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Zwergenblut: Roman

Zwergenblut: Roman

Titel: Zwergenblut: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Trotz seiner ungünstigen Position gelang es ihm mit äußerster Kraftanstrengung, seine Axt hochzureißen und dem Gegner das Blatt zwischen die Rippen zu stoßen.
    Gleich darauf streckte einer der anderen Krieger den Dunkelelben mit einem zweiten Hieb vollends nieder. Turon sprang auf.

    »Tötet sie nicht!«, ertönte eine laute weibliche Stimme. »Wir brauchen mindestens einen von ihnen lebend! Tötet sie auf keinen Fall alle!«
    Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, hätte Turon über den Befehl grimmig gelacht, als er sich umschaute. Vier der Thir-Ailith lagen bereits tot auf dem Boden, die anderen beiden wurden von jeweils mehr als einem halben Dutzend Zwergenkrieger bedrängt und vor sich hergetrieben, die den Ruf im Eifer des Gefechts vermutlich nicht einmal gehört hatten. Und selbst wenn sie ihn gehört hätten, sie konnten gar nicht anders, als ihn zu ignorieren. Die Dunkelelben kämpften mit dem Mut der Verzweiflung. Hätten die Krieger auch nur einen Moment mit ihren Angriffen nachgelassen, wäre jeder von ihnen in höchste Gefahr geraten, selbst erschlagen zu werden.
    Von mehreren Äxten gleichzeitig niedergestreckt, stürzte ein weiterer Dunkelelb tot zu Boden. Auch der Letzte hätte wohl höchstens noch wenige Sekunden zu leben gehabt, wenn nicht etwas Gespenstisches geschehen wäre. Etwas wie der Schlag eines gigantischen unsichtbaren Hammers schien die gesamte Gruppe zu treffen. Von einer unbekannten Gewalt erfasst, wurden die Zwergenkrieger zur Seite geschleudert und stürzten zu Boden. Schreie erklangen, jedoch nicht vor Schmerz, sondern vor Überraschung und Zorn.
    Der Thir-Ailith blieb ebenfalls nicht verschont. Auch er wurde von der unsichtbaren Kraft getroffen und zur anderen Seite geschleudert, fort von den Zwergen. Blitzartig sprang er wieder auf und fuhr herum, doch rings um ihn begannen plötzlich Flammen aufzulodern, die ihn in einem wenige Meter durchmessenden Kreis einschlossen.
    Es war kein normales Feuer, sondern musste magischen
Ursprungs sein. Die mannshoch wabernden Flammen leuchteten in einem fahlen Grün und loderten direkt aus dem Gestein des Bodens hervor. Trotz der Angst der Ungeheuer vor Feuer sprang der Dunkelelb rasend vor Zorn darauf zu und versuchte, sie zu durchdringen, doch prallte er wie von einer elastischen Wand ab und stürzte erneut zu Boden.
    Ein schrill gellender Schrei ertönte, der in den Ohren schmerzte.
    Der Kreis aus Flammen begann sich zusammenzuziehen, schloss sich immer enger um den Thir-Ailith. Er versuchte kein zweites Mal, ihn mit Gewalt zu durchbrechen. Stattdessen wollte er nun offenbar mit seiner eigenen Magie dagegen ankämpfen, und tatsächlich begannen die Flammen an einer Stelle zu schrumpfen, wurden blasser und niedriger.
    Turon warf einen Blick zu den Elben hinüber. Es gab zwei Gruppen von ihnen, wie er bereits von Valutus erfahren hatte, Magier und Krieger, und sie waren aufgrund ihrer Kleidung leicht zu unterscheiden. Wie er es von den Priesterinnen her kannte, hatten sich die in weiße Gewänder gekleideten Magier zu einem Kreis zusammengeschlossen und hielten sich an den Händen. Langsam kamen sie näher.
    Ihre Magie erwies sich als stärker als die des Thir-Ailith. Schon nach wenigen Sekunden loderten die Flammen wieder so hoch und so kräftig wie zuvor.
    Zu seinem Leidwesen konnte Turon nicht weiter beobachten, was geschah, da er in diesem Moment zu Königin Tharlia gerufen wurde. Widerstrebend wandte er sich ab und eilte zu ihr hinüber. Ihm war bewusst, dass ihn nicht gerade eine Belobigung erwarten würde, und er sah sich nicht getäuscht.

    »Majestät«, begrüßte er sie und verbeugte sich ehrerbietig. »Ihr kamt genau zur richtigen Zeit, auch wenn ich es mir nicht erklären kann.«
    »Ja, das scheint mir auch so«, entgegnete Tharlia frostig. »Obwohl Ihr wohl kaum mit unserer Unterstützung rechnen konntet.«
    »Nein, das sicherlich nicht. Wie ist das möglich? Als die lartronische Reiterei aufbrach, befandet Ihr Euch noch am Kalathun, wie mir berichtet wurde. Wie konntet Ihr so schnell hierhergelangen?«
    »Das spielt im Moment keine Rolle. Entscheidender ist, was Ihr hier tut. Ihr hattet keinerlei Auftrag, bis nach Elan-Dhor vorzudringen, Kampfführer. Euer Befehl lautete, die Hänge des Tharakol zu bewachen, damit keine Thir-Ailith an die Oberfläche gelangen.«
    Turon straffte sich.
    »Ich habe meine Befehle nicht missachtet«, erklärte er. »Selbst wenn Ihr mit meinen Entscheidungen nicht einverstanden seid, so habe

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