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Zwergenfluch: Roman

Zwergenfluch: Roman

Titel: Zwergenfluch: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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geben.
    »Also gut«, presste er hervor.

    Auf einen Wink hin brachte man Xantirox eine Schatulle, in die er den Brocken legte und dafür zwanzig Goldstücke abzählte, die er Warlon hinschob, der sie in seiner Geldbörse verstaute.
    »Und nun Eure Informationen«, verlangte er.
    »Trinken wir erst einmal«, entgegnete Xantirox, hob seinen Pokal und prostete den Zwergen zu. Auch sie hoben ihre Becher und tranken. Wie Warlon erwartet hatte, da auch ihr Gegenüber davon trank, handelte es sich um einen recht guten Wein, viel besser als alles, was man in den Schenken Elan-Dhors bekam, doch er war viel zu angespannt, um ihn genießen zu können.
    »Es gibt einen Jäger und Fallensteller, eine Art Einsiedler, der tief in den großen Wäldern östlich von Nostolot haust. Seinen Namen habe ich vergessen. Bis er sich vor einigen Jahren mit einer Frau dort niederließ, ist er viele Jahre als Waldläufer in alle Himmelsrichtungen durch die Lande gestreift. Wenn jemand weiß, wohin sich die Elben zurückgezogen haben, dann ist er es.«
    »Das ist eine ziemlich vage Information für einen so hohen Preis«, sagte Lokin verärgert.
    »Nun, zu der Zeit, als er noch ausgedehnte Expeditionen in alle Gebiete der bekannten Welt unternommen hat, brachte er von seinen Wanderungen gelegentlich elbische Heiltränke und Salben mit, die wesentlich wirksamer als die sind, die wir Menschen kennen. Also muss er Kontakt mit den Elben gehabt haben.«
    »Das klingt schon besser«, räumte Warlon ein und bemühte sich, seine Aufregung zu zügeln. »Wo finden wir diesen Waldläufer?«
    »Ihr verlasst Gormtal in östlicher Richtung«, erklärte Xantirox. »Auf der Handelsstraße nach Latorian. An der Abzweigung
nach Erlfurt biegt ihr nach Norden ab. Ihr könnt sie nicht verfehlen, da dort eine große Herberge steht, der Weiße Drache . Wenn ihr schnell geht, könnt ihr sie bis zum Abend erreichen und dort übernachten. Anschließend bringt euch der Weg durch Erlfurt, danach durch Nostolot. Von dort aus führt eine nur noch selten benutzte Straße in die Wälder. Einst ging sie nach Grendorn, aber schon vor vielen Jahren wurde der Ort Opfer einer Feuersbrunst. Seither lebt niemand mehr dort und niemand reist mehr dorthin.« Er trank einen Schluck. »Weiter kann ich euch den Weg nicht beschreiben, aber es heißt, dass eurem Waldläufer nichts verborgen bleibt, was innerhalb dieser Wälder geschieht. Sofern er gewillt ist, mit euch zu sprechen, wird er euch finden, anderenfalls hätte eine Suche nach ihm keinerlei Sinn. Wen er nicht treffen will, der wird ihn auch niemals finden. Ich wünsche euch viel Glück. Ach ja, wenn Ihr wieder mal eine Information braucht oder etwas zu verkaufen habt, Lokin, hoffe ich, dass Ihr Euch bei künftigen Besuchen in Gormtal direkt an mich wendet.«
    Warlon begriff, dass das Gespräch damit beendet war. Er leerte seinen Becher, stand auf und wandte sich zusammen mit Lokin zum Ausgang. Unbeschadet erreichten sie die Tür und traten ins Freie. Aber auch dann blickte er sich noch mehrfach um und atmete erst auf, als sie sich mehrere Straßenzüge vom Loch entfernt hatten.
    »Jetzt wisst Ihr, warum ich gehofft habe, dass wir uns nicht an Xantirox wenden müssen«, sagte Lokin. »Er allein diktiert alle Bedingungen, und es ist äußerst gefährlich, sich seinem Willen zu widersetzen.«
    »Immerhin haben wir einen Hinweis erhalten, der uns weiterhilft.«
    »Heute war er glücklicherweise guter Laune. Aber ob der
Hinweis wirklich etwas taugt, wird sich erst noch zeigen. Die Geschichte von einem ehemaligen Waldläufer, der irgendwo in den Wäldern haust und nur gefunden werden kann, wenn er es will, die will mir nicht recht schmecken. Für mich hört sich das ziemlich danach an, als hätte er sich alles erst in dem Moment ausgedacht, in dem er es uns erzählte. Vielleicht lacht er sich jetzt noch halbtot über die beiden unbedarften Zwerge, von denen er für ein erfundenes Märchen und zwanzig Taler einen Goldbrocken bekommen hat, der ein Vielfaches dessen wert ist.«
    »In diesem Fall möge er an seinem Lachen ersticken!«, brummte Warlon finster.
    »Mehr als ein paar deftige Flüche gegen ihn auszustoßen, wird uns auch leider nicht übrig bleiben. Oder wollt Ihr vielleicht zurückkehren und ihn zur Rede stellen, falls es diesen ominösen Waldläufer nicht geben sollte?«
    Warlon schnitt eine Grimasse und sparte sich eine Antwort. Auf schnellstmöglichem Weg kehrten sie zum Roten Hahn zurück. Ihr unter der Erde untrügliches

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