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Zwei Toechter und drei Hunde

Zwei Toechter und drei Hunde

Titel: Zwei Toechter und drei Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans G Bentz
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weiter«, sagt Susanne und schlägt, auf dem Rücken liegend, mit den Füßen Schaum.
    Ich beiße die Zähne zusammen und schaffe es bis zum Nabel. Dann wasche ich mir das Herz, mache die Augen zu und schippe mir Wasser ins Genick. »Na, nu hopp«, sagt Zimmermann, »noch die kleinen Ärmchen, und dann haben wir’s ja!«
    »Gerade die Arme sind’s doch!« erwidere ich. »Ist das bei euch auch so?«
    Alle drei versichern im Chor, daß es bei ihnen keineswegs so sei. Ich hole tief Atem und tauche dann mit einem Ruck weg. Eine Minute genau kann ich unter Wasser bleiben und bringe es fertig, mitten zwischen den dreien wieder an die Oberfläche zu kommen. Direkt unter Susanne, die ich an den Fußsohlen kitzele. Sie kreischt wie am Spieß.
    »Wir hatten direkt Angst um Sie, Colonel!« sagt Franz.
    »Alle Achtung!« meint Zimmermann.
    Und dann schwimmen wir zu viert hinaus. Susannchen sprüht. Sie droht Franz mit dem Finger: »Na, wenn Margot erfährt, daß du wieder bei mir genassauert hast!«
    »Na, und was ist dann?« fragt er kampflüstern.
    »Ach so!« macht Susanne. »Du darfst — aber die anderen nicht!«
    In Franz’ Gesicht kommt ein unheildrohendes Licht: »Den möchte ich mal erleben, der auf Margot Kurs nimmt!«
    »Du bist wohl mit deiner Abzahlung fertig?« fragt Susanne spitz.
    Und zu Zimmermann: »Beim letzten Schützenball hat’s einer versucht! Der lag dann fünf Wochen im Krankenhaus, und Franz mußte es zahlen! Dabei konnte der arme Kerl gar nichts dafür, Margot hatte ihn herausgefordert, das kleine Luder! Um Franz eifersüchtig zu machen!«
    Zimmermann hustet, er hat Wasser geschluckt: »Tja, also...«, meint er zu Franz, »ich muß Frau — ich meine, ich muß der jungen Dame hier recht geben. Wenigstens vom juristischen Standpunkt aus — es ist natürlich eine Affekthandlung, aber andererseits, zivilrechtlich gesehen...«
    »Ich werde mich jedenfalls an Sie wenden, Herr Professor«, erklärt Franz feierlich, »wenn ich den Nächsten zusammenschlage!«
    »Was für ein himmlischer Tag«, sagt Enrico und legt sich auf den Rücken. »Seht mal die Wolken!«
    Als wir heimkommen, sagt das Frauchen zu Susanne: »Marc hat angerufen!«
    Sie zuckt nur die Achseln. Zimmermann zieht die Augenbrauen hoch.
    »Wir trinken alle bei Bentlers drüben Kaffee, wenn’s euch recht ist, sie haben uns eingeladen«, sagt das Frauchen.
    »Nur mich müssen Sie bitte entschuldigen«, sagt Franz, »ich habe noch zu tun. Ich geh’ nur noch schnell mit, um Margot zu sehen.«
    »Was ist er denn von Beruf?« flüstert Enrico, als wir alle hintereinander hinüber zu Bentlers marschieren.
    »Bauunternehmer«, sage ich.
    Drüben große Vorstellung. Teddy und Zimmermann wissen offensichtlich nichts miteinander anzufangen. Je charmanter Enrico wird, desto hilfloser ist Teddy. Schließlich entfache ich ein Autogespräch, und da finden sie sich dann einigermaßen miteinander zurecht. Teddy geht sogar mit Enrico hinüber und sieht sich dessen Sportwagen an. Als sie durch die Diele kommen, nimmt Franz gerade rührenden Abschied von Margot. Er läßt sich auch in diesem Fall nichts entgehen und ist bemüht, Jahre des hoffnungslosen Darbens in wenigen Minuten wieder einzubringen. In der Küchentür lehnt Buddy, er ist ganz blaß vor Wut und hat ein Stück Holz zwischen den Zähnen, an dem er kaut. Ich stelle ihn Zimmermann vor: »Herr Peter X., einer deiner Schüler. Na, du wirst ihn ja kennen.«
    »Natürlich, natürlich«, sagt Zimmermann abwesend und starrt auf die Abschiedsgruppe. Ganz ist er anscheinend doch noch nicht drüber weg!
    Franz ist nur mit Mühe loszuwerden. Margot schiebt ihn von sich und sagt: »Also, Schatzi, arbeite schön!« Und als er daraufhin >noch einen letzten< haben will, klopft ihm Teddy auf die Schulter: »Als Vorschuß war das ausreichend, mein Lieber! ‘raus mit dir.«
    Nach dem Kaffee wird der Beschluß gefaßt, gemeinsam in die Kreisstadt ins Kino zu fahren. Enrico nimmt Susanne in seinen Wagen, ich nehme außer Frauchen auch Margot und Buddy mit, Teddy und Addi fahren mit ihrem Wagen. Bevor Enrico zu Susanne einsteigt, nimmt er mich einen Moment beiseite: »ich bin dir sehr dankbar, ein wirklich bezauberndes Wesen! Das ganze Gegenteil von Margot. Wer ist übrigens der Junge, den du da mitnimmst, kommt mir irgendwie bekannt vor...«
    »Wenn du nicht wie ein toter Schellfisch dauernd das Susannchen angestarrt hättest, würdest du gehört haben, was ich bei der Vorstellung sagte: Ein Kommilitone von

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