Zweite Chance - zu dritt
Schoko-Doughnuts.
Jared grinste. „Erwischt.“
Allerdings. Es hatte sie erwischt. Restlos.
Die Erkenntnis machte ihr Angst. Denn sie wollte nicht, dass er heute wegfuhr, aber sie konnte auch nicht mit ihm kommen.
Er griff über sie hinweg nach der kleinen blauen Schatulle. „Das ist für dich.“
Sie löste das gestreifte Geschenkband und hob vorsichtig den Deckel ab. Innen lag ein kleines Weißgoldarmband mit einem winzigen, emaillierten Babyschuh-Anhänger. Es war entzückend.
Lächelnd nahm Jared es heraus und legte es ihr um das Handgelenk.
„Wie lieb von dir.“ Kate starrte auf das baumelnde Anhängerchen. „Vielen Dank.“
Darauf überreichte Jared ihr den weißen Umschlag. „Jetzt das hier.“
Kate zog eine süße Karte mit einem kleinen Mädchen in einem endlosen Sonnenblumenfeld heraus. Sie drehte sie um, und bei den ersten Worten begann ihr das Herz heftig zu klopfen.
Du bist meine Frau und mein Leben. Ob ich hier oder in Seattle bin, das wird immer so bleiben. Vergiss die Re geln. Ich möchte eine richtige Ehe mit Dir. Wir wollen eine richtige Familie sein. Du musst nur das Zauberwort sagen.
In Liebe,
Jared (+ Cassidy)
Kate sah ihn an. Ihr war bewusst, was sie riskierte, aber sie war bereit, es noch einmal zu versuchen. Sie wollte Jared. Als Mann. Als Ehemann. Sie wollte, dass sie eine richtige Familie waren.
Die Entfernung spielte keine Rolle. Das waren nur Details. Sie räusperte sich und sagte: „Ja.“
Überdeutlich sah sie, wie ein Nerv an Jareds Hals zuckte.
„Ja?“, fragte er zurück.
„Ist das nicht das Wort, das ich sagen soll?“
Urplötzlich breitete sich ein Strahlen auf seinem Gesicht aus, von den Grübchen am Kinn bis zu den Augen mit den hinreißenden Lachfältchen. Er nahm Kate in den Arm und sah sie mit solcher Liebe an, dass ihr fast das Herz zersprang vor Glück. Dann beugte er sich vor, um sie zu küssen.
Als seine Lippen die ihren berührten, konnte sie ihre ganzen Gefühle für ihn, all ihre Sehnsucht nicht mehr zurückhalten. Sie wollte, dass der Kuss niemals endete.
Das Verlangen wurde so stark, dass sie die Hitze zwischen ihnen spürte. Sie sehnte sich so sehr nach Jared, dass es schon körperlich schmerzte. Aber sie spürte auch das Baby zwischen ihnen. Und daran, wie Jared sich zurückhielt, merkte sie, dass auch ihm die Anwesenheit der Kleinen bewusst war.
Sie waren eine Familie, und das hieß manchmal, dass man manche Dinge notgedrungen aufschieben musste.
„Ah-ga, ga.“
Langsam beendete Jared den Kuss. „Ich glaube, Cassidy fängt an, sich zu langweilen.“
Kate holte tief Luft und versuchte, wieder ruhig zu werden. Mit einem Lächeln bemerkte sie: „Weißt du, was ich jetzt am liebsten hätte?“
„Mhm“, murmelte Jared und sah ihr tief in die Augen. „Aber es ist zu früh, um Cassidy schon in ihr Bettchen zu legen.“
„Ich will dir nicht deine Illusionen zerstören“, antwortete Kate lachend. „Aber ich meinte etwas anderes.“
Er runzelte fragend die Stirn. „Woran dachtest du?“
„Frühstück“, sagte sie sehnsüchtig und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. „Dieser Doughnut schmeckt lecker.“
Jared warf Cassidy einen Blick zu und seufzte. „Deine Mom hat heute morgen die falschen Ideen.“
„Nein, sie denkt nur manchmal praktischer. Zum Beispiel denkt sie daran, dass wir alle in einer Stunde bei Grandma und Grandpa eingeladen sind.“
„Spielverderberin“, flüsterte Jared.
„Warte, bis wir wieder da sind“, versprach Kate. „Dann haben wir vielleicht immer noch Zeit zum Spielen.“ Sie zögerte ganz kurz. „ Und dann könntest du mir noch ein letztes Muttertagsgeschenk machen.“
Jared sah sie fragend an.
Sie erwiderte seinen Blick. „Dich.“
Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Du meinst, mit Schleife?“, flüsterte er.
„Ja, bitte“, sagte sie heiser. „Und mit sonst nichts.“
„Dieses Baby wird jeden Tag hübscher“, bemerkte Frank und sah hinüber zu Cassidy, die auf Kates Schoß saß. Dabei wendete er gekonnt die Steaks und Hamburger auf dem großen Grill. Jedes Jahr am Muttertag organisierte er in seinem Garten im Schatten der mächtigen Douglastannen und blühenden Kirschbäume ein zünftiges Barbecue für seine Frau, seine Töchter und die Schwiegertöchter. Eine weitere der vielen Reedschen Familientraditionen.
„Kate sieht gut aus“, fügte er hinzu. „Nicht mehr so blass und dünn.“
Jared nickte. Sie sah hinreißend aus. Ihr Gesicht war frisch
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