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Zwei sind eine zu viel

Zwei sind eine zu viel

Titel: Zwei sind eine zu viel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. L. Busch
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blieb abrupt stehen. Nun hatte sie den Schlamassel. Was sollte sie machen? Das war nicht fair.
    Erschöpft von den letzten Tagen und der Vorlesung lehnte sie sich mit dem Rücken gegen die Wand und schloss die Augen. Sie fühlte sich nervös und unbeholfen und wünschte sich gleichzeitig, sie wäre kühner und gelass e ner. Wie sollte sie mit dieser Situation umgehen?
    Wenn ich ihn nicht sehe, sieht er mich auch nicht, dachte sie. War das nicht aus Die unendliche Geschichte ? Sie war nicht sicher. Sie stand immer noch mit geschlossenen Augen gegen die Wand des Hausflures gelehnt und wartete. Emma stand einfach da, unfähig zu atmen oder einen klaren Gedanken zu fassen. Sollte es wirklich funktionieren? War Simon verschwunden? Sie traute sich nicht, die Augen zu öffnen. Sie würde noch ein wenig warten und dann blinzeln. Simon war bestimmt längst gegangen. Sie hatte recht. Es hatte fun k tioniert.
     
    *
     
    Was zum Geier tat sie da?
    Sie stand mit geschlossenen Augen an der Wand und bewegte sich nicht. Bei dieser Frau war man auf keine Reaktion vorbereitet. Damit hatte er nicht gerechnet. Er dachte, sie würde sich rausreden, weil sie, statt zu Hause zu sein, die Vorlesung besuchte. Aber nein, sie stand einfach an die Wand g e lehnt und hielt die Augen geschlossen, als könnte sie ihn ignorieren. Der G e danke sollte eigentlich eine unangenehme Resonanz in seiner Magengegend hervorrufen. Aber das tat er nicht. Sie war so starrköpfig, wunderschön und so verführerisch. Und er wollte sie. Er würde sich nicht zurückhalten können. Um nichts in der Welt würde er sich diese Chance entgehen lassen.
    Natürlich hatte er sie in der Aula gesehen. Emma war ihm sofort aufgefa l len mit ihrem rosa Tuch, das sie sich in die Haare gebunden hatte. Diese u n glaubliche Frau zog seine Blicke magisch an. Er hatte sich gefreut. Er konnte es nicht verhindern, aber er mochte sie und ihren Ehrgeiz immer mehr. Es freute ihn auch, dass er ihr seine Vorlesung zeigen konnte. Noch nie war er so froh gewesen, eine Vertretung für Professor Dr. Wolf halten zu dürfen.
    Er hatte sich während der Vorlesung zwingen müssen, Emma nicht ständig anzusehen. Sonst wäre er mit seinen Gedanken vom Thema abgekommen. Noch nie hatte eine Frau ihn so fasziniert. Ihn so angesehen. Er konnte seine Gefühle für sie kaum begreifen. Seine Lust brachte ihn fast zum Explodieren. Ihr Blick, ihr Mund und die wilde Lockenmähne, die sie mit dem rosa Band nicht bezwingen konnte, hatten seinen Schritt innerhalb von Sekunden stei n hart anschwellen lassen. Für den Rest der Vorlesung hatte er Schutz hinter dem Podium suchen müssen.
    Würde sie jetzt warten, bis er von allein verschwand? Was ging in ihrem kleinen Kopf vor? Sie brachte ihn völlig aus dem Konzept.
    Er ging langsam auf sie zu, bemüht, kein Geräusch zu machen. Als er direkt vor ihr stand, beugte er sich herunter. Mit einem überwältigenden Gefühl, das Richtige zu tun, senkte er seinen Kopf und küsste sie.
     
    *
     
    Emma erschrak, als sie plötzlich Lippen auf den ihren spürte.
    Sie waren zärtlich und hatten sie kaum berührt. Simon streifte sanft ihre Oberlippe. Sie wusste, ohne hinzusehen, wem diese Lippen gehörten. Sie ve r suchte, nach Luft zu schnappen, als die Energie sie durchströmte. Sie ve r suchte, zu atmen. Es ging nicht.
    Sie konnte sich nicht überwinden, sich ihm zu entziehen. Es fühlte sich ei n fach zu gut an. Es fühlte sich richtig an.
    Seine Zunge schob sich zwischen ihre Lippen und öffnete ihren Mund. Emma ließ ihn ein. Nie wieder wollte sie die Augen aufmachen. Elektrische Wellen rasten durch ihren Körper und kitzelten ihre Sinne. Simon nahm ihr Gesicht in beide Hände und hielt sie fest, als wäre sie etwas sehr Wertvolles. Sie konnte nicht mehr denken. Ihr Herz schlug wie verrückt. Simon hatte wunderbare Hände. Emma erwiderte seinen Kuss, der jetzt fordernder wu r de. Gut, dass sie immer noch an der Wand lehnte, sonst hätten ihre Beine ihr den Dienst versagt. Sie schlang ihre Arme um Simons festen Oberkörper, fuhr dann hoch zu seinem Nacken und ließ sich weiter in den Himmel kü s sen. Eine Welle der Lust überkam sie und fuhr ihr direkt zwischen die Beine.
    Noch nie hatte ein Mann sie so geküsst. Sie konnte es kaum begreifen. Wollte dieser Mann sie wirklich? Das Gefühl verwirrte sie. Pure Emotion vibrierte zwischen ihnen. Etwas Subtiles, Unbegreifliches, das die Luft zum Schwirren brachte. Sie hatte nicht gewusst, wie es sich anfühlte, so verschlu n

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