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Zwei Toechter und drei Hunde

Zwei Toechter und drei Hunde

Titel: Zwei Toechter und drei Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans G Bentz
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am Ende des Stegs lehnt wie eine griechische Statue der Reiserer-Franz, in einer ganz kleinen Badehose, so einer, wie sie Mitglieder von Schwimmvereinen tragen. Das Licht schimmert auf seinen tiefbraunen Muskeln. Ich bemerke, wie Zimmermann einen melancholischen Blick auf seinen kleinen weißen Bauch und die Beine wirft, besonders auf das rechte, an dem unter ganz leicht rötlicher Behaarung eine Krampfader sichtbar ist.
    Vorstellung mit Reiserer-Franz. Als der dem Professor die Hand schüttelt, wird Enrico ganz blaß und beißt die Zähne in die Unterlippe, aber er gibt keinen Mucks von sich. Ich rechne ihm das hoch an, denn Franz’ Händedrücke kenne ich.
    Franz zieht Susanne an sich und gibt der völlig Verblüfften einen Kuß. Dann klopft er sie kräftig auf den Po und grinst Enrico an: »Bleibt ja in der Familie!« Er läßt wirklich keine Pointe aus, der Hallodri! Heute ist sein großer Tag, denn viele Jahre seines Lebens hat er um Susanne gerungen, die ihn aber unverschämterweise nur für Hausarbeiten ausnutzte, die eigentlich sie hätte erledigen müssen. Eines Nachts versuchte Franzi zu kassieren, indem er in das Fenster stieg, hinter dem die Backfische Susanne und Margot schliefen. Wie er sich Margots Rolle bei diesem Schäferstündchen vorstellte, ist nie recht klargeworden. Vielleicht vertraute er übermäßig auf ihren festen Schlaf oder glaubte, es würde sie interessieren. Jedenfalls sagten ihm die jungen Damen mit Kleiderbügeln und Schuhabsätzen ihre Meinung, und er war schneller wieder draußen, als er hineingekrochen war. Seitdem war er wieder Susannes demütiger Sklave. Sie verzieh ihm, das kleine Biest, und ließ es sich gefallen. Erst als sie Marc heiratete, zog er sich zurück und baute aus Verzweiflung — er ist Maurer — ganz allein ein neues Stockwerk auf das Haus seiner Mutter. Heute nun hat man ihn aus der Mottenkiste geholt, und er kassiert mit männlichem Zynismus.
    »Also, dann wollen wir mal!« sagt er, schwingt sich auf das Geländer der Brücke und ist mit einem prachtvollen Hechtsprung im Wasser. Man sieht seinen Körper wie einen Delphin durch die dunkelgrüne Tiefe gleiten.
    »Ich spring’ auch vom Geländer«, sagt Susanne. »Professor, helfen Sie mir mal?«
    Enrico taucht aus seiner durch Muskelprotzerei erzeugten Depression wieder auf und hilft. Erst faßt er Susanne um die Taille, aber sie erklärt ihm, das reiche nicht, er müsse tiefer anfassen, sonst käme sie ja nicht auf das Geländer. Enrico guckt einen Moment zweifelnd auf das kleine Popochen, und dann packt er sie an den Kniekehlen. »Nein, nicht doch!« kichert Susannchen. »Da falle ich ja vornüber! Direkt um die Hüfte.«
    Enrico, der vom Anheben erheblich schwitzt, kneift ein Auge gegen mich zusammen, packt sie dann da, wo er sie eigentlich packen wollte — und sollte —, und stellt sie schließlich auf das Geländer. Eine Sekunde später ist sie mit einem Hechtsprung weg, der dem des Franz alle Ehre macht. Wir beide sehen uns an, Enrico zeigt auf das Geländer: »Bitte sehr, dem Alter der Vortritt! Aber wenn du glaubst, daß ich dich ‘raufhebe — ich bin nämlich beiderseits am Bruch operiert.«
    »Ich spring’ überhaupt nicht«, sage ich. »Aber tauchen tue ich gern. Du auch?«
    »Nein, nicht besonders«, meint Enrico. Dann kriecht er unter dem Geländer weg und springt direkt vom Steg senkrecht ab, indem er sich die Nase zuhält. Diese kindliche Veranstaltung macht er aber dadurch wett, daß er in einem sehr anständigen Kraulstil den beiden anderen nachschwimmt. Die haben inzwischen kehrtgemacht und legen sich in einigem Abstand vor die Treppe, die vom Steg ins Wasser führt.
    »Jetzt kommt das Beste«, schreit Susanne, »der Colonel geht ins Wasser!«
    »Er ist ein großer Taucher, hat er mir gesagt«, erklärt Enrico. Er hat sich etwas hinter Susanne gelegt und ist fieberhaft damit beschäftigt, mit den Fingern seine Haare so zu kämmen, daß man die Glatze nicht allzusehr sieht.
    »Ja, tauchen kann er«, sagt Susanne, »aber erst muß er ja mal drin sein!«
    »Pah!« mache ich und steige die beiden ersten Stufen hinunter, bleibe aber erstarrt dort stehen: »Das hält ja kein Mensch aus!«
    »Sie müssen sich die Arme naß machen, Colonel!« rät der Franzi.
    »Wie stellst du dir das vor, du dummer Kerl, dabei falle ich doch vornüber!«
    Ich klammere mich an das Geländer und steige noch eine Stufe tiefer: »Eijeijeijeijei — am Knie ist ‘ne ganz besonders unangenehme Zone!«
    »Na, nun mal

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