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Zwei sind eine zu viel

Zwei sind eine zu viel

Titel: Zwei sind eine zu viel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. L. Busch
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sehr sie sich über sich selbst ärgern würde, wenn ihr das entginge.
    Nach einer halben Stunde auf der Tanzfläche hatte sie Brad noch nicht g e sehen. Susanne tanzte mittlerweile mit einem Mann, den sie offensichtlich schon länger kannte. Sie gingen sehr ungezwungen miteinander um.
    Emma ging zurück an die Bar. Sie ließ ihren Blick immer wieder über das Meer der Leute schweifen und fand es hier schon nicht mehr ganz so toll, wie noch am Anfang. In der letzten Stunde war die Besucherzahl gestiegen. Am anderen Ende der Bar war ihr ein Mann aufgefallen, der die Leute genauso begutachtete wie sie. Entweder war er auch Reporter oder sehr nervös. Er trat schon wieder unruhig von einem Bein aufs andere. Der Mann war um die vierzig und trug einen Anzug wie viele andere hier. Leider saß sein Anzug nicht perfekt. Emma vermutete, dass er nur reich aussehen wollte, es aber nicht war. Er hatte wohl einen Entschluss gefasst. Er ging zielstrebig auf den Barkeeper zu. Der Barkeeper kam näher und Mister Unbekannt reichte ihm einen Zettel und einen großen braunen Umschlag. Dann wechselten sie ein paar Worte. Emma nahm an, dass es keine Nettigkeiten waren, weil der Ba r keeper blass wurde. Mister Unbekannt öffnete sein Jackett und ließ den Ba r keeper in seine Jacke schauen.
    Trug Unbekannt etwa eine Waffe?
    Der Barkeeper sah aus, als h ä tte er urplötzlich starken Durchfall und wol l te blitzschnell auf die Toilette. Unbekannt nickte ungeduldig und schob dem Barkeeper den Umschlag über die Theke. Sein Kinn zuckte verdächtig.
    Emmas Hände wurden feucht. Was sollte sie machen? Irgendwas war hier nicht in Ordnung. Sicher würde der Barkeeper gleich ein Schnellfeuergewehr unterm Tresen hervorziehen und den Mann vom Hocker pusten. Okay, das passiert nur im Fernsehen und der Barkeeper wirkte eher wie ein Softie. Er war immer noch schneeweiß im Gesicht und seine Hände zitterten. Sie streckte sich unauffällig und sah, wie der Barmann den braunen Umschlag mit Geldscheinen füllte. Es waren fast alles Fünfziger und Hunderter.
    Hier fand ein Raub statt? Und sie beobachtete ihn. Live! Und in HD!
    Aber warum fiel das sonst keinem auf?
    Könnte mal jemand von der Tanzfläche hier herübersehen?
    Mist!
    Was sollte sie tun? Es war doch ihre Pflicht als rechtschaffener Bürger e t was zu tun, oder? Machte sie sich nicht sogar strafbar, wenn sie nicht ve r suchte, den Raubüberfall zu verhindern? Das war unterlassene Hilfeleistung – oder so was in der Art. Was würden die drei Engel für Charlie jetzt tun? Okay, sie war allein und sah auch nicht so gut aus wie Sabrina, Jill und Kelly. Aber denen war schließlich immer etwas eingefallen und sie hatten mit richtig schweren Verbrechern zu tun und nicht nur mit einem schmierigen Disk o thekendieb mit einem schlecht sitzenden Anzug. Bestimmt hatte der Barke e per schon einen roten Knopf unter dem Tresen gedrückt und gleich würde die gesamte Security hereinstürmen. Emma sah, wie Mister Unbekannt den braunen Umschlag gereicht bekam und ihn in die Innentasche seiner Jacke steckte. Er wirkte jetzt sehr zufrieden und kein bisschen nervös. Der Barke e per hingegen trat mit angespanntem Gesicht einen Schritt zurück. Unbekannt machte noch eine Geste des Halsabschneidens und drehte sich dann um.
    Himmel!
    Wo blieb die Kavallerie? Emma wurde zittrig, denn der Typ musste direkt an ihr vorbei gehen, wenn er zum Ausgang wollte. Ein Blick auf den Ba r mann verriet, dass es wohl doch keinen roten Kopf unterm Tresen gab. Er wirkte wie versteinert und blickte auf den Rücken von Mister Unbekannt. Von ihm war keine Hilfe zu erwarten.
    Irgendetwas musste sie tun. Sie sah Unbekannt auf sich zukommen und peilte den richtigen Augenblick an.
    Jetzt!
    Sie streckte ihr linkes Bein aus. Der Typ rechnete nicht mit einem Hinde r nis und segelte der Länge nach vor Emmas Füße. Er schlug unsanft mit dem Kinn auf.
    Bravo!
    Sie freute sich, klatschte sogar ein bisschen in die Hände, was allerdings e her aussah wie Backe-Backe-Kuchen. Der Typ auf dem Boden funkelte sie böse an und rieb sich sein schmerzendes Kinn. Ihr wurde bewusst, dass sie sich keine Gedanken gemacht hatte, was als Nächstes passieren sollte. Der Verbrecher lag auf dem Boden, aber er war schon dabei, sich wieder aufz u rappeln, und er hatte eine Waffe. Bei Drei Engel für Charlie war das der M o ment, wo die Truppen der SWAT-Einheit hereinschnei t en und den Flücht i gen festnahmen.
    Emma blickte hilflos zum Barkeeper, aber der starrte

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