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Zwergenblut: Roman

Zwergenblut: Roman

Titel: Zwergenblut: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Moment gelang es ihnen sogar, die Reihen der Dunkelelben ins Wanken zu bringen und ein Stück des verlorenen Terrains zurückzuerobern, auch wenn es nur ein kurzzeitiges Aufbäumen war. Viele der bleichen Ungeheuer lagen bereits erschlagen auf dem Boden, aber noch wesentlich mehr Zwergenkrieger.
    Turon drang mit seinem inzwischen schartig gewordenen Schwert auf einen der Thir-Ailith ein und tötete ihn, doch gleich darauf traf ein Hieb seine Klinge und ließ den harten Zwergenstahl zerbersten.

    »Tötet sie!«, brüllte er erneut und schwang wild seine Fackel. Seine eigene Stimme kam ihm gedämpft vor, immer noch meinte er das Dröhnen des Hiebs gegen seinen Helm zu hören.
    Hinter ihm, nicht weit entfernt, entstand Unruhe und laute Rufe ertönten. Als er sich umwandte, sah er, wie die Krieger zur Seite wichen und den Weg freigaben. Zwischen ihren Reihen spiegelte sich das Fackellicht auf stählernen Harnischen und wie Silber glänzenden Helmen. Erst jetzt begriff Turon, dass das Geräusch, das er hörte, nicht mehr von dem Hieb herrührte, sondern das Donnern von Pferdehufen war.
    Die lartronische Reiterei war endlich gekommen.
     
    Die Informationen der Meldereiter gefielen Valutus überhaupt nicht. Er hatte gehofft, dass es den Zwergen nach der Warnung gelingen würde, die wenigen entkommenen Thir-Ailith schon unschädlich zu machen, bevor diese den Tharakol überhaupt erreichten, oder dass er mit seinen Reitern dazu beitragen könnte, sie von dort fernzuhalten und daran zu hindern, ihre Pläne durchzuführen.
    Diese Hoffnung war spätestens mit der Explosion am Berghang gescheitert, die sich ereignet hatte, kurz bevor er das Fort erreichte. Zusammen mit dem Bericht der Meldereiter über geraubtes Sprengpulver konnte das nur bedeuten, dass es den Dunkelelben bereits gelungen war, einen Weg ins Innere des Berges zu öffnen.
    Er und seine Männer hatten erst am Vortag in einer Schlacht gekämpft und nach nur wenigen Stunden Erholung einen Gewaltritt fast ohne Pausen hinter sich gebracht. Sie waren müde und erschöpft, doch wie es aussah, stand ihnen nun ein weiterer Kampf bevor.

    Valutus trieb seine Schar zu noch größerer Eile an, bis sie den Fuß des Tharakol erreichten. Hier waren sie ohnehin genötigt, ihr Tempo zu verlangsamen. Einst musste der Weg hinauf ins Gebirge eine breite, gut ausgebaute Straße gewesen sein, die auch mit Karren leicht befahren werden konnte, doch davon war kaum noch etwas geblieben. Nun war sie mit Geröll und auch größeren Felsbrocken übersät, von denen viele möglicherweise erst durch die Sprengungen und Steinschläge herabgeschleudert worden waren, mit denen die Zwerge die Zugänge nach Elan-Dhor verschlossen hatten. Außerdem gab es zahlreiche Risse und kleine Schründe, die den Boden durchzogen.
    Wie man ihm berichtet hatte, brauchten er und seine Männer nicht aus dem Sattel zu steigen, aber sie konnten auch nicht schnell reiten - viel zu langsam für seinen Geschmack. Mit jeder Minute, die sie verloren, wuchs die Gefahr, dass es den Thir-Ailith gelang, die Reihen der Zwerge zu durchbrechen und sich ungehindert an der Oberfläche auszubreiten. Was eine offene Feldschlacht gegen ihre Horden bedeutete, davon hatte er am Kalathun einen Eindruck gewonnen, dabei waren es dort noch nicht einmal echte Thir-Ailith gewesen, sondern nur die von ihnen erweckten und getarnten Zwergenmumien. Aber selbst jenen wäre ihre gesamte Armee kaum gewachsen gewesen, nicht einmal vereint mit dem Heer der Zwerge.
    Hier hingegen, wo von Elan-Dhor aus der Weg bis ganz hinab in das unterirdische Reich der Dunkelelben offen stand und sie mit ihrer geballten Macht angreifen konnten …
    Valutus wollte lieber erst gar nicht darüber nachdenken. Ihre vermutlich einzige Chance bestand darin, sie unmittelbar an dem sicherlich nur schmalen Durchbruch an die
Oberfläche aufzuhalten, wo die Thir-Ailith nicht mit geballter Macht zuschlagen, sondern nur einzeln oder in kleinen Grüppchen angreifen konnten.
    Es gab kaum Vegetation hier, lediglich an einigen geschützten Stellen waren die Felsen mit Moos bewachsen, oder Dornengestrüpp rankte sich an ihnen entlang. Vereinzelt krallten verkrüppelte Tannen oder Kiefern ihre Wurzeln in den Fels. Am Himmel verblassten die Sterne, und er begann sich gräulich zu färben, aber das waren nur die ersten Vorboten des Morgengrauens in der Zeit zwischen Dunkelheit und Dämmerung, während der die Nacht am finstersten war.
    Einige Abschnitte der Straße befanden sich noch

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