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Zweimal ist einmal zuviel

Zweimal ist einmal zuviel

Titel: Zweimal ist einmal zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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es?«
    Morelli rückte mir so dicht auf den Pelz, daß ich einen Schritt zurück machen mußte.
    »Ich war gerade in der Gegend, weil ich die Sicherheitsvorkehrungen überprüfen wollte«, sagte Morelli. »Da habe ich plötzlich Lammkeule gerochen.«
    »Wer ist da?« rief meine Mutter.
    »Morelli. Er kam gerade zufällig vorbei und hat die Lammkeule gerochen. Aber er geht schon wieder. UND ZWAR SOFORT!«
    »Sie hat wirklich keine Manieren«, sagte meine Mutter zu Morelli. »Ich weiß nicht, woher sie dieses schlechte Benehmen hat. Ich habe sie nicht so erzogen. Stephanie, leg noch ein Gedeck auf.«
    *
    Um halb acht verließen Morelli und ich das Haus. Er folgte mir in einem beigebraunen Lieferwagen bis zum Bestattungsinstitut, wo er auf den Kundenparkplatz fuhr, während ich in die Einfahrt einbog.
    Nachdem ich den Buick abgeschlossen hatte, ging ich zu Morelli hinüber. »Hast du noch etwas Neues herausbekommen?«
    »Ich bin die Rechnungen der Tankstelle durchgegangen. Der Möbelwagen war am Ende des Monats zu einem Ölwechsel in der Werkstatt. Bucky hat ihn morgens um sieben gebracht und am nächsten Tag wieder abgeholt.«
    »Laß mich raten. Cubby Delio war an dem Tag beim Pferderennen. Moogey und Sandeman haben gearbeitet.«
    »Genau. Sandeman hat den Auftrag angenommen. Seine Unterschrift ist auf der Rechnung.«
    »Hast du mit Sandeman geredet?«
    »Nein. Als ich zur Tankstelle kam, hatte er schon Feierabend gemacht. Ich konnte ihn nirgends finden, weder zu Hause noch in den Kneipen, die ich abgeklappert habe. Ich will es später noch mal probieren.«
    »Hast du bei ihm zu Hause etwas Interessantes gefunden?«
    »Die Tür war abgeschlossen.«
    »Du hast nicht durchs Fenster gesehen?«
    »Das wollte ich dir überlassen. Ich weiß doch, wie versessen du auf solche Abenteuer bist.«
    Mit anderen Worten, Morelli war zu feige gewesen, sich beim Spionieren auf der Feuerleiter erwischen zu lassen. »Bist du noch da, wenn ich mit Spiro den Laden zumache?«
    »Mich kriegen hier keine zehn Pferde weg.«
    Ich betrat das Bestattungsinstitut durch den Nebeneingang. Anscheinend hatte sich Kenny Mancusos Missetat herumgesprochen, da der penislose Joe Loosey im Honoratiorensaal aufgebahrt war, der den rekordverdächtigen Andrang der Trauernden kaum fassen konnte.
    Spiro, der in der Eingangshalle stand und das Bad in der Menge genoß, hielt sich den in Erfüllung seiner bestatterischen Pflichten verletzten Arm und kostete seine Rolle als tragische Berühmtheit weidlich aus. Dicht scharten sich die Leute um ihn und lauschten andächtig seinen Worten.
    Spiro ließ sein Publikum mit einer Verbeugung stehen und bedeutete mir, ihm in die Küche zu folgen. Unterwegs nahm er noch die große silberne Gebäckplatte vom Teetisch mit, ohne Andy Roche, der sich wieder daneben postiert hatte, zu beachten.
    »Die vermehren sich da draußen wie die Karnickel«, sagte Spiro, während er eine Großpackung Plätzchen auf die Platte kippte. »Die fressen mir noch die Haare vom Kopf. Eigentlich müßte ich nach Geschäftsschluß eine Besichtigung von Looseys Stummel veranstalten und Eintrittsgeld dafür verlangen.«
    »Hat Kenny sich wieder gemeldet?«
    »Nein. Ich glaube, er hat sein Pulver verschossen. Wobei mir siedendheiß etwas einfällt. Ich brauche Sie nicht mehr.«
    »Woher der plötzliche Sinneswandel?«
    »Weil sich die Lage entspannt hat.«
    »Das ist der einzige Grund?«
    »Ja. Das ist alles.« Er lief hinaus und knallte den Plätzchenteller wieder auf den Tisch. »Na, wie geht es uns denn heute?« fragte er Roche. »Wie ich sehe, kriegt Ihr Bruder von Looseys Beliebtheit auch etwas ab. Wahrscheinlich fragt sich der eine oder andere, ob Ihr Bruder noch völlig intakt ist, wenn Sie verstehen, was ich meine. Wie Sie sicher schon bemerkt haben, habe ich den Sargdeckel nur oben öffnen lassen, damit keiner auf die Idee kommt, ein bißchen nachzufühlen.«
    Roche sah aus, als ob er jeden Augenblick ersticken würde. »Danke«, sagte er. »Gut, daß Sie so vorausschauend sind.«
    Ich ging zu Morelli hinaus und informierte ihn über meine Kündigung.
    »Das kam aber ganz schön plötzlich«, sagte er, kaum zu erkennen in dem dunklen Wagen.
    »Ich glaube, Kenny hat die Waffen. Ich glaube, wir haben Spiro auf die richtige Fährte gesetzt. Er hat Kenny den Tip weitergegeben, und Kenny ist auf Gold gestoßen. Deshalb läßt er Spiro jetzt in Ruhe.«
    »Möglich wäre es.«
    Ich hatte meine Autoschlüssel schon in der Hand. »Ich fahre schnell mal

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