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Zwergenblut: Roman

Zwergenblut: Roman

Titel: Zwergenblut: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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aktiv an dem Massaker zu beteiligen. Es war schwer, mit nur einer Hand jemanden mit einem Speer aufzuspießen. Deshalb beschränkte er sich darauf, Kommandos zu geben und dafür zu sorgen, dass ein regelmäßiger Wechsel in den vordersten Reihen stattfand, damit nicht immer nur dieselben Krieger gefordert wurden, während alle anderen sich ausruhten.
    Er wandte seinen Blick von der Barrikade ab, als er sah, dass Barlok und Warlon auf ihn zukamen. Ehrfürchtig wichen die Krieger zurück und schufen eine Gasse, durch die die beiden schreiten konnten.
    »Wir müssen mit Euch reden, Kampfführer«, richtete Barlok das Wort an ihn, »und ich fürchte, es wird Euch
nicht gefallen, deshalb sage ich es direkt ohne Umschweife: Ihr müsst die Barrikade beseitigen und die Thir-Ailith vom Kopf der Treppe vertreiben.«
    Fassungslos starrte Thilus ihn an und glaubte, nicht richtig gehört zu haben.
     
    Fast eine halbe Stunde lang hatten sie beratschlagt, wie sich der Vorstoß am besten ausführen ließe, und nachdem Thilus bewusst geworden war, dass sie es völlig ernst meinten, und er auch die Gründe für ihr scheinbar so verrücktes Ansinnen kannte, hatte er eine Reihe von Vorschlägen unterbreitet, wie es seiner Meinung nach am besten gelingen würde.
    Ein Stück von dem Durchgang zu den Minen entfernt standen die Elbenmagierinnen und -magier zusammen mit den Elbenkriegern bereit, ebenso Ailin und die Zwergenkrieger, die Warlon zusammen mit Barlok für dieses Unternehmen ausgewählt hatte.
    Auch die Goblin-Bogenschützen, die Quarrolax angekündigt hatte, waren mittlerweile eingetroffen. Ein Teil von ihnen hatte sich auf Simsen und Vorsprüngen entlang der Wände postiert, von wo aus sie freies Schussfeld bis direkt zum Torbogen hatten, doch reichte der Platz dort nicht für alle. Die restlichen hatten hinter den vordersten beiden Reihen der Zwergenkrieger Stellung bezogen.
    Obrist Valutus hielt sich mit seiner Reiterei ebenfalls im Hintergrund der Halle bereit. Falls es den Dunkelelben wider Erwarten gelingen würde, die Schwächung der Abwehr auszunutzen, um bis in die Halle vorzudringen, sollten die Reiter sie zurücktreiben und niedermachen.
    »Ist alles bereit?«, erkundigte sich Thilus.
    »Wir sind bereit«, bestätigte Gelinian. An ihre Begleiter,
speziell an die Zwerge gewandt, fügte sie hinzu: »Denkt bei allem, was Ihr tut, stets an das, was ich Euch eingeschärft habe: Ihr seid nicht körperlos wie Kriegsmeister Barlok es war. Das magische Netz vermag euch nur fremden Blicken zu entziehen. Wenn ihr sprecht oder sonstige Geräusche verursacht, wird man Euch hören. Wenn einer der Thir-Ailith euch berührt, wird er die Berührung wie gewohnt spüren, und auch vor Schwerthieben vermag das Netz Euch nicht zu schützen. Vergesst das keine Sekunde lang.«
    Gleich darauf verspürte Warlon ein leichtes Kribbeln, und die Umgebung begann für einen Moment vor seinen Augen zu flimmern, ehe sie sich wieder normalisierte. Er vermutete, dass er und seine Begleiter nun für alle außerhalb des magischen Netzes unsichtbar waren. Obwohl die Zwergenkrieger, die den Durchgang verteidigten, wussten, was geschehen würde, entdeckte er doch auf den Gesichtern all jener einen verblüfften Ausdruck, die auf die Stelle blickten, an der er und die anderen sich befanden.
    »Los jetzt!«, rief Thilus. »Heizen wir diesen Bestien ordentlich ein!«
    Zwei der Krieger öffneten ein kleines Fässchen und kippten die Flüssigkeit darin die Treppe hinab. Ein durchdringender Geruch nach Petroleum breitete sich aus. Die Vorräte, die sie davon noch in der Stadt gefunden hatten, waren stark begrenzt und nur für absolute Notfälle gedacht. Fast alles war bei der Verteidigung der Stadt während der Evakuierung verbraucht worden. Obwohl in der Tiefe riesige Vorkommen davon existierten, gab es keine Möglichkeit, an Nachschub zu gelangen.
    Mit seiner Zunderbüchse entzündete einer der Krieger die Flüssigkeit. Auf voller Breite der Treppe raste eine Feuerwalze in die Tiefe. Fauchen und panische Schreie ertönten,
als die Thir-Ailith, für die Feuer als einziges Element eine große Gefahr darstellte, zurückzuweichen versuchten. Aber natürlich hatten sie keine Chance. Alle, die sich auf der Treppe und dem nächsttieferen Absatz befanden, wurden von dem Brand erfasst und gingen selbst in Flammen auf.
    »Die Barrikade!«, befahl Thilus. In aller Hast wurde die schwere Barrikade von den Kriegern aus ihren Halterungen in der Wand gehoben und zur Seite

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