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Zwei Toechter und drei Hunde

Zwei Toechter und drei Hunde

Titel: Zwei Toechter und drei Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans G Bentz
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Peter windet sich irgendwo in der Finsternis zwischen Frauchens Füßen zusammen, scheint sich aber dort der Bemerkung der Platzanweiserin zu entsinnen, daß so ein kleines Hündchen doch niemanden genieren könne. Jedenfalls tut er etwas — er dreht sein Ventil auf, und während der einsame Rancher mit einem Reservepferd am Seil die Spur der Sheriffmörder verfolgt, die hinter den Felsen auf ihn lauem, werden die Leute rings um Frauchen unruhig. Dann kommt die Geruchswelle auch zu mir. »Sauerei!« sagt ein unglaublich Breitschultriger und dreht sich nach hinten um. Eine meckrige Männerstimme antwortet: »Das ist gut, selber einen fahrenlassen und nachher schreien!«
    »Mein Mann kann nichts dafür«, sagt ein — wie alle übrigen — nur undeutlich erkennbares weibliches Wesen neben dem Breitschultrigen, »er leidet an der Galle!«
    »Geh, sei doch ruhig, Frau«, schnaubt der Dicke, »ich war’s doch gar nicht!«
    »Ruhe!« ruft es von hinten, denn gerade jetzt hat man dem Rancher das Pferd unter dem Leib erschossen, und er entkommt dem sicheren Tod dadurch, daß er sich seitwärts in eine Furche fallen läßt, während rechts und links von ihm die kleinen Erdfontänen der Kugeleinschläge aufstieben.
    Ich habe plötzlich, auf dem Weg über Addi, Peter in der Hand. »Gib die Stinkbombe nach rechts weiter!« flüstert Addi. »Sonst merken sie, daß wir’s sind!« Ich setze Peter auf Enricos Schoß und halte ihm (Enrico) gleichzeitig den Mund zu: »Gib ihn Susanne«, zische ich, »er pupt wie ‘n Waldesel!« Dann lasse ich die Hand von Enricos Mund.
    »Warum?« fragt er laut. Sofort halte ich ihm erneut den Mund zu: »Weil er Knochen gefressen hat oder Schafdung. Ich glaube, es ist Schafdung, aber halt vor allem die Klappe!« Dies tut er dann auch endlich und reicht Peter an Susanne weiter, und dann beginnt irgendein Getue mit »Peterchen« und »armes Kleines« und »Verzeihung, Frau Susanne, ich dachte, ich hätte Peterchen in der Hand«, bis sich auch hier die Leute umdrehen.
    Endlich reitet der einsame Rancher siegreich wieder in die Stadt ein. Er hat den einen Arm in der Schlinge und um den anderen ein Seil, an dem die noch nicht erschossenen Unholde traben.
    Es wird hell, und wir lassen erst die anderen hinaus, damit sie nicht unser Peterchen und damit die Wahrheit entdecken. Vor dem Kino geht Peter in die Knie und tut das, was er schon längst vorher hätte tun sollen, während der aus dem Wagen gelassene Weffi das Plakat für den nächsten Film begießt.
    Bei der Heimfahrt werden auf Wunsch von Addi die Plätze gewechselt. Ich setze mich zu Enrico in den Sportwagen, das Frauchen fährt meinen Wagen und hat Susanne, Margot und einen etwas — wegen Franz — schmollenden Buddy an Bord, außerdem die Hunde. Als Schluß folgen Addi und Teddy.
    Eine Weile sitzen Enrico und ich schweigend im Wagen. Nur ab und zu breche ich die Stille, um ihn zu ermahnen: »Paß auf, der Fußgänger da im dunklen Mantel! Woran denkst du eigentlich? Und fahr nicht so dicht auf meinen Wagen auf! Ich kann diese Drei-Meter-Abstand-Idioten nicht leiden. Ich glaube, du merkst gar nicht, daß du am Steuer sitzt! Soll ich nicht lieber fahren?«
    Auf diese letzte Bemerkung hin seufzt er herzzerbrechend: »Wie — was? Was meinst du? Nein, nein, ich fahr’ schon selber.« Und nach einer Weile: »Weißt du — diese Susanne... also, ich bin dir wirklich dankbar, daß du mir die Bekanntschaft der Bentlers vermittelt hast! Alles so nett und harmonisch. Hätte nicht gedacht, daß die peinliche Situation sich noch so reizend entwickeln würde. Ja — und was nun diese Susanne betrifft, ich muß dir sagen, sie hat das Bild der Frau in mir, die — also, ich meine, der Frau, die mir bestimmt ist, entscheidend umgeworfen!«
    »Na, Gott sei Dank!« entschlüpft es mir. Worauf er mir in gänzlichem Mißverstehen die Hand auf den Arm legt: »Du bist ein richtiger Freund! Außerdem bist du eben lebenserfahrener, und ich geniere mich nicht zu lernen, immer noch zu lernen. Das ist meine Natur.«
    »Und das gereicht dir nur zur Ehre, Enrico.« Diesmal meine ich es ganz ehrlich.
    »Ja, also — um auf Susanne zurückzukommen: Weißt du, was ich erkannt habe?«
    »Nein.«
    »Man muß seine Ergänzung heiraten! Ich meine — Margot in allen Ehren, prachtvolles Mädchen, entzückend, alles, was du willst. Aber eben auch sehr intellektuell. Das bin ich selbst. Was ich brauche, ist Wärme, Hingabe, jemanden, der mich um meiner selbst willen liebt! Für

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