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Zwei Toechter und drei Hunde

Zwei Toechter und drei Hunde

Titel: Zwei Toechter und drei Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans G Bentz
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den ich etwas bin, alles bin! Der Mann als Schicksal und so weiter. Und deshalb habe ich mich für Susanne entschieden!«
    Ich hole tief Atem: »Ja — Augenblick mal! Schließlich ist sie ja verheiratet!«
    »Noch, mein Lieber, noch! Aber innerlich ist sie fertig mit ihm. Da ist nichts mehr zwischen den beiden!«
    »Du bist schon wieder auf drei Meter an meinen Wagen ‘ran! Außerdem wird er gleich bremsen, weil wir links abbiegen. Und drittens gibt’s ja zwischen Ehepaaren auch noch Versöhnungen und reumütige Rückkehr und all so was. Unterschätz die Bindungen nicht, vor allem bei Susanne. Schließlich war Marc ihr erster Mann überhaupt.«
    »Dafür könnte ich ihm jetzt noch den Kragen umdrehen, diesem Lumpen!«
    »Wink ab, es geht nach links! Außerdem ist da noch was.«
    Er biegt links um und nimmt um zwei Zentimeter Abstand das Vorfahrtsschild mit. »Immer noch was?«
    »Du solltest dich zusammennehmen. Schließlich kann ich nicht mehr, als mir Mühe um dich geben.«
    Wieder habe ich seine Hand auf dem Arm: »Entschuldige!«
    »Tu die Pfote ans Steuer.«
    »Also, was ist da noch?«
    »Da ist noch, daß du dir Addi noch nicht angesehen hast. Du weißt, daß ich dir die drei Haupttypen der Frau zeigen wollte, die für dich in Betracht kommen. Den intellektuellen Kameraden, das hundertprozentige Weib und die reife Frau. Das ist Addi. Da liegen auch noch große Möglichkeiten. Für dich vielleicht entscheidend. Und außerdem sind das alles nur Anschauungsstücke im Schaufenster für dich. Kaufen mußt du woanders, mein Lieber! Muß ich dir das noch mal sagen?«
    »Ja, wo denn, um Himmels willen?«
    »Das ist deine Sache.«
    »Nein!« Er haut mit der Hand aufs Steuer: »Das ist deine Sache! Und du wirst es schaffen!«
    »Gut«, sage ich ergeben, »ich werde mir wenigstens Mühe geben. Aber zunächst mach weiter die Augen auf.«
    Das Abendessen findet bei uns statt. Es sind außer dem Reiserer-Franz alle dabei, also Addi, Teddy, Margot, Susanne und Buddy und wir sechs einschließlich Enrico und zwei Hunden<. Zu meiner Freude stelle ich fest, daß Enrico Hunde gern hat. Er tätschelt Weffchen und gibt ihm ein Stück rohen Schinken. Peterchen läßt sich zwar nicht von ihm anfassen, beobachtet ihn aber sehr aufmerksam und beschnüffelt ausführlich seine Hosenbeine. Weffchen hat direkt eine schwärmerische Zuneigung zu Enrico gefaßt und springt ihm, als wir nach dem Essen um den Rauchtisch sitzen, auf den Schoß. Enrico vergräbt die Nase in seinem Fell. Weffi gähnt begeistert, und Enrico schließt betäubt die Augen. »Merkwürdiger Geruch«, sagt er, als er sie wieder aufmacht, »woran erinnert er mich bloß...«
    »Aus dem Fell riecht er nach Brathuhn«, sage ich.
    Enrico lacht, Weffchen kringelt sich auf seinem Schoß zusammen, schmatzt ein paarmal und entschlummert sanft.
    »Ja, überhaupt, die Tiere«, sagt Enrico. »Dieser Film, den wir vorhin gesehen haben, mit den Fischen...«
    »Wieso Fische?« fragt Teddy.
    Addi streichelt ihm über den Kopf: »Du hast geschlafen, Väterchen. Du bist erst wach geworden, als ich dir ‘n Schubs gab, weil der Hauptfilm anfing.«
    »Ich weiß nicht, warum«, sagt das Frauchen, »aber mich hat dieser Film über die Fische schrecklich aufgeregt.«
    »Wegen der Farben?« fragt Margot. »Die waren wirklich einzigartig, und wie schön diese Tiere alle sind!«
    »Nein«, sagt das Frauchen, »nicht deswegen. Sondern weil sie sich alle gegenseitig fressen! Jedes dieser Wesen lebt doch ständig in Todesangst! Es muß morden, um leben zu können, und wird gemordet! Wie schrecklich!«
    »Ja«, sage ich, »wenn sie wenigstens gleich tot wären. Aber so bei lebendigem Leibe Stück für Stück aufgefressen werden... «
    »Wenn sie schreien könnten«, meint Frauchen, »wäre der ganze Ozean ein einziger Jammer- und Todesschrei.«
    »Sie können schreien«, sagt Enrico. »Nur schreien sie auf einer anderen Wellenlänge. Es ist ja schon gelungen, ihre Laute im Radio zu übertragen.«
    »Na, um so furchtbarer!« sagt das Frauchen.
    Enrico zuckt die Achseln und streift gedankenvoll die Asche von seiner Zigarre: »Sind wir besser? So ein Kälbchen, so ein zauberhaftes! Ich esse besonders gern Kalbskoteletts.«
    »Das ist es ja!« sagt Frauchen. »Da ist es ja! Deshalb habe ich doch gesagt, was für eine furchtbare Welt! Die ganze Welt ist nicht in Ordnung!«
    Enrico zuckt abermals die Achseln: »Vergessen Sie nicht, gnädige Frau, daß das nur unsere Sicht dieser Welt ist. Physikalisch

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