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Zweimal ist einmal zuviel

Zweimal ist einmal zuviel

Titel: Zweimal ist einmal zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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es selbst nicht so genau. Vielleicht war für ihn alles real.«
    »Meinst du wirklich, daß die Polizei sich um die Sache kümmern sollte?«
    »Der Versand menschlicher Körperteile durch die Post ist jedenfalls nicht erlaubt.«
    »Mußten wir uns deswegen so schnell von meinen Eltern verabschieden?«
    »Ich hatte es deshalb so eilig, weil ich es keine zwei Stunden am Eßtisch ausgehalten hätte, während in Gedanken alle mit Joe Looseys Schwanz beschäftigt sind, der nebenan im Kühlschrank liegt.«
    »Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du diese Episode für dich behalten würdest. Sonst kommen die Leute noch auf falsche Gedanken, was Mr. Loosey und mich angeht.«
    »Dein Geheimnis ist bei mir sicher.«
    »Ob wir es Spiro erzählen sollten, was meinst du?«
    »Ich finde,
du
solltest es ihm sagen. Laß ihn in dem Glauben, daß ihr beide Kennys Opfer seid. Als seine Leidensgenossin kriegst du vielleicht doch noch etwas aus ihm heraus.«
    Unterwegs holten wir uns am Schalter eines Drive-in-Restaurants etwas zu essen. Sobald Morelli das Fenster wieder hochgekurbelt hatte, zog der Duft Amerikas durch den Wagen.
    »Ein Braten ist es leider nicht«, sagte er.
    Damit hatte er recht. Aber für mich war das wichtigste am Essen sowieso der Nachtisch. Ich steckte den Strohhalm in den Milchshake und fischte mir ein paar Pommes aus der Tüte. »Und was für Geschichten hat Kenny dir anvertraut, als ihr noch Kinder wart?«
    »Das möchte ich dir lieber nicht erzählen. Ich will mich auch gar nicht daran erinnern. Die widerwärtigsten Sachen, echt krankhaft.«
    Er nahm sich eine Handvoll Pommes. »Du hast mir noch gar nicht erzählt, wie du Kenny in dem Motel aufgestöbert hast.«
    »Wahrscheinlich sollte ich meine Berufsgeheimnisse lieber nicht preisgeben.«
    »Na, komm schon, gib dir einen Ruck.«
    Okay, Zeit für ein bißchen Eigenwerbung. Zeit, Morelli mit ein paar wertlosen Informationen gnädig zu stimmen und ihn bei einer illegalen Aktivität im nachhinein zum Mitwisser zu machen. »Ich bin in Spiros Wohnung eingebrochen. Dabei habe ich ein paar Telefonnummern gefunden. Als ich sie überprüft habe, bin ich auf das Motel gestoßen.«
    Morelli schaute mich an. Zum Glück konnte ich im Dunkeln nicht erkennen, was für ein Gesicht er machte. »Du bist in Spiros Wohnung eingedrungen? Durch eine zufällig unversperrte Tür, wie ich stark hoffe?«
    »Durch ein mittels einer Damenhandtasche eingeschlagenes Fenster.«
    »Verdammt, Stephanie. Das ist Einbruch und unbefugtes Betreten. Dafür kann man verhaftet werden. Dafür kann man in den Knast kommen.«
    »Ich habe aufgepaßt.«
    »Das erleichtert mich sehr.«
    »Spiro wird wahrscheinlich denken, daß es Kenny gewesen ist. Er erstattet bestimmt keine Anzeige.«
    »Dann wußte Spiro also doch, wo Kenny sich verkrochen hatte. Es wundert mich, daß Kenny so unvorsichtig ist.«
    »Spiro hat im Bestattungsinstitut ein Telefon mit Anruferkennung. Vielleicht wußte Kenny nicht, daß er sein Versteck mit einem Anruf verraten würde.«
    Den Rest der Strecke legten wir schweigend zurück. Morelli bog auf den Revierparkplatz ein, suchte sich eine Lücke und schaltete die Scheinwerfer aus.
    »Möchtest du mit reinkommen?«
    »Lieber nicht. Ich warte hier.«
    Er nahm das Penispäckchen und eine Essenstüte mit. »Ich bin so schnell wie möglich wieder zurück.«
    Ich gab ihm den Zettel mit den Seriennummern der Waffen und den Informationen von den Munitionskartons. »Ich habe in Spiros Schlafzimmer ein kleines Waffenlager ausgehoben. Du könntest mal überprüfen, ob die Artillerie aus Braddock stammt.« Ich war zwar nicht gerade versessen darauf, Morelli zu helfen, weil er mir immer noch nicht ganz traute, aber allein konnte ich die Herkunft der Waffen nicht feststellen. Und wenn sie wirklich gestohlen waren, hätte ich bei Morelli einen Gefallen gut.
    Er lief zum Hintereingang des Reviers. Die Tür ging auf, und ein helles Viereck zeichnete sich in der dunklen Backsteinfassade ab. Als sich die Tür wieder geschlossen hatte, packte ich meinen Cheeseburger aus. Ob Morelli das Beweismittel wohl offiziell identifizieren lassen mußte? Und wenn ja, von wem? Von Louie Moon oder Mrs. Loosey wahrscheinlich. Hoffentlich dachte er daran, die Hutnadel herauszuziehen, bevor er Mrs. Loosey in die Schachtel sehen ließ.
    Als ich den Cheeseburger und die Pommes verdrückt hatte, machte ich mich über den Milchshake her. Draußen regte sich nichts, weder auf dem Parkplatz noch auf der Straße, und die

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