Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zwergenblut: Roman

Zwergenblut: Roman

Titel: Zwergenblut: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
Vom Netzwerk:
ich mich dennoch nur bemüht, meinen Auftrag zu erfüllen. Wir hatten einen schweren Kampf zu bestehen, nachdem der Zugang geöffnet worden war, und obwohl wir mit vielen Leben dafür bezahlt haben, blieben wir dank der lartronischen Reiterei siegreich.« Er räusperte sich und strich sich über den Bart. »Aber das Felsplateau vor dem Stollen ist kein geeigneter Ort für eine Schlacht, und ich hatte keine Möglichkeit, Rücksprache zu halten oder neue Befehle einzuholen. Deshalb haben Obrist Valutus und ich beschlossen, uns den Dunkelelben bereits innerhalb von Elan-Dhor zum Kampf zu stellen. Es erschien uns als das aussichtsreichste Vorgehen.«
    »Oder die sicherste Methode, Eure Schar und die Reiterei in allergrößte Gefahr zu bringen. Wie konntet Ihr nur glauben,
dass Laienpriesterinnen in der Lage wären, über einen langen Zeitraum und große Entfernung hinweg die Unsichtbarkeit der Dunkelelben zunichtezumachen?« Turon wollte etwas einwenden, doch mit einer knappen Geste bedeutete sie ihm zu schweigen. »Wären wir nicht gekommen, hättet Ihr Euch unverrichteter Dinge wieder zurückziehen müssen und unnötigerweise eine Reihe von Toten zurückgelassen.«
    Betroffen senkte Turon den Kopf. Jeder ihrer Vorwürfe war berechtigt, sie hatte den Finger genau in die Wunden gelegt, die er selbst schon deutlich genug spürte.
    »Ich bin bereit, alle Konsequenzen meiner Entscheidung zu tragen. Wenn Ihr es wünscht, Majestät, werde ich unverzüglich von meinem Kommando zurücktreten.«
    »Über eventuelle Konsequenzen wird später zu sprechen sein, es gibt keinen Grund, jetzt etwas zu übereilen.« Tharlias bislang finsterer Gesichtsausdruck hellte sich ein wenig auf. »Was geschehen ist, ist geschehen, und aufgrund von Möglichkeiten, die sich uns unerwartet eröffnet haben, können wir den Fehler vermutlich sogar in einen Vorteil verwandeln. Nicht nur wir, auch der Rest unseres Heeres und der lartronischen Armee wird sehr viel schneller hier eintreffen, als wir bislang hoffen durften. In so großer Zahl hätten wir wohl ohnehin in die Tiefe gehen müssen, um unsere Reihen zu formieren.«
    Turon atmete unmerklich auf, da er das Schlimmste wohl überstanden hatte. Es war wirklich kaum zu glauben, welche Veränderung mit Tharlia in den letzten Monaten vor sich gegangen war. Seit ihrer Krönung hatte sie eine so große Autorität erworben, ohne dabei überheblich zu wirken, dass selbst ein altgedienter Kämpfer wie er schon nervös wurde, wenn er vor ihr Rechenschaft ablegen musste und wusste, dass er einen Fehler zu verantworten hatte.

    Immerhin bargen ihre Worte auch hoffnungsvolle Neuigkeiten.
    »Aber wie ist es möglich, dass Ihr so schnell herkommen konntet und auch unser Heer schon so bald hier eintreffen soll?«, hakte er nach.
    Mit knappen Worten begann Tharlia, ihm von den Schiffen der Elben zu erzählen, als hinter ihnen ein gellender Schrei ertönte.

9
    DAS GEHEIMNIS DER THIR-AILITH
    Da er sie nun schon zweimal miterlebt hatte, hatte die Prozedur für Barlok viel von ihrer ursprünglichen Faszination verloren. Dennoch sah er auch diesmal zu, wie Gelinian sich bemühte, in den Verstand des Dunkelelben einzudringen, um Informationen von ihm zu erhalten. Ein halbes Dutzend Elbenkrieger hatte den Thir-Ailith entwaffnet und überwältigt und presste ihn trotz heftiger Gegenwehr zu Boden, während Gelinian ihm die Fingerspitzen an die Schläfen drückte. Diesmal allerdings interessierte Barlok kaum, was sie tat, sondern nur, was sie von der Kreatur erfahren würde.
    Sein weitaus größeres Interesse galt im Moment seiner Umgebung. Er war wieder in Elan-Dhor, und viele tausend mit dieser Rückkehr verbundene Erinnerungen strömten auf ihn ein. Immer wieder blickte er sich um, weil ein Teil von ihm es noch nicht recht glauben wollte. Am liebsten wäre er einfach nur stundenlang durch die Straßen gestreift und hätte besonders vertraute Plätze und Häuser aufgesucht. Er hoffte inbrünstig, dass er dies später nachholen konnte und nicht gezwungen sein würde, seine Heimat ein weiteres Mal aufzugeben und zu verlassen. Aber auch so war das Gefühl schon einzigartig, das Licht, der vertraute Anblick der Gewölbedecke, selbst der Geruch …
    Gelinian schien diesmal weitaus größere Schwierigkeiten zu haben als bei den früheren Versuchen. Ihr Gesicht war
vor Anstrengung verzerrt, und schließlich musste sie mehrere andere Magierinnen und Magier bitten, sie zu unterstützen. Sie stellten sich in einem Halbkreis hinter

Weitere Kostenlose Bücher