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Zwei sind eine zu viel

Zwei sind eine zu viel

Titel: Zwei sind eine zu viel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. L. Busch
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sie nur ungläubig an. Wahrscheinlich hielt er sie für vollkommen bescheuert. Womit er gar nicht so unrecht hatte. Was hatte sie getan? Sie war schließlich nicht bei Super Mario und hatte noch vier Leben übrig. Einen Killer zu verärgern, war bestimmt nicht gut. Ob es ein Killer war, wusste sie nicht, aber zumindest ein Dieb.
    Unbekannt hatte sich noch nicht wieder ganz aufgerappelt und fluchte in einer ihr unbekannten Sprache, als er blitzschnell nach ihrem Fußgelenk griff und zog. Sie hatte keine Chance, das Gleichgewicht zu halten. Sie taumelte und ihre hohen Absätze erledigten den Rest.
    „ Du Miststück!“, fluchte er.
    Langsam wurden andere Klubbesucher aufmerksam und wollten sehen, was da los war. Aber es war zu spät. Emma hatte gerade noch an ihrem Ba r hocker gelehnt und nun flog sie rücklings nach hinten. Sie knallte mit dem Kopf auf etwas Hartes, bevor sie unsanft auf dem Boden aufschlug. Sie lag auf dem Rücken und konnte nicht mehr atmen. Ein stechender Schmerz fuhr ihr in den Kopf.
    Unbekannt war aufgesprungen und zur Tür rausgestürmt. Das Ganze hatte nur ein paar Sekunden gedauert, aber Emma kam es vor wie Stunden. Sie bekam immer noch kaum Luft. Sie wollte ihren Kopf nicht bewegen und auch ihr Steißbein schrie erbärmlich.
    Warum machte sie nur immer so was?
    Ein fremder Mann beugte sich über sie. „Können Sie mich ansehen? Kö n nen Sie aufstehen?“
    Emma schnappte ein paar Mal nach Luft, wie ein Fisch auf dem Trock e nen. Antworten konnte sie nicht. Der fremde Mann hob ihr die Arme über den Kopf, damit sie besser Luft bekam. Es half. Alles drehte sich entsetzlich schnell und ihr Kopf fühlte sich an, als wäre ein Sattelschlepper darüber g e fahren.
    „ Ruf mal einer einen Krankenwagen!“
    Der Typ, der sich über Emma gebeugt hatte, hatte sie angewiesen, liegen zu bleiben und sich nicht zu bewegen. Er tastete vorsichtig ihren Kopf ab.
    „ Oh, bitte nicht.“ Sie hasste es, im Mittelpunkt zu stehen. Konnte man sie nicht einfach noch ein bisschen liegen lassen? Dann würde es gleich wieder gehen. Wie auf Kommando wurde ihr plötzlich speiübel. Bitte lieber Gott, lass mich jetzt hier nicht kotzen. Ich werde auch jeden Sonntag in die Kirche gehen, dachte sie.
    Plötzlich trat Susanne in Emmas Blickfeld. Mittlerweile hatte sich eine Schar von Leuten versammelt. „Hey Emma, was machst du denn für S a chen?“ Susanne sah besorgt aus.
    Emma fand, es war nicht der richtige Zeitpunkt, Susanne von dem Unb e kannten zu erzählen, der gerade die Bar ausgeraubt hatte. Sie hatte keine Lust, überhaupt etwas zu sagen. Ihr Mund war trocken. Eigentlich wollte sie nur, dass ihr Kopf sich nicht mehr so anfühlte, als hätte sie zwei davon. Sie schloss die Augen.

Vierzehn
     
    Die Sirenen heulten. Polizei und Krankenwagen kamen gleichzeitig. Unb e kannt war am Ausgang mit der Security zusammengestoßen. Der Siche r heitsmitarbeiter hatte die Geräusche im Innern gehört und über sein Funkg e rät mitbekommen, wie Polizei und Krankenwagen gerufen wurden. Als U n bekannt dann direkt in seine Arme stolperte, war dem Sicherheitsmitarbeiter klar, dass er ihn zum Bleiben überreden würde. Zur Not mit Gewalt.
    Der Rettungsdienst bestand darauf, Emma zum CT ins Krankenhaus mi t zunehmen. Ihr war es recht. Erschöpft legte sie sich auf die Trage. Ihr war übel und sie hoffte, dass das Gefühl verschwinden würde, sobald sie in eine liegende Position kam.
    Im Krankenhaus musste sie warten. Sie sollte einige Formulare ausfüllen und dann würde ein Arzt nach ihr sehen. Ihre Laune war in den letzten Min u ten auf de n Tiefpunkt gesunken. Tiefer ging es nicht. Ihr war schlecht und sie hatte übelste Kopfschmerzen. Die Krankenschwester hatte sie hier sitzen lassen, ohne ein Aspirin. Warum hatte Unbekannt ihr nicht in den Arm g e schossen, dann müsste sie nicht warten.
    Endlich kam ein Arzt. „So.“ Er sah Emma an. „Entschuldigung, dass Sie warten mussten, aber heute ist hier der Teufel los. Wie geht es Ihnen?“
    Sie war nicht in Stimmung, Vergebung zu üben. „Wie soll es mir schon g e hen? Mir ist schlecht, mir tut der Kopf weh und eben hab ich festgestellt, dass ich eine Platzwunde am Kopf habe. Wie würde es Ihnen da gehen?“
    „ Lassen Sie mich bitte I hre Platzwunde sehen“, sagte er mit geduldiger Stimme. Er schob ihre Haare zur Seite und begutachtete ihren Hinterkopf. „Das tut sicher weh. Wir werden es mit drei bis vier Stichen nähen.“
    Der Arzt wollte sich von ihr abwenden, als sie

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