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Zwergenblut: Roman

Zwergenblut: Roman

Titel: Zwergenblut: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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gewaltigen Krieg gemündet. Es gab keine Garantien, dass sich dergleichen nicht wiederholen würde.
    »Immer erst einen Schritt nach dem nächsten«, sagte Gelinian. »Zunächst einmal müssen wir unbemerkt bis in die Tiefe gelangen, die Gefangenen befreien und das Tor zerstören.«
    »Und wie wollt Ihr das machen?«, platzte Barlok heraus. »Ihr könnt nicht einfach ins Reich der Dunkelelben hineinspazieren. Habt Ihr mir nicht zugehört? Den gesamten Weg entlang marschieren die Kampfdrohnen der Thir-Ailith. Als körperlose Wesenheit konnten sie mich vielleicht nicht wahrnehmen oder mich zumindest nicht angreifen, aber wenn Ihr auf dieselbe Art in die Tiefe vordringen wollt, könnt Ihr dort nichts ausrichten. Und ansonsten werdet Ihr nicht weit kommen. Die Kreaturen werden Euch kaum einfach unbeachtet an sich vorbeigehen lassen.«
    »Vielleicht doch«, sagte Gelinian. »Wir haben uns in den vergangenen Stunden schon verschiedene Pläne für einen Fall wie diesen ausgedacht. Wir Elbenmagier verfügen über deutlich stärkere Kräfte als die Thir-Ailith, das hat sich bereits erwiesen, von den Drohnen gar nicht erst zu sprechen.
Auch wir sind in der Lage, uns vor fremden Blicken zu verbergen und sogar andere in den Schutz der Unsichtbarkeit mit einzubeziehen. Darüber hinaus vermögen wir unser Netz so fest zu weben, dass es von anderen nicht so leicht aufgerissen werden kann.«
    »Solange wir nicht zu viele Begleiter mitnehmen«, warf einer der anderen Elbenmagier ein. »Mit jeder weiteren Person wird die Anstrengung größer.«
    »So ist es. Aber jeder von uns kann zumindest zwei Begleiter mit in den Mantel der Unsichtbarkeit hüllen, ohne dass die Belastung zu hoch wird«, sagte Gelinian. »Also im Höchstfall vierzig Personen.«
    »Verzeiht, aber ich denke nicht, dass Ihr uns auf eine so riskante und wenig aussichtsreiche Expedition begleiten solltet«, sagte Nariala. »Ich denke nicht, dass die Herrin damit einverstanden wäre, wenn ihre Tochter sich in solche Gefahr begäbe.«
    Überrascht richteten sich die Blicke aller Zwerge auf Gelinian. Bislang hatte sie mit keinem Wort erwähnt, dass sie die Tochter Illuriens war, der weisesten und ältesten der Elben, ihrer Königin gewissermaßen, auch wenn man solche Titel in ihrem Volk nicht kannte.
    »Sollten wir scheitern und die Thir-Ailith frei an die Oberfläche gelangen, wird meine Mutter schon bald viel größere Probleme haben, als meinen Tod zu beklagen«, erwiderte Gelinian. »Meine Kräfte übertreffen die jedes anderen von euch, deshalb werde ich keinesfalls zurückbleiben.« Sie wandte sich direkt an Tharlia. »Da Ihr darauf besteht, dass uns außer Kriegsmeister Barlok noch weitere Angehörige Eures Volkes begleiten, wird diese Expedition wie bereits vereinbart außer uns Magiern dreißig Elben- und zehn Zwergenkrieger umfassen, die von Kampfführer Warlon
befehligt werden sollen. Jeder weitere Begleiter würde uns zu stark schwächen und die Erfolgschancen nicht vergrößern, sondern sogar mindern.«
    » Neun Zwergenkrieger«, korrigierte Tharlia ruhig. »Deshalb habe ich Weihepriesterin Ailin gebeten, an diesem Treffen teilzunehmen. Sie wird ebenfalls mitgehen.«
    Diese Ankündigung löste Unruhe unter den Elben aus. Barlok warf einen Blick zu Ailin hinüber. Sie hatte sich während der ganzen Beratung bislang nicht geregt, aber er konnte sehen, dass sie unter ihrem Schleier zu Warlon hinüberblickte.
    »Von einer Priesterin war zuvor nicht die Rede«, protestierte Gelinian.
    »Und warum stört Euch das?«, entgegnete Tharlia. Sie erhielt keine Antwort und fügte hinzu: »Eure einzige Bedingung war, dass Warlon den Trupp anführt. Wer ihm sonst angehört, sollte meine Entscheidung sein. Und mir erscheint es gut, auch eine Priesterin mitzuschicken. Niemand weiß, was uns konkret erwarten wird.«
    »Moment mal«, begehrte Barlok auf, der seinen Ärger nicht länger zurückhalten konnte. »Mir scheint, dass alles bereits vor meiner Rückkehr über meinen Kopf hinweg geplant wurde. Ich verspüre keinerlei Verlangen, noch einmal an diesen entsetzlichen Ort zurückzukehren, erst recht nicht unter diesen Bedingungen. Nur zehn Zwerge, aber insgesamt fünfzig Elben? Diese Vereinbarung wurde ohne mein Einverständnis getroffen.«
    »Wir haben lediglich einige grundsätzliche Rahmenbedingungen abgesteckt, für den Fall, dass uns nach Eurem Bericht die Entsendung einer solchen Expedition sinnvoll erscheinen würde«, erklärte Tharlia. »Und so ist es nun gekommen.

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