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Zwergenfluch: Roman

Zwergenfluch: Roman

Titel: Zwergenfluch: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Strand zu stürmen. Stattdessen standen sie ringförmig dicht um ein kleineres, geduckt stehendes Grüppchen gedrängt, wohl um es gegen den sofort wieder einsetzenden Pfeilhagel der Goblins zu schützen.
    Etwas Dunkles wie eine pechschwarze Wolke stieg aus der Mitte der Gruppe auf, breitete sich rasch aus und hüllte die Dunkelelben ein, machte jeden gezielten Schuss auf sie unmöglich.
    Weitere, gleichartig formierte Gruppen aus schattenhaften Gestalten tauchten aus dem Meer auf. Wie besessen schossen die Goblins einen Pfeil nach dem anderen auf sie ab. Vereinzelt gelang es ihnen auch, einen der geduckt stehenden Dunkelelben in ihrem Zentrum zu treffen, doch
konnten sie nicht verhindern, dass schon nach wenigen Sekunden alle Gruppen von schwarzen Wolken eingehüllt waren, die sich immer weiter ausdehnten.
    »Was … Was hat das zu bedeuten?«, keuchte Tharlia. Sie umklammerte die steinerne Brüstung so fest, dass ihre Fingerknöchel sich weiß färbten.
    »Sie tarnen sich erneut«, stieß Barlok hervor. »Da ihre Unsichtbarkeit sie nicht mehr schützt, erschaffen sie mit ihrer Magie eine neue Form der Tarnung, um sich vor allem vor den Blicken der Bogenschützen zu verbergen, damit diese nicht mehr auf sie schießen können. Seht doch!«
    Immer weiter breitete sich die Schwärze wie Wolken aus einem finster dräuenden Brodem über den Köpfen der Dunkelelben aus. An einigen Stellen begannen sie bereits, sich miteinander zu vereinen. Der Zeitpunkt war abzusehen, an dem die Schwärze den gesamten Uferbereich wie eine für Blicke von oben undurchdringliche Decke überschatten würde.
    »Was ist mit den Priesterinnen?«, wandte sich Barlok erregt an Tharlia. »Diese Wolken sind ein Werk der Magie. Können sie sie nicht ebenso zerreißen wie den Schleier der Unsichtbarkeit?«
    Die Königin schloss für ein paar Sekunden die Augen und presste die Fingerkuppen gegen die Schläfen. Als sie wieder aufblickte, schüttelte sie den Kopf.
    »Es ist eine andere, viel stärkere Form von Magie, gegen die sie nicht ankommen. Sie können nichts dagegen ausrichten.«
    »Bei allen Verdammten, das beraubt uns unserer besten Verteidigung«, fluchte Barlok. »Quarrolax, deine Bogenschützen sind in den Stollenöffnungen sinnlos geworden, wenn sie kein Ziel mehr sehen. Ruf sie zurück, und schick
sie zum Grund der Höhle hinunter. Dort haben sie kein so gutes Schussfeld, aber sie sehen den Feind wenigstens. Tharlia, Ihr sagtet, die Priesterinnen müssten die Dunkelelben sehen, um ihre Unsichtbarkeit aufzuheben?«
    »Zumindest fällt es ihnen dadurch leichter, gerade bei einer so großen Zahl.«
    »Dann müssen sie ebenfalls in die Höhle hinunter.«
    »Aber dort ist es zu gefährlich«, protestierte Tharlia. »Wenn die Dunkelelben durchbrechen -«
    »Wir werden eine Abteilung nur zu ihrem Schutz abstellen. Dieser Beobachtungsposten ist sinnlos geworden. Von hier oben aus wird bald nur noch Schwärze zu sehen sein, hier nützen uns auch die Priesterinnen nichts. Wir können nicht kämpfen, wenn wir den Feind nicht sehen.«
    »Wenn sie jetzt nach unten gehen, werden die Elben währenddessen auch unsichtbar sein. Was ist, wenn sie genau in dieser Zeit einen Angriff starten?«
    »Das ist unwahrscheinlich«, behauptete Barlok. »Ich bin sicher, sie werden warten, bis die schwarzen Wolken das gesamte Ufergebiet bedecken, deshalb brennt uns die Zeit unter den Nägeln. Aber um ganz sicherzugehen, sollten sich die Priesterinnen in zwei Gruppen aufteilen. Eine von ihnen wartet hier und überwacht das noch sichtbare Ufer. Erst wenn die andere Gruppe Position bezogen hat, kommt sie nach. Kümmert Ihr Euch darum, aber beeilt Euch.«
    Erst als er sich schon umgedreht hatte und auf den Stollen zueilte, wurde ihm bewusst, dass er der Königin gerade wie einem Laufburschen Befehle erteilt hatte. Aber dies war nicht der Augenblick für diplomatische Feinheiten, und schließlich hatte sie ihm den Oberbefehl über alle militärischen Aktionen erteilt.
    Kaum war er am Grund der großen Höhle angelangt,
stellte Barlok mehrere Ausfalltrupps von jeweils fünfzig Kriegern zusammen. Es wäre Wahnsinn, die Dunkelelben am anderen Ufer des Tiefenmeers anzugreifen, wie Tharlia es vorgeschlagen hatte, aber er hatte etwas ganz anderes vor. Die Dunkelelben im Zentrum der Grüppchen schienen besonders wichtig zu sein, da sie von den anderen abgeschirmt und beschützt wurden. Vermutlich verfügten sie über besonders starke magische Kräfte, jedenfalls war Barlok davon

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