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Zweimal ist einmal zuviel

Zweimal ist einmal zuviel

Titel: Zweimal ist einmal zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Freund zum Beispiel oder eine Geliebte.«
    »Oder es ist jemand, der ihnen durch Zufall auf die Schliche gekommen ist«, sagte Morelli. »Jemand, der sie belauscht hat.«
    »Jemand wie Louie Moon zum Beispiel?«
    »Ja, genau. Jemand wie Louie Moon«, sagte Morelli.
    »Außerdem muß es dem unbekannten Vierten möglich gewesen sein, an den Lagerschlüssel heranzukommen. Auch das trifft auf Louie Moon zu.«
    »Aber von der Sorte Leute muß es in Spiros Umgebung nur so wimmeln. Angefangen bei seiner Putzfrau bis hin zu Clara, der Friseuse. Dasselbe gilt für Moogey. Nur weil Spiro dir gesagt hat, daß er als einziger einen Schlüssel hatte, braucht es noch lange nicht zu stimmen. Wahrscheinlich hatte jeder der drei seinen eigenen.«
    »Aber wo ist dann Moogeys Schlüssel abgeblieben? Hat man ihn bei ihm gefunden? Hing er an seinem Schlüsselbund?«
    »Sein Schlüsselbund ist bis heute nicht aufgetaucht. Die Kollegen dachten, er würde irgendwo in der Werkstatt herumliegen und sich früher oder später von selbst wieder einfinden. Es schien nicht wichtig zu sein. Moogeys Eltern haben einen Ersatzschlüssel für seinen Wagen mitgebracht.
    Ich werde gleich noch mal bei Spiro vorbeifahren und ihm ein bißchen auf den Zahn fühlen. Seit wir die Särge gefunden haben, habe ich ja einen schönen Grund dafür. Und mit Louie Moon möchte ich auch reden. Kannst du ein Weilchen auf dich allein aufpassen?«
    »Mach dir um mich keine Sorgen. Ich komme schon zurecht. Ich wollte bloß einkaufen gehen. Mal sehen, ob ich nicht ein Kleid finde, das zu meinen neuen Schuhen paßt.«
    Morelli bekam einen harten Zug um den Mund. »Du lügst. Du hast irgendeine Dummheit vor.«
    »Jetzt bin ich aber wirklich enttäuscht. Ich dachte, du könntest es kaum erwarten, daß ich mir ein lila Kleid zu den lila Schuhen kaufe. Ich hatte ein superenges Minikleid im Sinn, mit Glasperlen und Pailletten.«
    »Ich kenne dich, du gehst bestimmt nicht einkaufen.«
    »Großes Indianerehrenwort. Ich gehe einkaufen. Du kannst mir glauben.«
    Morelli kräuselte spöttisch die Lippen. »Du würdest doch sogar den Papst persönlich anlügen.«
    Ich konnte mich gerade noch beherrschen, nicht das Kreuzzeichen zu machen. »Ich lüge fast nie.« Nur, wenn es unumgänglich ist. Oder wenn ich mit der Wahrheit nicht weiterkomme.
    Sobald Morelli nicht mehr zu sehen war, fuhr ich zu Vinnies Büro, um mir ein paar Adressen zu beschaffen.

10
    Im Kautionsbüro war der Teufel los.
    »Dominic Russo hat selbstgemachte Saucen«, schrie Connie. »Mit Eiertomaten. Mit frischem Basilikum. Mit frischem Knoblauch.«
    »Der soll sich seine Eiertomaten an den Hut stecken. Ich sage bloß, die beste Pizza der Stadt gibt es bei Tiny in der First Street«, schrie Lula zurück. »Nirgendwo gibt es so gute Pizza wie bei Tiny. Der Mann macht die reinste Soul-Pizza.«
    »Soul-Pizza? Ich lach mich tot. Seit wann versteht ihr Schwarzen denn was von Pizza?« brüllte Connie.
    Wie auf Befehl drehten sich die beiden Frauen gleichzeitig zu mir um.
    »Du mußt den Schiedsrichter machen«, raunzte Connie. »Sag du dieser neunmalklugen Person, wie toll Dominics Pizza ist.«
    »Natürlich gibt es bei Dom gute Pizza«, sagte ich. »Aber ich mag am liebsten die Pizza von Pino.«
    »Pino!« Connie verzog verächtlich den Mund. »Pino kriegt die Sauce in riesigen Kanistern fertig ins Haus geliefert.«
    »Ich weiß«, sagte ich. »Aber ich stehe nun mal auf Sauce aus Kanistern.« Ich warf meine Handtasche auf Connies Schreibtisch. »Schön, daß ihr euch so gut versteht.«
    Lula gab ein wütendes Knurren von sich.
    Ich knallte mich auf die Couch. »Ich brauche ein paar Adressen, weil ich mich ein bißchen als Meisterspionin betätigen will.«
    Connie griff hinter sich ins Regal und nahm das Adreßbuch heraus. »Auf wen hast du es denn abgesehen?«
    »Spiro Stiva und Louie Moon.«
    »Ich wäre nicht besonders versessen darauf, Spiros Sofakissen umzudrehen«, sagte Connie. »Genausowenig wie ich Lust hätte, in seinen Kühlschrank zu gucken.«
    Lula verzog das Gesicht. »Redet ihr etwa von dem Leichenbestatter? Du willst doch nicht etwa bei einem Leichenbestatter einbrechen, oder?«
    Connie schrieb mir Spiros Adresse auf, dann schlug sie unter Louie Moon nach.
    Ich warf einen Blick auf den ersten Zettel. »Weißt du, wo das ist?«
    »In den Century Court Apartments. Du fährst die Klockner rauf bis zur Demby.« Connie gab mir die zweite Adresse. »Wo das ist, weiß ich nicht. Irgendwo in Hamilton

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