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Zwei sind eine zu viel

Zwei sind eine zu viel

Titel: Zwei sind eine zu viel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. L. Busch
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recherchiert und bringt mir einen g u ten Artikel. Wir sind nicht darauf aus, schlechte Publicity zu machen. Die Kakerlaken in den Ecken interessieren uns nicht.“ Er räusperte sich. „Ihr könnt Hugo Bescheid geben, wenn er Fotos machen soll. Frag einfach Susanne, die weiß Bescheid.“
    Sie konnte die Informationen gar nicht so schnell verdauen, wie Simon sie ihr gab. Sie durfte selbst recherchieren und einen Artikel schreiben. Wie cool war das denn? Okay gut, sie und Susanne Wagner zusammen – nicht sie a l lein.
    „ Emma, hast du mich verstanden?“ Er durchbrach ihre Gedanken und sah sie mit seinem entwaffnenden Lächeln an.
    Emma schluckte. „Ja, hab ich. Danke.“
    Seine Mundwinkel zuckten. „Gut , dann gehst du am besten gleich zu Susanne und sprichst dich mit ihr ab.“
    Er fing an, Papiere auf seinem Schreitisch hin und her zu schieben. Eine kegelförmige Figur, die den größten Teil seines Schreibtisches einnahm, ließ ihm kaum Platz zum Arbeiten.
    Wenn nicht jetzt, wann dann? Sie musste es ihm sagen. Er würde allein zu dem Konzert gehen müssen. Vielleicht würde er Lucy fragen. Es ärgerte sie, dass Missbilligung und ein Gefühl von Eifersucht in ihr aufstiegen, sobald sie daran dachte. Aber sie war nicht so dumm , ihn auf Lucys Musikgeschmack hinzuweisen. Sie hüstelte und zog die Tickets aus ihrer Jackentasche. „Da musst du wohl allein hingehen“, sagte sie und legte ihm die Konzertkarten auf den Schreibtisch. Bevor Simon einen Protest aussprechen konnte, legte sie noch die Ausschreibung zum Boston Marathon dazu. „Wir wissen beide, wer der wirkliche Sieger war.“
    Ohne ihm die Chance auf eine Antwort zu geben, verließ sie sein Büro.
     
    *
     
    Es war verrückt. Er hatte einen Narren an ihr gefressen und wusste nicht mal warum. Simon hatte sich in seinem Sessel zurückgelehnt und seine Füße auf den Schreibtisch gelegt. Seine Lieblingsposition.
    Es war unüblich, dass er einer Praktikantin einen solchen Job anbot. Üblich war es hingegen, dass er sich mit den Praktikanten gar nicht beschäftigte. Emma war die Erste. Es hatte ihn amüsiert, als er gesehen hatte, dass sie sein letztes Buch als Stütze für ein zu kurz geratenes Tischbein verwendete. Ve r dammt. Er genoss den erfrischenden Umgang mit ihr mehr, als ihm lieb war. Er war mit Lucy verabredet und Lucy wusste genauso gut wie er, dass er kein Einzeltraining brauchte. Er hatte beschlossen, ihr eine Chance zu geben. Was natürlich eine Beziehung, die über das Berufliche hinausging, mit Emma au s schloss. Das Konzert wäre eine Ausnahme gewesen.
    Er sah auf die Spitze seines vierhundert Euro Schuhs. Sie waren etwas staubig. Er würde sie putzen müssen.
    Man wusste bei Emma nie, was als Nächstes kam. Sie war eine wandelnde Überraschung. Allerdings hatte er nicht das Gefühl, dass man diese Frau bi n den konnte. O nein, sie war stur und dickköpfig.
    Am liebsten hätte er ihr die Karten direkt wieder zurückgegeben. Ihr Stolz verbot ihr, sie anzunehmen, das hatte er in ihrem Gesicht gesehen. Das, und ein leidender Ausdruck, der ihm deutlich machte, wie gern sie zu diesem Konzert gegangen wäre.
    Er war aufgeflogen und nun gab sie ihm den Preis zurück. Nachdenklich nahm er die Füße vom Tisch.
    Mist!
    Wie er Emma einschätzte, müsste sie sauer auf ihn sein. Sie war ein impu l siver Mensch und hatte an dem Tag alles gegeben. Sicher hatte sie ihre Rache schon geplant. So etwas entfachte ihren Kampfgeist. Es ärgerte ihn, dass es so gelaufen war. Vielleicht sollte er sie morgen trotzdem abholen und zum Konzert schleifen. Nein. Das wäre sicher der falsche Weg.
    Mario würde ihn für verrückt erklären, wenn er ihm die Karten zurückgab. Es hatte ihn Beziehungen und ein paar Gefallen gekostet, an die Karten zu kommen. Das Konzert war tatsächlich ausverkauft gewesen. In dem Punkt hatte sie recht gehabt. Er sollte sich überlegen, wie er seinen Schwindel wi e dergutmachen konnte. Dazu musste er sich ins Zeug legen, das hatte sie ve r dient.

Elf
     
    Lucy hatte den letzten Sportler hinausgeschmissen und abgeschlossen. Sie dimmte das Licht. Simon war noch nicht da, aber er hatte fest versprochen zu kommen. Sie war aufgeregt. Sie hatte ihren rosa Spitzen-BH unter das Tan k top gezogen und wusste, dass die Spitze am Dekolleté etwas durc h schien. Zur normalen Trainingszeit würde sie nie einen so unpassenden BH tragen, aber jetzt war keine normale Trainingszeit. Jetzt war Simon-Zeit. Sie hoffte inständig, dass Simon sie küssen

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