Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zwei sind eine zu viel

Zwei sind eine zu viel

Titel: Zwei sind eine zu viel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. L. Busch
Vom Netzwerk:
keine Zeit, mich mit Ihnen zu unterhalten, aber wir werden darüber noch mal sprechen müssen.“ Er drehte sich um und ließ sie stehen.
    Emma stöhnte laut auf. Wenn Susanne nicht hier war, wusste auch keiner von dem Vorfall gestern im Pete’s . Alle waren sauer auf sie, weil sie zu spät kam und ihre Arbeit vernachlässigte. Das war ungerecht. Schließlich hatte sie sich nicht mal krankschreiben lassen. Und jetzt durfte sie heute auch noch länger arbeiten. Dieser Tag war eindeutig ein gefühlter Montag, dabei war schon Mittwoch.
    Als sie zu ihrem Schreibtisch kam, lag dort eine Notiz von Diana. Ein Herr Biekenkopf vom Polizeirevier würde gern mit ihr sprechen und er erwartete ihren Rückruf unter der angegebenen Nummer. Emma sah entsetzt auf die Nachricht. Sie hatte noch niemals mit der Polizei zu tun gehabt. Was würde Diana jetzt von ihr denken?
    Fünfzehn Minuten später saß sie zusammengesunken auf ihrem Stuhl und zog ernsthaft in Erwägung, rumzuheulen. Sie sprach sich selbst ein bisschen Mut zu. Ihr Kopf fing schon wieder an zu pochen und sie rieb sich mit den Fingern über die Schläfen. Die Wirkung der Tabletten ließ nach. Okay, alles der Reihe nach. Das Wichtigste zuerst. So hatte es ihre Mutter immer gesagt. Erst würde sie diesen Bullen anrufen, dann zu Krüger gehen und ihr Zuspä t kommen klarstellen, sich an den Artikel über das Pete’s setzen und anschli e ßend noch zwei Überstunden machen, damit Frau Hochwein-Tungelhagen zufrieden war. Anschließend würde sie nach Hause gehen und sich ein En t spannungsbad gönnen. Mindestens zwei Stunden, bis ihre Haut schru m pelig und verquollen aussah. Sie würde eine doppelte Portion Vanillezusatz ve r schwenden.
    Ach, wäre sie doch schon in der Wanne.
    Sie wählte die Nummer von Herrn Biekenkopf.
    Der Anruf bei der Polizei stellte sich als nicht so schlimm heraus. Der B e amte war nett und hatte nur noch ein paar Fragen zu dem Vorfall vom gestr i gen Abend. Unbekannt hieß in Wirklichkeit Bruno Latkovski und war der Polizei alles andere als unbekannt. Er war als Geldeintreiber aktenkundig und hatte keine Erlaubnis, eine Waffe zu besitzen oder zu tragen. Sein Anwalt hatte heute Morgen für ihn Kaution gestellt, und er war schon wieder auf freiem Fuß. Emma würde wahrscheinlich als Zeugin beim Prozess aussagen müssen.
    Nach dem Gespräch mit der Polizei ging es ihr gleich viel besser. Bieke n kopf hatte noch mal ihren Mut und ihr beherztes Eingreifen gelobt. Das war Balsam für ihre Ohren gewesen, nachdem der Tag so beschissen angefangen hatte. Nun fühlte sie sich gestärkt für das Gespräch mit Krüger.
    Emma ging sich erst einen Kaffee holen und wollte dann den Flur hinu n tergehen, kam aber nicht dazu, da sie von Simon aufgehalten wurde.
    „ Hallo, Emma.“ Er musterte sie. „Du siehst heute irgendwie anders aus. Du bist blass. Geht es dir nicht gut?“
    Emma stöhnte, sie hatte kein Bedürfnis, sich einen weiteren Anschiss zu holen, weil sie die Redaktionssitzung verpasst hatte. Sie machte eine unwi r sche Handbewegung und wandte ihren Blick ab. „Doch, doch es geht mir wieder gut. Ich weiß, ich war heute zu spät. Ich hab die Redaktionssitzung verpasst. Ich bin auf dem Weg, es Herrn Krüger zu erklären. Ich war bis he u te Nacht um drei Uhr in der Notaufnahme und bin heute Morgen wegen der starken Schmerzmittel erst um zehn aufgewacht. Ich werde die versäumten Stunden heute Nachmittag dranhängen. Versprochen.“
    Sie bemühte sich, ihren Chef anzulächeln und drehte sich dann um, um zu Herrn Krüger zu gehen. Sie wollte nicht hören, was Herr Krüger noch alles zu meckern hatte. Bald war es wirklich genug.
    „ Halt!“
    Wenn das Wort ein Schuss gewesen wäre, dann hätte er sie getroffen – in den Rücken. Jetzt hatte Simon das Pflaster an ihrem Hinterkopf entdeckt und sah mehr als verwirrt aus. Es breitete sich eine unheilschwangere Pause zw i schen ihnen aus.
    „ Du warst heute Nacht im Krankenhaus? Und warum bist du dann jetzt hier?“ Sie wollte zu einer Antwort ansetzen, als Simon sagte: „Wir klären das in meinem Büro, sofort!“
    Warum war er jetzt auch noch sauer auf sie? Was hatten nur alle Leute he u te mit ihr? Sie versuchte doch nur, ihr Bestes zu geben. Sie ging hinter Simon her wie ein bedröppelter Pudel. Heute war nicht ihr Tag. In seinem Büro setzte sie sich auf den Stuhl, auf dem sie das letzte Mal auch schon gesessen hatte. Sie massierte ihre Schläfen, weil ihr Kopf wieder anfing, wehzutun.
    Er beobachtete

Weitere Kostenlose Bücher