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Zwergenfluch: Roman

Zwergenfluch: Roman

Titel: Zwergenfluch: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Wissen einen solchen Preis wert ist.«
    »Bedauerlicherweise ist das nicht möglich, da er sich nicht in Gormtal aufhält«, behauptete Xantirox und trank einen Schluck Wein. »Aber ihr könnt ihn zu Fuß in zwei, höchstens drei Tagesmärschen erreichen, je nachdem, wie schnell ihr seid. Vorausgesetzt natürlich, ihr wisst, wo und nach wem ihr suchen müsst. Also entscheidet euch, bevor ich mir mein Angebot noch einmal überlege.«
    »Zehn Goldtaler, und auf Eure vagen Andeutungen hin ist das bereits ein äußerst hoher Preis.«
    »Vierzig«, konterte Xantirox mit einem kalten Lächeln. »Und seid versichert, dass mein Preis nicht nach unten, sondern noch weiter nach oben geht, je länger ihr mit mir zu feilschen versucht. Bezahlt oder geht, statt meine kostbare Zeit zu vergeuden. Aber denkt daran, wie enttäuscht eure Schriftgelehrten in diesem Fall sicherlich sein werden«, fügte er mit hohntriefender Stimme hinzu.
    »Einverstanden, wir bezahlen«, sagte Warlon rasch und erntete dafür einen finsteren Blick von Lokin.
    Xantirox’ Lächeln hingegen vertiefte sich noch.
    »Euch muss in der Tat äußerst viel an meinen Informationen liegen. Wer bereit ist, vierzig Goldtaler dafür zu
bezahlen, der ist sicherlich auch mit fünfzig einverstanden.«
    Warlon knirschte vor Wut mit den Zähnen, aber was sollte er machen? Nach den bisherigen Erfahrungen konnten sie nicht damit rechnen, irgendwo anders die benötigte Hilfe zu finden. Sie waren dem Rattengesicht auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
    »Wir bezahlen«, stieß er noch einmal hervor und bemühte sich, ein möglichst entschlossenes Gesicht zu machen. »Fünfzig Goldtaler und keinen Heller mehr.«
    Xantirox musterte ihn einige Sekunden lang abschätzend, überlegte sichtlich, ob er möglicherweise noch mehr herausschlagen konnte, gab sich dann aber mit dem Erreichten zufrieden und nickte.
    »So sei es. Fünfzig Goldtaler und ich sage euch, wo ihr jemanden findet, der euch bei eurer Suche weiterhelfen kann«, bekräftigte er. »Wie jedes gute Geschäft muss das besiegelt werden. He, Laina, bring mir noch einen Becher Wein und zwei weitere für meine kleinen Freunde hier!«
    Es dauerte nur Sekunden, bis eine der Bedienungen mit einem Krug und zwei Bechern an ihren Tisch trat. Die beiden Becher stellte sie ab und goss sie ebenso wie Xantirox’ Pokal mit Wein voll, ehe sie sich rasch wieder entfernte.
    »Allerdings haben wir so viel Geld nicht bei uns«, warf Warlon ein. »Dafür besitzen wir jedoch Gold, das diesen Wert noch deutlich übersteigt. Wir werden es morgen in aller Frühe bei einem Goldschmied eintauschen und Euch anschließend bezahlen.«
    »Aber warum denn bis morgen warten?«, meinte Xantirox. »Zeigt mir euer Gold, und ich werde einen angemessenen Preis dafür zahlen. Abzüglich meines Anteils für die Informationen freilich.«

    Warlon zögerte. Er war sicher, dass der Rattengesichtige versuchen würde, sie auch dabei noch übers Ohr zu hauen, weshalb er lieber zu einem unabhängigen, wenigstens einigermaßen ehrlichen Goldschmied gegangen wäre. Aber ein Blick in Xantirox’ Augen und zu den plötzlich ziemlich angespannt wirkenden Tzuul verriet ihm, dass ihm diese Alternative nicht mehr blieb. Xantirox hatte Blut geleckt und war entschlossen, sich das Gold zu holen, so oder so.
    »Bei Li’thil, gib es ihm, oder er bringt uns um«, raunte Lokin leise.
    Widerwillig holte Warlon einen der Goldklumpen aus der Tasche und reichte ihn seinem Gegenüber, froh darüber, nur den einen eingesteckt und die anderen bei seinen Gefährten im Roten Hahn zurückgelassen zu haben.
    Xantirox betrachtete ihn von allen Seiten eingehend, kratzte sogar mit einem Messer an einer Ecke herum, dann nickte er zufrieden.
    »Ich gebe euch siebzig Goldstücke dafür, das dürfte seinem Wert ziemlich genau entsprechen«, sagte er.
    Warlon biss die Zähne zusammen. Er wusste, dass der Goldklumpen mindestens hundert Taler wert war, vermutlich sogar noch viel mehr, aber was konnte er schon machen? Wenn er sich weigerte, würden die Tzuul sie im günstigsten Fall vor die Tür werfen, vielleicht würden auch einfach nur zwei Zwergenleichen auf Nimmerwiedersehen in irgendeinem finsteren Loch verschwinden. Seine Kampfstärke hatte Warlon mehr als einmal unter Beweis gestellt, und Barlok tadelte ihn manchmal sogar, dass er zu verwegen und draufgängerisch wäre, aber in dieser Umgebung und gegen die Übermacht konnte es am Ausgang eines Kampfes nicht die geringsten Zweifel

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