Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zwergenblut: Roman

Zwergenblut: Roman

Titel: Zwergenblut: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
Vom Netzwerk:
in so gutem Zustand, dass sie etwas schneller reiten konnten, und das war auch dringend nötig. Schlachtenlärm drang an Valutus’ Ohren: Schreie und Waffengeklirr. Der Kampf war bereits entbrannt.
    Die Straße endete an einem Bergrutsch, durch den das Hauptportal von Elan-Dhor verschüttet war, doch gab es Wege links und rechts davon. Valutus führte seine Schar nach links, von woher der Kampflärm drang. Der Weg war schmaler als die Straße zuvor, sodass sie nur zu zweit nebeneinander reiten konnten, aber er war eben, und sie kamen sogar schneller voran.
    Der Lärm wurde lauter und erklang nun ganz nahe. Hinter einer Biegung erblickte Valutus Zwergenkrieger, die bereits bis auf den Weg zurückgedrängt worden waren. Nun wichen sie hastig zur Seite, um ihn und die anderen Reiter vorbeizulassen.
    Sie gelangten auf ein großes Felsplateau, auf dem der eigentliche Kampf tobte. Augenblicklich erkannte Valutus, dass es trotz heftiger Gegenwehr nicht gut für die Zwerge
aussah. Es mochte sich um etwa hundert Krieger handeln, die einer fast doppelt so großen Schar von Dunkelelben gegenüberstanden und von diesen schwer bedrängt wurden.
    Hinter den Thir-Ailith gähnte eine Öffnung in der Felswand, doch konnte er nicht sehen, ob zumindest im Moment von dort tatsächlich keine weiteren Ungeheuer mehr an die Oberfläche drangen oder ob nur die Fähigkeiten der Priesterinnen, diese sichtbar zu machen, nicht bis dorthin reichten.
    Vor ihm bildeten die Zwerge eine Gasse, durch die er und seine Reiter weiter vordringen konnten, und als sie auf die Thir-Ailith trafen, senkten sie ihre Speere und pflügten sich eine Bahn durch die Gegner. Inmitten der Masse aus Leibern wurden die Speere rasch unhandlich, weshalb sie sie fallen ließen und sich mit ihren Schwertern den weiteren Weg freihackten. Viele der Feinde wurden schlichtweg niedergeritten, auf die anderen ließen die Reiter ihre Klingen niedersausen, spalteten Köpfe und Schultern und schlugen Arme ab.
    Nur wenig hatten die Dunkelelben ihnen entgegenzusetzen. Es gelang ihnen, einige der Pferde zu töten und ihre Reiter zu Fall zu bringen, doch die Ungeheuer, die nicht niedergestreckt wurden, wurden rasch zurückgedrängt, und viele von ihnen stürzten in den Abgrund, der sich östlich des Plateaus auftat.
    Die meisten Reiter waren zurückgeblieben, um sich auf dem begrenzten Platz nicht gegenseitig zu behindern, aber viele der Zwerge drangen nun wieder vor, fielen über die niedergerittenen oder nur verletzten Dunkelelben her und erschlugen sie mit ihren Äxten und Schwertern. Rasch verwandelte sich der Kampf in ein Gemetzel.

    Weitere Zwerge drangen bis zu der Öffnung im Fels vor, da von dort keine Thir-Ailith mehr ins Freie drängten, und bewachten sie.
    Schwer atmend ließ Valutus sein Schwert sinken und blickte sich um. Erst wenige Minuten waren vergangen, seit er mit seiner Schar eingetroffen war, aber ihr Eingreifen hatte den Kampfverlauf grundlegend verändert. Nahezu alle Dunkelelben lagen erschlagen in ihrem Blut, die letzten wurden gerade von seinen Reitern oder den Zwergenkriegern niedergemacht.
    Einer der Zwerge kam auf ihn zu.
    »Ich bin Kampfführer Turon, Kommandant der Wachbastion«, stellte er sich vor. »Ich danke Euch für Eure Unterstützung. Das war Hilfe in größter Not.«
    »Valutus, Obrist der lartronischen Armee«, entgegnete Valutus und stieg von seinem Pferd. »Vielleicht sind wir in größter Not gekommen, aber nicht rechtzeitig, um das hier zu verhindern, wie ich gehofft hatte. Könnt Ihr den Zugang wieder verschließen, ehe es einen neuen Angriff gibt?«
    »Einige der Krieger, die ursprünglich der Arbeiterkaste angehört haben, prüfen das gerade, aber ich habe wenig Hoffnung. Wir verfügen über kein Sprengpulver mehr, die Thir-Ailith haben das letzte geraubt.«
    »Dann werden wir sie mit Waffengewalt aufhalten müssen. Auch die lartronische Armee hat Verluste am Kalathun erlitten, aber sie zählt immer noch fast zehntausend Mann, die an der Seite Eurer Krieger kämpfen werden. Und sie wird in wenigen Tagen hier eintreffen.«
    »In einigen Tagen kann schon alles zu spät sein«, murmelte Turon. »Ihr könnt Euch nicht vorstellen, mit welcher Verbissenheit diese Bestien angreifen, ohne jede Rücksicht auf ihr eigenes Leben, und das nicht nur zu Hunderten,
sondern zu Tausenden, vielleicht Zehntausenden. Niemand weiß, wie viele von ihnen tief in der Erde leben.«
    »Und wenn es Zehntausende sind«, erwiderte Valutus, obwohl ihm bei der

Weitere Kostenlose Bücher