auf der Spitze eines ziemlich steilen Anstiegs an, damit ich zu ihm aufschließen kann.
»So ist’s besser!«, erklärt er lachend, nachdem ich endlich an seiner Seite angekommen bin. »Jetzt hast du ein wenig Farbe im
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