Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zweimal ist einmal zuviel

Zweimal ist einmal zuviel

Titel: Zweimal ist einmal zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
über Bestattungskosten zu informieren. »Ich habe genug gesehen«, sagte ich zu Grandma. »Von mir aus können wir nach Hause fahren.«
    »Einverstanden. Ich muß endlich aus diesen Schuhen raus. So eine Gangsterjagd macht ganz schön müde.«
    Wir gingen hinaus und blieben unter der Lampe stehen.
    »Komisch«, sagte Grandma Mazur. »Ich hätte wetten können, daß wir das Auto hier geparkt hatten.«
    Ich seufzte. »Das hatten wir auch.«
    »Es ist weg.«
    Das war es in der Tat. Der Jeep war verschwunden. Ich holte das Handy aus der Tasche und rief Morelli an. Als er sich nicht meldete, versuchte ich es unter der Nummer seines Autotelefons.
    Es knisterte kurz in der Leitung, dann war Morelli am Apparat.
    »Hier ist Stephanie«, sagte ich. »Ich stehe vor der Stätte des ewigen Friedens in der Stark Street, und mir ist gerade das Auto geklaut worden.«
    Er antwortete nicht gleich, aber ich meinte ein unterdrücktes Lachen zu hören. »Hast du den Diebstahl schon der Polizei gemeldet?« fragte er schließlich.
    »Ich melde ihn dir.«
    »Da muß ich mich ja direkt geehrt fühlen.«
    »Grandma Mazur ist bei mir, und ihr tun die Füße weh.«
    »Habe verstanden. Roger.«
    Ich steckte das Handy wieder ein. »Morelli ist auf dem Weg.«
    »Nett von ihm, uns abzuholen.«
    Vermutlich hatte Morelli sowieso auf dem Parkplatz vor meinem Haus kampiert, um mich abzufangen und das Neueste über Perry Sandeman zu erfahren.
    Grandma und ich blieben in der Nähe der Tür und behielten die vorbeifahrenden Autos im Auge, für den Fall, daß mein Wagen zufällig darunter war. Es gab keine weiteren Zwischenfälle, und Grandma Mazur war sichtlich enttäuscht, daß sie nicht von irgendwelchen Dealern oder Zuhältern angequatscht worden war.
    »Ich weiß gar nicht, was die ganze Aufregung soll«, sagte sie. »Heute ist doch eine Nacht wie jede andere, warum haben wir noch kein einziges Verbrechen gesehen? Die Stark Street wird ihrem Ruf wirklich nicht gerecht.«
    »Irgendeine Schweinebacke hat meinen Wagen geklaut.«
    »Stimmt. Das ist immerhin etwas. Aber von dem Diebstahl haben wir nichts mitgekriegt. Wenn man es nicht mit eigenen Augen sieht, ist es einfach nicht das gleiche.«
    Morelli bog um die Ecke. Er hielt in der zweiten Reihe, schaltete das Warnlicht ein und kam zu uns herüber. »Was ist passiert?«
    »Der Jeep stand abgeschlossen auf dem Parkplatz. Wir sind ins Bestattungsinstitut gegangen, und als wir zehn Minuten später zurückkamen, war er weg.«
    »Gibt es Zeugen?«
    »Nicht daß ich wüßte. Aber ich habe mich auch nicht umgehört.« In meiner kurzen Zeit als Kopfgeldjägerin hatte ich gelernt, daß die Leute in der Stark Street nie etwas sahen oder hörten.
    »Nach deinem Anruf habe ich gleich eine Suchmeldung an alle Streifenwagen durchgeben lassen«, sagte Morelli. »Du mußt morgen auf die Wache kommen und offiziell Anzeige erstatten.«
    »Meinst du, ich kriege das Auto wieder?«
    »Möglich ist alles.«
    »Letztens habe ich eine Sendung über Autodiebstahl gesehen«, sagte Grandma Mazur. »Da haben sie gezeigt, wie die Wagen ausgeschlachtet werden. Wahrscheinlich ist von deinem Jeep nur noch ein Ölfleck auf irgendeinem Werkstattboden übrig.«
    Morelli öffnete die Beifahrertür seines Geländewagens und hob Grandma hinein. Ich zwängte mich neben sie und versuchte mir Mut zu machen. Es wurden längst nicht alle gestohlenen Autos als Ersatzteillager mißbraucht. Mein Jeep war so schnuckelig, daß bestimmt jemand eine Spritztour damit machen würde. Ich durfte die Hoffnung nicht aufgeben.
    Morelli wendete und brachte Grandma nach Hause. Wir blieben nur, bis Grandma in ihrem Schaukelstuhl saß und wir meine Mutter überzeugt hatten, daß uns auf der Stark Street nichts Schlimmes zugestoßen war – von dem Diebstahl einmal abgesehen.
    Bevor wir gingen, gab sie mir wie üblich eine Tüte mit, das hatte bereits Tradition. »Nur eine Kleinigkeit für zwischendurch«, sagte sie. »Ein bißchen Gewürzkuchen.«
    »Ich bin ganz wild auf Gewürzkuchen«, sagte Morelli, als wir wieder im Auto saßen und zu meiner Wohnung fuhren.
    »Tatsächlich? Du kriegst trotzdem nichts ab.«
    »Vielleicht doch«, sagte er. »Schließlich habe ich dir heute abend aus der Patsche geholfen. Dafür kannst du mir zumindest ein Stück Gewürzkuchen abgeben.«
    »Es geht dir ja gar nicht um den Kuchen. Du willst doch nur mitkommen, um mich über Perry Sandeman auszuhorchen.«
    »Das ist nicht der einzige Grund.«
    »Sandeman war nicht sehr

Weitere Kostenlose Bücher