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Zwei sind eine zu viel

Zwei sind eine zu viel

Titel: Zwei sind eine zu viel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. L. Busch
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ein schlechtes Gewissen. Das war ein ungleiches und unfaires Kräftemessen. Aber sie hätte ja nicht einzusteigen brauchen. Was verriet das über sie? Sie war offenbar genauso stur wie er. Das gefiel ihm.
     
    *
     
    Emma musste sterben. Jetzt.
    Ihr war speiübel und der Schweiß auf ihrer Haut war eiskalt. Ihre Kleidung klebte unangenehm und von ihrer Stirn liefen Schweißperlen über ihr G e sicht. Ihre Beine brannten, genau wie die Lungen. Endlich stieg Simon vom Laufband. Keine Minute zu früh. Sie hätte keine weitere Sekunde durchgeha l ten. Sie bekam kaum noch Luft. Es gab hier zu wenig Sauerstoff.
    Endlich konnte auch sie die Geschwindigkeit herunter drehen. Sie ließ das Band ausrollen. Beinahe wäre sie noch in letzter Minute gestolpert. Ein L ä cheln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, ohne dass es ihre Absicht gewesen war. Aber der Sieg schmeckte einfach zu süß.
    Simon kam näher und zog ihr die Kopfhörer aus den Ohren. Als er die Bässe hörte, hob er eine Augenbraue. „Du hast gewonnen.“
    Sie schnaufte immer noch wie ein Langstreckenläufer. Sie zog den Saue r stoff ein wie ein Ertrinkender und wunderte sich über seine ruhige Atmung. Sie erwiderte nichts, sie konnte noch nicht wieder sprechen.
    „ Du hast gewonnen.“
    Er wiederholte sich und gab ihr die Ohrstecker zurück. Dann ging er zu seiner Tasche und reichte ihr ein Gatorade. Sie nahm es dankbar an und nic k te. Nur langsam erholte sich ihre Atmung und es ging ihr etwas besser.
    „ Danke“, brachte sie heraus. Sie hielt die Flasche Gatorade hoch, die fast leer war. „Sorry.“
    Er machte eine abwinkende Geste. „Das ist okay. Ich kaufe mir ein Ne u es.“
    Sie ließ sich auch noch den letzten Rest schmecken. Dann schenkte sie ihm ihr stolzestes Grinsen.
    „ Du hast recht. Ich habe gewonnen“, sagte sie und trug voller Stolz ihren Ätsch-Blick. Um Simons Mundwinkel zuckte es und sie hatte das Gefühl, er versuchte, ein Lächeln zu vermeiden. Es erstaunte sie, Erleichterung und e t was anderes in seinen Augen aufblitzen zu sehen. Anerkennung konnte es nicht sein.
    „ Und was nun?“, fragte er.
    „ Natürlich gehört die Ehre und der Preis mir.“
    „ Natürlich.“
    Er strahlte und kam dabei ein Stückchen näher an sie heran. „Die Ehre g e bührt dir, aber was ist der Preis?“
    Ihr wurde heiß. Er stand viel zu nah. Das berauschende Gefühl, sie könnte in seinen Armen liegen, seine Hände auf ihrem Körper spüren und sich ihm hingeben , überwältigte sie völlig überraschend. Er war umwerfend. Selbst in entspannter Haltung war er herrlich anzusehen. Sie fühlte sich zu ihm hing e zogen und hätte ihn am liebsten geküsst.
    Entschlossen, sich nicht in Verlegenheit zu bringen, musste sie schnell überlegen. Irgendwas musste ihr einfallen. Etwas, dass auch für einen Typen mit Geld, eine Herausforderung darstellte. Gut möglich, dass er doch nicht so eingebildet war, wie sie zuerst angenommen hatte. Und, sie würde es Lucy gegenüber nie zugeben, aber er sah verdammt gut aus. Selbst verschwitzt roch er fantastisch. Und, dass sein T-Shirt von der Feuchtigkeit klebte und durchsichtig schimmerte, machte ihn auch nicht gerade hässlich. Sie musste sich eindeutig zusammenreißen, wenn sie wollte, dass ihr in den nächsten Sekunden etwas einfiel. Sie überlegte fieberhaft. „Vielleicht …“ Sie würde es einfach versuchen. Schließlich war er ein Mann mit Beziehungen. Sollte er sich ruhig die Zähne ausbeißen. Schließlich war er es, der immer diese gleic h gültig arrogante Art an den Tag legte. „Vielleicht Karten für das Rosenstolz-Konzert am Samstag.“
    Er reagierte nicht. Kein Muskel zuckte. Kein Wort kam ihm über die Li p pen. Er starrte sie an und schwieg.
    Okay, einen Versuch war es wert. Sein Schweigen ließ sie innerlich zusa m menzucken. Es war nur eine Idee.
    Als sie schon nicht mehr damit rechnete, nickte er, als wäre das kein Pro b lem. „Ein fairer Preis.“
    Er wirkte gelassen und sie fand ihn zum ersten Mal richtig sympathisch. Er hielt ihr die verschwitzte Hand entgegen und Emma hatte keine Probleme, sie zu nehmen. Schließlich war sie weitaus verschwitzter als er. „Es ist au s verkauft.“
    Sein Grinsen löste ein warmes Gefühl in ihr aus. „Das ist dann wohl mein Problem, Emma.“
    Ihr Name aus seinem Mund hörte sich seidenweich an und löste eine Gä n sehaut aus. Sein Blick gab ihr das Gefühl , sie gleich zu verschlingen. Er hielt immer noch ihre Hand, seine Wärme ließ sie innerlich beben,

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