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Zwergenbann: Roman

Zwergenbann: Roman

Titel: Zwergenbann: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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sich. Selbst wenn es ihnen gelingen sollte, in einem Kampf zu siegen, würden ihn vermutlich nicht alle von ihnen überleben. Vor allem jedoch waren die radonischen Reiter nicht einmal ihre Feinde. Sie würden unschuldige Opfer eines Krieges sein, mit dem sie nichts zu tun hatten.
    »Was hast du nun vor?«, fragte Ailin. »Wenn du noch irgendeine bessere Idee hast, als dich als alte Frau zu verkleiden, dann wäre jetzt der richtige Zeitpunkt dafür.«
    »Wir werden das tun müssen, was ich eigentlich vermeiden wollte«, presste der Waldläufer hervor. »Jetzt bleibt uns nichts anderes mehr übrig, als eine Überquerung der Weißberge zu versuchen.«
    »Aber wir schaffen es nicht einmal bis dorthin! Sie werden uns lange vorher eingeholt haben!«
    »Dann solltest du zu deiner Göttin beten, dass sie uns nicht weiter folgen, auch wenn sie hier an der Oberfläche keine Macht besitzt.«
    »Und warum sollten sie einfach so plötzlich aufgeben, wenn sie uns fast haben?« Warlon wandte den Blick von den Reitern ab und sah nach vorne, zwischen Ailin und dem Waldläufer hindurch. Es waren noch viele Meilen bis zu den Bergen, und das Gelände wirkte bis dorthin karg und eben, ohne Aussichten, ein Versteck zu finden. »Du verschweigst uns doch etwas.«
    Malcorion nickte und ließ erneut die Peitsche knallen.
    »Was ich euch über die Weißberge erzählt habe, ist wahr, aber es gibt noch einen weiteren Grund, weshalb ich sie meiden wollte. Das Gebiet an ihrem Fuß - man nennt es das tote Land. Kaum jemand wagt sich dorthin.«
    »Ach ja? Und warum?«
    »Vertraut mir einfach.«
    Das hatten sie bislang auch getan, aber wenigstens hatte Malcorion
ihnen im Voraus erzählt, was sie erwartete. Dennoch verzichtete Warlon auf weitere Fragen, damit der Waldläufer sich darauf konzentrieren konnte, den Wagen zu lenken. Glücklicherweise war der Untergrund hier ziemlich eben und sandig. Es wuchs nur noch wenig Gras, stattdessen hauptsächlich niedriges Strauchwerk.
    Die Reiter hatten sich ihnen bereits bis auf eine knappe Meile genähert, als sie tatsächlich verharrten. Ihren Gesten nach zu urteilen schien ein Streit zwischen ihnen entbrannt zu sein. Was immer es mit dieser Gegend auf sich hatte, offenbar schreckte es zumindest einige von ihnen so sehr, dass sie die Verfolgung nicht fortsetzen wollten.
    »Was geschieht da?«, fragte Ailin, die sich ebenfalls umgedreht hatte.
    »Sie streiten miteinander«, berichtete Warlon. »Wie immer sie auch entscheiden, zumindest können wir unseren Vorsprung etwas vergrößern.«
    »Ich wusste es!«, stieß Malcorion hervor. »Die Radoner sind gewiss nicht feige, aber sie sind ein sehr abergläubisches Volk. Sie werden es nicht wagen, uns in das tote Land zu folgen.«
    Erst schien es so, als ob seine Behauptung sich bewahrheiten würde, aber letzten Endes waren die Soldaten doch nicht so abergläubisch, wie er sie einschätzte, oder ihre Angst vor Bestrafung war noch größer als ihre Furcht vor dem toten Land. Ein kleinerer Teil von ihnen blieb zurück, aber nach einigen Minuten trieben zumindest acht der Reiter ihre Pferde wieder an und nahmen die Verfolgung erneut auf.
    Acht gegen vier, damit sah das zahlenmäßige Verhältnis schon nicht mehr ganz so schlecht aus, dachte Warlon grimmig. Und auf einen Kampf würde es wohl hinauslaufen, so wenig es ihm gefiel. Es würde nicht lange dauern, bis die Reiter den Rückstand, in den sie durch den Streit geraten waren, wieder aufgeholt haben würden.
    Wütend ballte er die Fäuste. Hatten sie bei ihrer so wichtigen
Mission ausgerechnet zwischen die Fronten einer im Grund ganz privaten Fehle zwischen Malcorion und dem radonischen König geraten müssen, die sie überhaupt nichts anging?
    Aber in gewisser Hinsicht handelte es sich nur um ausgleichende Gerechtigkeit. Auch Malcorions Frau und seine Kinder hatten mit dem Krieg Elan-Dhors gegen die Dunkelelben nichts zu tun gehabt, und dennoch waren sie ihm zum Opfer gefallen. Ohne ihren Tod, so wusste Warlon, wären sie jetzt vermutlich nicht einmal hier; den bisherigen Erfolg ihrer Expedition verdankten sie dem Blut Unschuldiger. Bereits oft hatte er erfahren müssen, dass man für alles im Leben bezahlen musste. Vielleicht präsentierte ihnen das Schicksal jetzt die Rechnung und ließ ihre Mission wegen Shaali scheitern.
    Er verdrängte diese nutzlosen Gedanken.
    »Macht die Plane los«, verlangte Malcorion. »Als Tarnung nutzt sie uns jetzt ohnehin nichts mehr, aber der Wind verfängt sich darunter und macht

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