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Zwei sind eine zu viel

Zwei sind eine zu viel

Titel: Zwei sind eine zu viel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. L. Busch
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und sie hatte den Eindruck, er wollte sie nicht wieder loslassen. Sie war kaum in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen, so sehr brachte seine Berührung sie aus dem Konzept. Warum ließ er sie denn nicht los?
    Der Augenblick dehnte sich. Das erste Mal verstand sie die Frauen, die zu schmelzen drohten, wenn Simon auf der Bildfläche erschien. Sie war ebe n falls dem Schmelzpunkt nahe. Sie sollte akzeptieren, dass er toll aussah, dass sie ihn mochte – und sich zusammenreißen. Sie widerstand dem Drang, z u rückzulächeln.
    „ Hey, alles klar bei dir?“ Joe schob sich unsanft dazwischen und löste den Kontakt zu Simon.
    Ihre Hand fühlte sich sogleich kalt und leer an.
    „ Geht es dir gut, du siehst fertig aus?“
    Er legte seine Hände auf ihre Schultern und knetete sie ein bisschen durch. Emma entspannte sich. Joe hatte göttliche Finger.
    „ Ja danke. Ich glaub, ich geh duschen. Ich hab für heute genug trainiert.“
    Bevor sie irgendeine Dummheit machen konnte, drehte sie sich um, warf die leere Gatoradeflasche mit einem gekonnten Drei-Punkte-Wurf in den Mülleimer.
    Sie zwinkerte Simon ein letztes Mal zu, bevor sie sich auf den Weg in die Dusche machte. „Bis Samstag.“
     
    Joe und Emma standen an der Saftbar und genehmigten sich zum Abschluss einen frisch gepressten Orangensaft.
    „ Joe, ich biete dir mein gesamtes Bargeld, wenn du mir unten am Kiosk ein Mars holst. Ich bin am Verhungern.“
    „ Von wie viel Bargeld sprechen wir?“
    Sie warf einen Blick in ihr Portemonnaie . „Ganze elf Euro und dreiun d zwanzig Cent. Aber das Mars musst du noch abziehen.“ Sie wusste nur zu gut, dass sie erwachsen war, also wenigstens manchmal, aber sie hatte Hei ß hunger. Sie könnte ein ganzes Pferd essen.
    „ Emma , kann ich mit dir reden?“ Lucy trat zwischen sie und Joe und legte ihr eine Hand auf die Schulter.
    „ Also, wenn es um den Wasserspender im ersten Stock geht …“, sagte Joe. Er trat vorsichtshalber einen Schritt zurück.
    „ Was ist mit dem Wasserspender?“ Lucy sah Joe verwundert an und zog die Augenbrauen zusammen.
    „ Oh, nichts.“ Joe blickte schuldbewusst zu Boden. „Ich lass euch allein.“ Er schnappte sich sein Saftglas und war schneller verschwunden als Emma Feigling sagen konnte.
    „ Was wolltest du sagen, Lucy?“
    „ Ich brauche mal deinen Rat“, kam es zögerlich von Lucy.
    Ihre Schwester brauchte nie einen Rat von ihr. Meistens war es umgekehrt. „Okay. Wie kann ich dir helfen?“
    „ Ich bin unschlüssig, was die Sache mit Simon angeht.“
    Sie erstarrte.
    „ Du weißt schon, Simon Bogener, mit dem ich gestern e ssen war“, erklä r te Lucy auf Emmas Blick hin.
    Sie nickte, als wüsste sie über alles Bescheid, während sie überlegte, wann die beiden zusammen e ssen gewesen waren. Hatte sie etwas verpasst? Und warum löste die Information bei ihr ein Gefühl der Eifersucht aus? Sie und Simon waren kein Paar. Sie kannte ihn kaum. Er konnte ausgehen, mit wem er wollte. Warum reagierte sie also so verschnupft? Lucy wirkte zufrieden. „Was ist mit ihm?“ Emma wurde flau im Magen. Hatte er nicht vor einer ha l ben Stunde mit ihr geflirtet? Konnte sie seine Signale so falsch gedeutet h a ben? Er ging mit ihrer Schwester Essen und flirtete mit ihr. Das klang nicht gut. Das Gefühl ausgenutzt zu werden hinterließ einen bitteren Nachg e schmack.
    „ Er weiß nicht, wie sehr ich ihn mag. Ich hätte schwören können, dass er nach dem Interview für seine Zeitung einen Annäherungsversuch unte r nimmt. Aber nein – nichts! Kein Kuss, kein Ich-leg-deine-Hand-auf-meine-Hand-Getue. Mich hat noch nie ein Mann so verwirrt. Normalerweise wirke ich auf Männer.“ Lucy machte eine Pause und Emma atmete auf.
    Zumindest fuhr der Kerl nicht zweigleisig. Das war beruhigend. „Und da du denkst, dass ich dieses Problem häufiger habe, fragst du mal mich?“ Lucys Annahme, sie sei ein hässliches Entlein, war verletzend.
    „ Nein! So meine ich das nicht.“ Lucy errötete schuldbewusst.
    Emma lächelte nachsichtig. Es tat gut, mal nicht die Dumme zu sein.
    „ Ich dachte, du hast einen Rat für mich. Soll ich ihn fragen, ob er mit mir ausgehen will? Oder soll ich ihn zuerst küssen? Bis jetzt wurde immer ich zuerst geküsst, und ich finde das gehört sich auch so. Ich bin verwirrt, weil er so gute Manieren hat und den Gentleman spielt.“ Verzweifelt rieb Lucy sich über die Stirn. „Hilf mir! Bitte.“
    Gütiger Himmel. Geschah das wirklich? Sie saß in der Falle. Wollte sie

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