Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zwei sind eine zu viel

Zwei sind eine zu viel

Titel: Zwei sind eine zu viel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. L. Busch
Vom Netzwerk:
etwas näher an Emma heran. „Das interessiert mich jetzt auch. Wann hattest du zuletzt Sex?“
    Wieso war sie jetzt in den Mittelpunkt gerückt? Eigentlich hatten sie sich über Lucys nicht vorhandenen Sex mit Simon unterhalten.
    Joe grinste. „Schau mich nicht so an, ich hatte schon mal Sex beim ersten Date. Die Beziehung hat aber nicht lange gehalten. Eigentlich nur diesen e i nen Abend.“
    Emma sandte ihm ein ungläubiges Lächeln. Mittlerweile wusste sie, was sie Joe glauben konnte und was nicht. Dies gehörte zu Letzterem.
    Lucy zog Emma näher. Getrieben von schwesterlichem Instinkt flüsterte sie ihr ins Ohr. „Ich erzähl dir am besten alles in Ruhe, wenn wir ungestört sind.“ Sie schenkte Joe ein böses Stirnrunzeln. „Geht erst mal trainieren.“ Sie drückte Emma noch einmal kurz an sich und ließ sie gehen.
    Es dauerte nur zwanzig Minuten, da betrat Simon das Laufband neben Emma. Die gleiche Situation wie vor ein paar Tagen. Sie sah ihn nicht an, blickte stur geradeaus und lief. Sie war in der richtigen Stimmung für ein e r neutes Kräftemessen.
     
    *
     
    Simon hatte das Gefühl, Emma hätte kurz die Stirn gerunzelt, als sie sah, dass er auf das Laufband zuging, aber er konnte sich auch täuschen. Es war nur eine kleine Bewegung gewesen. Jetzt hatte sie jedenfalls das Kinn höher g e nommen und die Wirbelsäule gestreckt.
    Ihr eisiges Verhalten versetzte ihm einen Stich. Er hatte nie vorgehabt, sie zu verletzen, indem er sie hatte gewinnen lassen. Aber sie war stur. Und er wollte ihr die Demütigung ersparen, klein beizugeben. Diese Frau musste die Dinge immer auf ihre eigene Art machen, egal, ob es vernünftig war oder nicht. Solche Frauen nervten ihn und er wusste nicht, warum sie für ihn so wichtig geworden war.
    „ Emma.“ Er berührte sie sanft an der Schulter.
    Sie lief weiter, zog aber ihren Kopfhörer aus den Ohren, damit sie ihn be s ser verstehen konnte. „Ja?“ Sie verzog keine Miene.
    „ Du solltest niemanden herausfordern, der dir haushoch überlegen ist. So etwas ist nicht vernünftig. Du hattest keine Chance gegen mich. Dich gewi n nen zu lassen war nur nett gemeint. Ehrlich.“ Kaum hatte er zu Ende gespr o chen, konnte er in Emmas Gesicht sehen, dass er die falschen Worte gewählt hatte.
    Sie schüttelte den Kopf. „Wie ritterlich von dir. Vielleicht funktioniert das bei anderen Frauen. Ich habe mir noch nie sagen lassen, was angeblich besser für mich ist. Nichts spornt mich im Leben mehr an, als wenn mir einer sagt, ich könnte was nicht erreichen.“ Sie machte eine Pause, um Luft zu holen. Eine Ader pochte an ihrer Stirn. „Ich bin nicht vernünftig. Ich glaube nicht an selbst gesteckte Grenzen. Man kann alles erreichen, wenn man nur will“, atemlos brachte sie den Satz zu Ende und pustete sich ein paar Ponyfransen aus der Stirn. Mit den Worten stieg sie vom Laufband, nahm ihr Handtuch, legte es sich um ihren Hals und ging.
    Simon schluckte. Er hatte sie mal wieder unterschätzt und nun stand er noch blöder da als zuvor. Was war nur los mit ihm? Er wollte sich doch e i gentlich bei ihr entschuldigen und alles wiedergutmachen. Er wollte nett sein und nun war sie noch wütender auf ihn als zuvor. Himmelherrgott noch mal, diese Frau drehte i h m ständig das Wort im Mund herum.
    Er erhöhte die Geschwindigkeit des Laufbandes und fing gehörig an zu schwitzen. Das war es, was er brauchte. Eine kräftige Abreibung.
    Es dauerte vierundfünfzig Minuten, dann überhitzte der Motor und der Arbeitsspeicher verweigerte den Dienst.
    Scheiße!
    Simon stieg vom Laufband und schnappte sich sein Handtuch. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und hielt kurz mit dem Handtuch vorm G e sicht inne. Was sollte er nur machen? Diese Frau kostete ihn Kraft und Ne r ven. Vor allem Nerven. Seit Jahren hatte er nicht mehr so unvernünftig tra i niert.
    Er nahm seinen Autoschlüssel aus der Trainingsjacke, zog sie über das ve r schwitzte T-Shirt und ging hinaus auf die Straße, wo er den Porsche geparkt hatte, stieg ein, fuhr zum nächsten McDrive und reihte sich in die Schlange der wartenden Autos ein. Was sollte er ihr holen? Vielleicht einen Milchsh a ke? Er fühlte sich hilflos. Verdammt, er wollte sich einfach nur entschuldigen, mehr nicht. Etwas unverständlich tönte es aus der Gegensprechanlage.
    „ Willkommen bei McDonald’s, Ihre Bestellung bitte?“
    Er war kein erfahrener Drive-In’ler. Wenn er darüber nachdachte, war er hier noch nie gewesen. „Einen Hamburger, einen

Weitere Kostenlose Bücher