Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zweite Chance fuer die Liebe

Zweite Chance fuer die Liebe

Titel: Zweite Chance fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Conder
Vom Netzwerk:
nicht.“
    „Mir ist klar, dass du wütend bist …“
    „Aha, das weißt du also?“, spottete er.
    „… aber ich habe keine Ahnung, wie das Zeug in meine Tasche gekommen ist. Und ich gehe erst mit dir, wenn ich weiß, was als Nächstes passiert. Ich lasse mich nicht von dir herumschubsen wie vor sechs Jahren. Damals …“
    „Oh, lass das Theater, Honey. Hier gibt es nirgendwo eine Kamera.“
    „Lily.“
    Einen Moment lang starrte er sie an. Sie hatte Kopfschmerzen, das hatte er gleich an ihrer Miene bemerkt, und inzwischen hatte sie es auch geschafft, dass sich bei ihm ein Pochen hinter den Schläfen meldete. „Lily, meinetwegen. Meinst du, das hier macht mir Spaß? Meinst du, ich hätte nicht nach einer Alternative gesucht? Ich habe sogar einen guten Freund mit in die Sache hineingezogen, um dich freizubekommen. Und dir fällt nicht mehr ein, als die Unschuld in Person zu spielen? Du hast das Gesetz gebrochen, nicht ich. Also hör auf, mir die Rolle des gemeinen Widerlings zuzuweisen.“
    „Einen Freund?“, wisperte sie. Das hatte ihr offensichtlich den Wind aus den Segeln genommen. „Er wird doch hoffentlich nicht an die Presse gehen, oder?“
    Tristan schüttelte den Kopf. „Das ist wieder mal typisch – du denkst nur an dich.“
    „Ich mache mir Sorgen, welche Auswirkungen das auf Jordanas Hochzeit haben könnte“, fauchte sie zurück.
    „Das hättest du dir vorher überlegen sollen. Und nein, er wird nichts durchsickern lassen. Der Mann besitzt Diskretion und Integrität. Die Wörter solltest du mal im Fremdwörterbuch nachschlagen, damit du weißt, was das heißt. Herrgott, du hättest dir auch hier Drogen besorgen können, wenn du es so dringend nötig hast!“
    Sie warf ihm einen wütenden Blick zu. „Was ist in diesem Land aus der Unschuldsvermutung geworden, bis die Schuld bewiesen ist?“
    „Am Zoll mit Drogen erwischt zu werden, ist wohl Beweis genug“, schnaubte er.
    Lilys Kinn ruckte höher. „Sollten Anwälte ihren Mandanten nicht objektiv gegenüberstehen?“
    „Ich bin nicht dein Anwalt.“
    „Sondern? Mein Ritter in goldener Rüstung?“
    Ein Muskel zuckte an seiner Wange. „Ich tue Jordana einen Gefallen.“
    „Ah ja, der große Bruder“, spottete sie. „In der Rolle hast du dir ja schon immer gefallen. Es muss doch damals ein gutes Gefühl gewesen sein, Jordana vor meiner üblen Gesellschaft zu bewahren.“
    Sie schlang die Arme um sich – eine Geste der Verteidigung, die ihn seltsam rührte. Doch er weigerte sich, Mitleid mit ihr zu haben. Sein Vater hatte völlig recht gehabt: Lily Wild war eine Katastrophe, die nur darauf wartete, loszubrechen. „Ich hätte schon viel früher eingreifen sollen, eure Freundschaft von Anfang an unterbinden sollen. Als ich gehört habe, dass du zur Hochzeit kommst, wollte ich dich eigentlich nicht einmal grüßen. Jetzt ist ein ‚Hallo‘ wohl mein geringstes Problem. Lass dir versichert sein, dass ich die nächsten acht Tage nicht damit verbringen werde, jeden einzelnen Punkt durchzudiskutieren. Wenn du also …“
    „Fein.“ Sie massierte sich die Schläfen.
    Natürlich wusste er, was sie meinte, dennoch hakte er nach. „Fein – was? Kommst du mit, oder soll ich dich zu den Beamten zurückbringen?“
    Sie hob den Kopf und sah ihn an. Die Ringe unter ihren Augen waren dunkler geworden, und ihr Gesicht hatte praktisch alle Farbe verloren. Traf sie jetzt erst der Schock des Ganzen? Oder hatte sie die ganze Zeit unter Schock gestanden und kam nun zu sich?
    Er fluchte leise und hielt ihr seine Hand hin. Kommentarlos legte sie ihre Finger hinein. Eiskalte Finger. Also zog Tristan sein Jackett wieder aus und legte es ihr um, packte sie dann bei den Oberarmen und zog sie näher.
    „Benimm dich und kooperiere“, knurrte er.
    „Nie sagst du ‚bitte‘.“
    Verflucht, selbst jetzt, da sie sich kaum auf den Beinen halten konnte, musste sie das letzte Wort haben. Eisern hielt er den Blick auf ihre Augen gerichtet, denn sank er erst auf ihren Mund, wusste er schon jetzt, was passieren würde.
    „Bitte“, stieß er nach einer langen Pause aus. „Kannst du laufen?“
    „Sicher.“ Sie schwankte bedrohlich, als er sie losließ.
    Er wusste, dass es ein kapitaler Fehler war … dennoch hob er sie auf die Arme und trug sie aus der Bar. „Mach jetzt ja keine Szene. Uns fehlte gerade noch, dass man dich erkennt.“
    Und tatsächlich gehorchte sie und barg den Kopf an seiner Schulter, während Tristan ihren süßen Duft mit jedem Atemzug

Weitere Kostenlose Bücher