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Zwei sind eine zu viel

Zwei sind eine zu viel

Titel: Zwei sind eine zu viel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. L. Busch
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stellvertretende Chefredakteur. Den Abschlussbericht erwarte ich noch heute vor Dienstschluss.“
     
    Auf dem Weg zur dritten Etage grübelte Emma. Das Bild von Simon, das sie von dem Personaldrachen gemalt bekommen hatte , passte so gar nicht mit dem Mann zusammen, mit dem sie bei Sport s trainers trainierte. Wenn man den Leuten hier glauben schenkte, war er ein Heiliger mit einem IQ von einhu n derteinundfünfzig.
    Ein beängstigender Gedanke schlich ihr durch den Kopf. Im Fitnessstudio duzten sich alle. Ohne Ausnahme. Aber sie konnte ihn hier nicht duzen. Frau Hochwein-Tungelhagen würde sich von der nächsten Brücke stürzen, wenn sie das mitbekäme.
    Ein Problem , für das ihr jetzt keine geeignete Lösung einfiel.
    Herr Krüger erwartete sie bereits. Er sah aus, als wäre er mit ihrer Anw e senheit überrumpelt worden. Sie schätzte ihn auf Anfang vierzig. Er trug eine dunkle Hose und ein weißes Hemd. Er wirkte lange nicht so elegant gekleidet wie Simon. Krügers Haare waren zerwühlt und er hatte einen Dreitagebart. Die dunklen Augenringe ließen ihn überarbeitet wirken. Vielleicht sah man als stellvertretender Chefredakteur immer so aus. Sie hatte keine Erwartungen und wusste auch nicht, was es in der Redaktion zu tun gab.
    „ Sie können den Schreibtisch dort drüben benutzen, Frau Jakobsen.“ Er zeigte auf einen wacklig aussehenden Tisch in der hinteren Ecke.
    Sie sah einen großen Pappkarton auf dem Boden stehen. Anscheinend wurde dieser Tisch in der Vergangenheit als Ablage benutzt, und man hatte ihn für sie freigeräumt. Der Tisch an sich war leer. Keine Schreibtischlampe, keine Stifte, kein Tacker oder sonstiges Büromaterial. Nur die nackte Tisc h platte. Noch nicht mal ein Computer. Wie sollte sie so arbeiten? Herr Krüger sah ihren skeptischen Blick.
    „ Sicher suchen Sie den Laptop. Der ist unterwegs. Ich hab schon einen für Sie angefordert, aber wir müssen erst noch einen auftreiben, der frei ist. Bis heute Mittag haben Sie einen. Versprochen. Auf jeden Fall.“ Warum hatte sie nur das Gefühl , alles wäre schlecht vorbereitet und sie wäre gar nicht erwartet worden? „Richten Sie sich schon mal ein, holen Sie sich einen Kaffee und ich bringe Ihnen den Laptop, sobald er da ist.“ Damit drehte Herr Krüger sich um und verschwand.
    Sie betrachte den leeren Schreibtisch und überlegte, womit sie sich einric h ten sollte. Hatte der stellvertretende Chefredakteur etwa gedacht, sie bringe ihre eigene Topfpflanze mit? Sie setzte sich auf den Bürostuhl. Er gab nach und federte sie leicht nach hinten. Sehr bequem. Der Stuhl war schon mal hervorragend. Sie schaukelte ein bisschen, nur so zum Spaß. Sie stützte sich mit den Ell en bogen auf den Schreibtisch. Er wackelte. Sie hob die Arme an und der Tisch fiel auf seine drei Beine zurück. Das konnte ja heiter werden. I r gendwie war das heute nicht ihr Tag.
    Sie blickte sich nach etwas um, das sie unter das vierte Tischbein schieben konnte, damit der Tisch ins Gleichgewicht kam. Sie drehte sich zu den A k tenschränken um, die hinter ihr standen. Ordner, Zeitschriften, verschiedene Bücher und Druckerpapier stapelten sich da. Sie schaute sich die Bücher an und zog eines aus der Reihe, das die richtige Dicke zu haben schien, und schob es unter das zu kurze Tischbein.
    Okay, jetzt Kaffee!
    Sie machte sich auf den Weg zur kleinen Küche, in die sie schon einige Leute hatte verschwinden sehen. Eine Frau stand an der Kaffeemaschine und füllte Wasser ein.
    „ Möchten Sie einen Kaffee?“ Sie lächelte Emma freundlich an.
    „ O ja, bitte. Das wäre toll.“
    „ Dort drüben stehen die Warmhaltekannen, bedienen Sie sich. Bei uns kocht jeder mal. Immer, wenn Kaffee benötigt wird. Sie werden sich schon zurechtfinden.“
    Emma nahm sich eine Tasse aus dem Regal, gab fünf Stück Zucker hinein und goss sich heißen Kaffee drauf. Es roch köstlich und sie fühlte sich gleich besser. Genau so musste Kaffee schmecken – heiß und süß.
    „ Ich bin Emma Jakobson. Aber Emma reicht.“
    Die Frau nahm ihre Hand und schüttelte sie. „Ich bin Diana. Die Assiste n tin von Herrn Bogener.“ Diana unterzog sie einer eindeutigen Musterung. „Sie sind bestimmt ein Wassermann.“
    „ Was?“
    „ Ihr Sternzeichen. Sind Sie Wassermann? Sie sehen wie ein Wassermann aus.“
    „ Wie sehen Wassermänner denn aus?“
    „ Wassermänner essen gern süß und heulen viel. Wenn Sie viel heulen, kö n nen Sie auch lesbisch sein.“
    Emma verbrannte sich die Lippe,

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